Je trauriger der Anlass, desto lässiger das Konzert
Krautschädl verabschiedeten sich im Posthof von ihren Linzer Fans.
"Scheiß Anlass, aber gute Party" – Sänger Mölgie brachte es gewohnt pointiert auf den Punkt. Vor rund 1300 Fans verabschiedete sich das Welser Dialektrock-Trio Krautschädl am Samstag im ausverkauften Posthof vom Linzer Publikum. So eine Abschiedstour kann ja zu einer bittersüßen und bisweilen traurigen Angelegenheit mutieren, nicht aber bei den Krautschädl-Buam Philipp "Mölgie" Sikora, Bassist Stefan "Sonti" Sonntagbauer und Schlagzeuger Christoph "Fitzl" Stadler. Bestens in Spiellaune sagte das sympathische Dreigestirn mit einem so herzlichen wie intensiven Konzert adieu. Angesichts der gewaltigen Hit-Dichte an diesem Abend blieb zum Glück auch nur wenig Spazi zum Trauern über das baldige Ende einer der originellsten Bands aus unseren heimischen Gefilden.
Keine Wünsche blieben offen
Krautschädl, die am 31. August in Wels ihr allerletztes Konzert spielen werden, schnürten in Linz ein wahres Wohlfühlpaket für die erstaunlich textsicheren und sangesfreudigen Fans. "Sei amoi leiwond", "Feiah fonga", "Khoids Wossa", "Immer mit da Ruhe", "S’Bäckerschupferl" und der "Winzerbua" – Wünsche blieben da keine offen! Gewohnt souverän gab Mölgie den lässigen Entertainer mit dem trockenen Schmäh, während sich der Luft-Bussis verteilende Sonti mit heraushängender Zunge und allerlei anderen Spompanadeln höchst unterhaltsam als Bass-Gaukler gebärdete. Mit Präzision hielt unterdessen Schlagzeuger Fitzl das musikalische Werk’l zusammen. Ein emotionaler Höhepunkt war sicherlich der Gastauftritt des früheren Drummers Lukas "Plescha" Plescher, der so den Kreis zur Vergangenheit schloss. Jetzt muss noch irgendwer den drei Burschen den Blödsinn mit dem Aufhören ausreden. Damit Krautschädl nicht nur eine feine Vergangenheit, sondern auch eine ebensolche Zukunft haben. Wäre ja gelacht!
Fazit Jede Menge Hits, fantastische Stimmung – warum da nur ans Aufhören denken?
Konzert: Krautschädl, Posthof Linz, Großer Saal, 30. März