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Entacher: „Es wurde der Meinungsfreiheit zum Sieg verholfen“

Von Eike-Cl. Kullmann, 08. November 2011, 00:04 Uhr
Entacher wehrt sich gegen seine Entlassung
Bild: APA (Parigger/Archiv)

In ersten Pressemeldungen war vom „siegreichen Feldherrn“ die Rede. Wie General Edmund Entacher seine Wiedereinsetzung als Generalstabschef sieht und wie er jetzt zur Wehrpflicht steht, darüber sprach er mit den OÖNachrichten.

OÖN: Herr General, wie fühlen Sie sich?

Entacher: Sehr erleichtert. Die Message ist klar: Es wurde der Meinungsfreiheit zum Sieg verholfen.

OÖN: Haben Sie mit der Entscheidung der Berufungskommission zu Ihren Gunsten gerechnet?

Entacher: In der Eigenbewertung habe ich mich selbstverständlich im Recht gefühlt. Schließlich habe ich mein ganzes Berufsleben lang gewissenhaft und auch erfolgreich meinen Dienst versehen.

OÖN: Von wem haben Sie die Nachricht erhalten? Von Verteidigungsminister Norbert Darabos?

Entacher: Nein, sondern von meinem Anwalt Martin Riedl. Der hat übrigens exzellent und hochprofessionell gekämpft.

OÖN: Wann und wie werden Sie Minister Darabos gegenübertreten?

Entacher: Morgen (heute, Dienstag, Anm. d. Red.) früh. Ich werde ihm dann ganz einfach meinen Dienstantritt melden.

OÖN: Ist Ihr Verhältnis zum Minister jetzt gestört?

Entacher: Das Verhältnis zum Minister war persönlich immer gut. Es geht jetzt aber nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern um professionelle Arbeit. Dabei ist es nicht um jeden Preis erforderlich, sich täglich zu umarmen.

OÖN: Laut Gerüchten soll dem Generalstab jetzt Macht entzogen werden – aufgrund Ihrer Rückkehr?

Entacher: Es gibt eine Ministerweisung zur Umstrukturierung. Es muss dazu jetzt eine Vorlage geben – die die damit beauftragte Sektion 1 in enger Abstimmung mit dem Generalstab bis 16. Dezember vorlegen muss. Dann wird verhandelt. Aber Sie wissen ja, der Teufel liegt bekanntlich im Detail.

OÖN: Auslöser für Ihre Absetzung war ein Interview, in dem Sie sich zur Wehrpflicht bekannt und damit gegen die Position des Ministers Stellung bezogen haben. Wie stehen Sie heute zur Wehrpflicht?

Entacher: Ich habe meine Meinung nicht geändert. Warum sollte ich auch, es gibt schließlich keine anderen Erkenntnisse. Das heißt, solange der Gesetzgeber nichts anderes entscheidet, gibt es nichts Besseres als die Wehrpflicht mit Milizsystem. Schließlich ist in Zeiten sinkender Budgets auch nicht genug Geld für Nachwuchs da. Zudem bezweifle ich, dass es das sonst notwendige neue Dienst- und Pensionsrecht geben wird.

OÖN: Sie sind 62 Jahre alt. Wie lange wollen Sie im Militär aktiv bleiben?

Entacher: Vom Pensionsrecht wäre 65 die Grenze. Wenn ich Lust und Laune habe, bleibe ich so lange. Mein Vertrag als Generalstabschef läuft aber bis Februar 2013. Da wäre es dann eher sinnvoll, mit Dezember 2012 zu gehen.

 

E. Entacher

Der „rote General“ wurde 1949 in Großarl geboren und ist bei der Truppe sehr beliebt. Der Witwer ist Vater zweier Kinder und Virginia-Raucher. 2008 wurde General Edmund Entacher mit der Funktion des Chefs des Generalstabes betraut.
 

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10  Kommentare
10  Kommentare
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( Kommentare)
am 08.11.2011 15:28

98 % der Österreicher sind Naturdeppen

Dieser "Sager" beweist täglich seine Richtigkeit, begreifen doch auch die meisten Mitposter nicht, dass hier eine Beamtenkommission einen "beamteten Soldaten im Generalsrang" die Mauer macht, obwohl sein politischer Vorgesetzter, eben Minister Darabos, kein Vertrauensverhältnis zu ihm hat, auch wenn sich der Herr General zur SPÖ bekennt und er mit diesem Bekenntnis die Rangleiter schnell hinaufklettern konnte.

Die "Generalität" will das Heer weiterhin als Spielwiese, man hält sich Goldfasane wie ein Zoo, nur dass diesen Zoo der Steuerzahler finanziert, obwohl keine Effektivität zu erwarten ist.

Daher gehört schleunigst ein Berufsheer installiert und die alten, untauglichen Goldfasane in die ASVG-Rente geschickt ........ auch das wird nicht passieren, casht doch so ein Goldfasan in Pension schnell einmal 5 - 8 Tausender monatlich und ......... Neugebauer sei Dank ........ auch in den nächsten Jahren.

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am 08.11.2011 18:21

und nicht wie Sie meinen Entacher gegen Darabos. Nix verdrehen, gel.

Pilatus plädiert für: Der Ober sticht den Unter.

Wenn der Ober eine SPÖ-ler ist.

Sonst net, da wär er dann ein rechtsbeachtender, streitbarer Demokrat...

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am 08.11.2011 13:06

Wenn das so ist, kann man nur jeden “höheren Beamten” z.B. in der Exekutive dem Innenministerium, dem Finanzministerium, Außenministerium, vor bei der Justiz empfehlen dasselbe wie Entacher zu tun. Was kann eine Minister/in schon ausrichten, jegliche Weisung wird „von ein paar Beamten für den Beamten“ wieder gerade gebogen. Damit nicht genug, der Beamte darf weiter werkeln, bestimmen, Steuergelder einstreifen und so nebenbei seinen, ob der Weisung der Beamtenjury die ihn als Alabaster weißes Häschen hinstellen, den Rücktritt der/des Ministers einfordern. Dies ist kein Akt der Löwinger Bühne, nein Politkasperl Theater, hervorgerufen von einem von der Wirtschaft käuflichen „Goldfasan“ sondern Realität in Österreich, der Minister hat die Pappen zu halten, die Beamten regieren. Möchte wissen wie viel Geld man Entacher für seine Haltung (eigenens Konzept verleugnen) geboten hat.

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am 08.11.2011 13:02

des ministers war sicher nicht richtig und daher auch angreifbar!
ob es einem "goldfasan" zusteht eine anordnung nicht durchzuführen, steht auf einem anderen blatt - ich kenne keinen chef, der sich von seinem untergebenen dirigieren lässt!

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am 08.11.2011 12:06

was sein "Daraboscha" noch wenige Tage vorher als "in Stein gemeißelt" kundgetan hatte.

Und grad deshalb wollte ihm "Daraboscha" einen lang, sehr lang überdachten Strick drehen.

Armseliger "Daraboscha", jezt berufen Sie sich auf den "Primat der Politik" ...

... Sie sollten sich besser auf die "Primaten der Politik" berufen.

Wann werden Sie gegangen, Sie kriegen dann die "Krone" ... gratis...lebenslänglich.

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herbertw (14.515 Kommentare)
am 08.11.2011 09:03

Die „Meinungsfreiheit“ steht in Österreich außer Diskussion.

Der gute Herr General ist seinem Chef in den Rücken gefallen – dieser hat pikiert reagiert – der General ist quasi „vor Gericht“ gegangen – der Chef hat verloren.

Mehr ist das Ganze nicht. Und aus.

---

Die MEINUNGSFREIHEIT wurde in Österreich ganz woanders verletzt: in Kärnten, das den Kabarettisten Stermann und Grissemann Auftrittsverbot in Kärnten erteilte.
Das ist eine klare Verletzung deren Grundrechte.
Aber, wie immer in Österreich, ohne Nachspiel für die dies verbrechenden Politiker. traurig

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feuerkogel (6.578 Kommentare)
am 08.11.2011 09:15

...dass der chef nicht irgend wer ist sondern der VERTEIDIGUNGSMINISTER!!!!!
und was diese kaberettisten angeht. wenn du verarschung und beleidigungen an behinderten noch für gut heisst, dann zeigst du deinen wahren S..CHARAKTER.

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am 08.11.2011 08:13

Ein alter, feister General, für jeglichen Truppeneinsatz ungeeignet, aber da pragmatisiert, weiter im Dienst .......... Karl Farkas wäre das sicher so mancher Kalauer eingefallen.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 08.11.2011 07:01

...die Wehrpflicht zu hinterfragen!
Nur weil es Gratisarbeitskräfte für Rettung, Rot-Kreuz und KH-Bringdienst bringt, brauchen wir keine LANDESverteidigung mehr.
Eigentlich brauchen wir überhaupt kein Militär - eine gut ausgesattete Feuerwehr würde auch genügen - für ein Land mitten in der EU! - für Katastropheneinsätze.

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 08.11.2011 06:39

Ein Sieg für die Meinungsfreiheit? Dürfen die Grundwehrdiener ihren von ihnen ausgehaltenen "Vorgesetzten" jetzt ungestraft sagen, was sie von ihnen und dem Rest des ehrenwerten Vereins halten?

Eher nicht: Es bleibt beim Diktat pragmatisierter Goldfasane.

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