16-Jähriger gestand, die siebenjährige Nachbarstochter missbraucht zu haben
RIED/SCHÄRDING. Ein 16-Jähriger soll im Bezirk Schärding ein Kind in einen Keller gelockt und sexuell missbraucht haben, der Vater des Opfers stürzte bei einem Handgemenge schwer.
Schlimme Szenen haben sich am vergangenen Wochenende in einem Mehrparteienhaus nahe der Bezirkshauptstadt Schärding abgespielt. Wie Alois Ebner von der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis bestätigte, soll ein 16-Jähriger aus Afghanistan im Keller des Wohnhauses eine siebenjährige Nachbarin sexuell missbraucht haben.
Die mutmaßliche Sexualstraftat ist am Samstag gegen Mittag passiert. Der 16-Jährige wurde festgenommen, inzwischen habe er die Tat gestanden, sagte Ebner gestern. Ermittelt werde wegen schweren Missbrauchs, so der Staatsanwalt. Das Delikt sieht einen Strafrahmen von bis zu zehn Jahren vor, bei Jugendlichen sind es bis zu fünf Jahre. Am Montag habe der Haftrichter des Landesgerichts Ried auf Antrag der Anklagebehörde die U-Haft verhängt.
Der Vater der Siebenjährigen fragte die noch jüngere Tochter, wo denn das Mädchen sei. Es sei mit dem 16-Jährigen gerade in den Keller hinuntergegangen, bekam der Vater zur Antwort. Offenbar ahnte der Mann schon Schlimmes und hielt sofort Nachschau. "Der Vater kam dazu, als Täter und Opfer noch im Keller waren", so Ebner. Direkter Zeuge der Missbrauchshandlungen wurde der Vater nicht. Er stellte den jugendlichen Afghanen aber sofort zur Rede.
Nach Sturz in Klinik eingeliefert
Es kam zu einem Handgemenge, bei dem der Vater der Siebenjährigen so unglücklich stürzte, dass er bewusstlos war. Ein Notarzt war rasch zur Stelle, der Mann wurde in das Klinikum Schärding eingeliefert. Staatsanwalt Ebner vermutet, dass bei dem Burschen therapeutische Maßnahmen notwendig sein könnten. "Man wird sich in solchen Fällen mit den Kooperationspartern der Justiz zusammenreden, was man machen kann."
Der Verein Neustart betreut auch Sexualstraftäter, die nach der Entlassung aus dem Gefängnis in der Probezeit auf Bewährung sind. "Diese Klienten werden noch weit engmaschiger betreut als andere. Die Kontaktdichte mit den Sozialarbeitern ist höher", sagt Josef Landerl, der Leiter von Neustart Oberösterreich.
Täter mit Tat konfrontieren
Sobald die Sozialarbeiter Alarmsignale beim betroffenen Klienten wahrnehme, werde der Täter damit konfrontiert und der Justiz darüber Bericht erstattet. "Es muss eine Deliktsverarbeitung stattfinden", betont Neustart-Leiter Landerl.