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600 Millionen Euro für die Schiene: Alle Nebenbahnen sollen erhalten bleiben

03. Juli 2019, 00:04 Uhr
600 Millionen Euro für die Schiene: Alle Nebenbahnen sollen erhalten bleiben
Von links: Steinkellner, Haimbuchner, Stelzer und Matthä Bild: Land

LINZ. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und das Land Oberösterreich haben sich nach jahrelangen Verhandlungen auf ein Schienen-Investitionspaket geeinigt.

So wurde mit dem gestrigen Tag ein Investitionspaket von rund 600 Millionen Euro (valorisiert bis zum Jahr 2030: 725 Millionen Euro) unterzeichnet. Der Kernpunkt: Keine einzige Nebenbahn im Land wird eingestellt, vielmehr werden fünf Abschnitte umweltfreundlich elektrifiziert sowie insgesamt 86 Bahnhöfe und Stationen modernisiert und möglichst barrierefrei gestaltet werden.

Gestern, 9.30 Uhr im Braunen Saal im Landhaus in Linz: Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP), Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FP), Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FP) sowie Andreas Matthä als Vorstandsvorsitzender der ÖBB unterzeichneten bei einem Medientermin das Schienen-Investitionspaket.

"Es geht um viel Geld", sagte Stelzer. Das Land steuere 137 Millionen Euro bei, aber "ich halte das für einen ganz wichtigen Schritt, wenn wir die Leute noch mehr dazu bewegen wollen, auf den öffentlichen Verkehr und insbesondere auf das attraktive Verkehrsmittel Bahn umzusteigen." Haimbuchner sprach von einem "starken Zeichen", auch weil nicht nur das Angebot für den städtischen, sondern auch für den ländlichen Raum attraktiviert werde.

Steinkellner sprach von einem "Freudentag. Dieses Paket ist die größte Bahnoffensive in Oberösterreich." 40 Verhandlungen seien dafür notwendig gewesen, "jetzt geht es los, all diese Schritte zu setzen". Immer unter der Prämisse: "Die Bahn wird eine immer größere Rolle spielen." Alle Beteiligten sehen das Projekt auch als Investition in den Klimaschutz: "Bahn fahren heißt CO2 sparen. Jede Bahnfahrt ist 15-mal umweltschonender als eine Autofahrt", sagt ÖBB-Vorstand Matthä.

Geld soll auch in die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen fließen, damit die Sicherheit erhöht werde.

Investiert wird unter anderem in die Westbahnstrecke im Bereich St. Valentin – Steindorf/Straßwalchen, in die Passauerbahn von Wels nach Passau, die Mattigtalbahn, die Hausruckbahn, die Innviertelbahn und die Donauuferbahn sowie in die Bahnhöfe Marchtrenk, Freistadt, Perg Schulungszentrum, Braunau, Ried im Innkreis und viele weitere. Bis auf die Aschacher Bahn (mit 2021 beim Land) bleiben die Bahnen bei den ÖBB.

Die Nahverkehrsmilliarde?

Für die Umsetzung weiterer Projekte wie der durchgebundenen Mühlkreisbahn zum Hauptbahnhof sei die Nahverkehrsmilliarde aber unabdingbar, sagte Steinkellner.

Der Grüne Verkehrssprecher Severin Mayr begrüßte den Erhalt der Regionalbahnen, forderte aber den Stopp der "Osttangente Linz". SP-Verkehrssprecher Alois Stöger sieht "keine Offensive. Strecken zu erhalten und Bahnhöfe an aktuelle Standards anzupassen, reicht nicht."

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11  Kommentare
11  Kommentare
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snooker (4.471 Kommentare)
am 03.07.2019 21:10

Ich wills mal aus der positiven Sicht sehen:
Gestern die neue Linz-Ost-Umfahrung
Heute das Bahn Projekt
Beides wird gebraucht -beides ist notwendig.
Recht viel mehr kann das Land nicht machen
ÖKÖ Steuer - ja, oder nein? - das ist aber Bundessache

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ersterkarli (4.696 Kommentare)
am 03.07.2019 11:50

Super!
Und dann kommen alle mit dem Zug und nicht mehr mit dem SUV?
Trotz der schönen Straßen aus Hiesls Zeiten fast paralell zu den Gleisen?

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 03.07.2019 10:38

Die Roten haben sich über dieses Paket - oder Projekt - mit den Bundesbahnen nicht gefreut. Sie haben sich heftig aufgeregt, weil sie das seit vielen Jahren gefordert haben - immer wieder.
---
Deshalb wollen sie den Schwarzen und den Blauen die Urheberschaft für diese Entscheidung nicht zugestehen.

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Motoro (124 Kommentare)
am 03.07.2019 10:31

Gibt es irgendwo genauere infos, was bei welcher bahn gemacht wird ev. mit Kosten?

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FranziGut (445 Kommentare)
am 03.07.2019 10:57

Das gibt es garantiert nicht. Transparenz mögen auch die auf dem Foto so schön lächelnden Herren auf keinen Fall. Und falls eine Entscheidung im Einzelfall nicht nachvollziehbar ist, war es eine Entscheidung aus volkswirtschaftlichen Gründen mit selbstverständlich höchst geheimen Fakten.

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azways (6.249 Kommentare)
am 03.07.2019 10:17

Wahlk(r)ampf ist....

Umgesetzt wird wahrscheinlich, so wie in den letzten Jahrzehnten, wieder gar nichts.

Ab 30. September ist wieder alles vergessen.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 03.07.2019 09:26

Elektrifizierung der Mühlkreisbahn bis Kleinzell und Fortführung bis Aigen-Schlägl, aber (noch) keine Lösung für die 2. Schienenachse und die Durchbindung zum Linzer Hauptbahnhof? Das eine hat ohne dem anderen keinen Sinn!

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herst (12.970 Kommentare)
am 03.07.2019 09:19

Alle Nebenbahnen gerettet.

Wers glaubt wird selig.
Schaun ma mal in 5 bis 10 Jahren was von den Versprechungen übrig blieb.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 03.07.2019 07:17

Als ein kleiner Schritt macht es Sinn. Der großw Wurf ist es jedoch nicht, dieser müßte ja auch von der Bundesregierung kommen, ein "Gratissystem" für alle öffentlichen Verkehrsmittel über die Einkommenssteuer zu finanzieren. Gleichzeitig eine flächendeckende km-abhängige KFZ Steuer für jeden km der gefahren wird. Diese Einnahmen ermöglichen es die Mineralölsteuer zu streichen und das öffentliche Verkehrssystem zu finanzieren.
Wird wohl bloß ein Traum bleiben bei den von Spenden abhängigen Parteien.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 03.07.2019 08:08

Der Seitenhieb mit den Parteispenden hat absolut nichts mit dem Thema Bahn zu tun. Aber schön, wenn du dich dadurch erleichtern kannst.

Zum Inhaltlichen: Du willst also eine kilometerabhängige KFZ-Steuer und dafür die Mineralölsteuer abschaffen. Der Jubel aller ausländischen Lenker ist dir sicher.

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FranziGut (445 Kommentare)
am 03.07.2019 11:02

km-abhängige KFZ-Steuer? Wenn man einen 400 PS-SUV fährt, dann wird man diese Idee begrüßen.

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