"Die Kinder zum Lesen verlocken"
LINZ. Wie werden Kinder zu Lesern? "Keine Pflicht, kein Druck, kein Zwang", rät Expertin Margarete Fürlinger von der Pädagogischen Hochschule Linz: "Lesen muss Freude machen"
Sarah liebt das Lesen. Nicht selten findet man die Elfjährige samt Buch und Hund im Garten oder im Baumhaus. Zu lesen gibt es bei ihr daheim stets genug: Mit ihrer Mutter und der Schwester besucht sie regelmäßig die Bücherei, um sich immer wieder mit Lesestoff einzudecken.
Doch wie wird ein Kind zur Leseratte? Da haben Eltern viele Möglichkeiten, so Margarete Fürlinger, Professorin für Deutsch-Didaktik an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz: "Die Lehrer sind die Profis, wenn es um Probleme beim Lesen geht. Doch für die Lese-Motivation können Eltern sehr viel tun. Es ist wichtig, den Weg zur Lesewelt lustvoll zu öffnen. Die Kinder sollen zum Lesen verlockt werden." Hier ihre Ratschläge:
Nicht allein lassen: Gerade am Anfang sei es wichtig, die Kinder beim Lesen zu begleiten: "Da ist die Bezugsperson besonders wichtig", erklärt Fürlinger. Also: Nicht die Kinder zum Lesen in ihr Zimmer schicken, sondern gemeinsam den Text durchgehen und danach darüber sprechen. So kann überprüft werden, ob das Gelesene auch verstanden wurde. Ebenfalls wichtig ist das Vorlesen: "Selbst Kinder, die schon gut lesen können, lieben das Vorlesen."
Eltern als Vorbild: "Wichtig ist, dass Kinder die Eltern beim Lesen sehen und merken, dass sie Freude daran haben", sagt die Professorin. Außerdem sollte immer genügend altersadäquater Lesestoff vorhanden sein, von der Zeitung über Bücher bis zu Comics.
Computer: "Digitale Medien verlangen oft komplexe Lesefähigkeiten", sagt Fürlinger. Gut ausgewählte Apps und Übungen am Computer können daher durchaus eingesetzt werden. "Vor allem Buben finden oft über digitale Medien den Weg zum Buch."
Kein Zwang: Eines ist der Expertin sehr wichtig: "Lesen muss positiv besetzt sein." Daher: "Keine Pflicht, kein Druck, kein Zwang." Aber was, wenn das Kind nicht lesen will? Dann müssen die Eltern kreativ werden, etwa mit Vorlesen, Sprachspielen, lustigen Übungsbüchern oder Lesungen. "Je ausgefallener das Angebot, umso eher springt der Lesemuffel an."
Schule im Dialog
Unter dem Motto „Schule im Dialog“ laden die OÖN mit den zwei Pädagogischen Hochschulen zur Podiumsdiskussion „Freude an der Schule statt Lernstress: Wie begleite ich mein Kind durch das Schuljahr?“ am 18. September, 18 Uhr, im OÖN-Forum, Promenaden Galerien in Linz.
Eltern können dabei Experten zu Themen rund um die Schule befragen. Auf dem Podium sind Bildungsdirektor Alfred Klampfer, Direktorin Marianne Obermüller, Psychologe Raphael Obermüller und Juristin Birgit Schinnerl, Leiterin der Abteilung Schulrecht in der Bildungsdirektion. Anmeldung: nachrichten.at/schuldialog oder 0732 / 78 05-19 86
Erstes Raserauto versteigert: 24 Bieter trieben den Preis auf 2000 Euro
Toter Altbauer (70) in Neuhofen an der Krems: "War mit Leib und Seele Landwirt"
"Wir hoffen auf ein ambitioniertes Ziel": Ennserin auf der Klimakonferenz
Winter in Oberösterreich: Schicken Sie uns Ihre schönsten Schneefotos!
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Wie sich doch die Zeiten geändert haben: als Kind (in den frühen 1960er Jahren) hätte ich viel dafür gegeben zum Lesen gedrängt zu werden, das Gegenteil war der Fall, in meiner Arbeiterfamilie wurde das Lesen zum Vergnügen als Zeitverschwendung betrachtet. Trotzdem waren meine Freundinnen und ich Dauergast in der Bücherei, zur Not mit der Ausrede "aber die Deutschlehrerin hat gesagt wir sollen viel lesen".
Ich bin aber realistisch genug um einzusehen, dass man diese Zeit nicht mit der heutigen vergleichen kann: im Fernsehen gab es nur zwei Programme, Sendungen für Kinder waren spärlich gesät, Computer und Internet waren noch unbekannt, es gab also kaum Ablenkungen. Wahrscheinlich wären wir genauso vor dem Computer gesessen um stundenlang zu spielen, wenn das damals schon möglich gewesen wäre.
Aber meine Kinder waren von klein auf an Bücher gewöhnt und lesen noch heute gerne, genauso wie ich.
Eltern sind Vorbilder wenn die nicht lesen warum sollten Kinder es tun ?
Bei uns wurde viel gelesen(gab noch kein Wischhandy)
bei mir waren es eher die Sachbücher über die Welt, Land und Leute
selber meine Erfahrungen niederzuschreiben dazu hatte ich keine Zeit oder gelinde gesagt ich war zu faul