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Janina Toljan: Vom Tennis-Court auf die "Schulbank"

Von Alfons Krieglsteiner, 23. September 2014, 00:04 Uhr
Vom Tennis-Court auf die "Schulbank"
Janina Toljan, Tennis-Spielerin und preisgekrönte Fernschülerin Bild: Ernst Zotl

Tennis-Profi Janina Toljan ist Österreichs „Fernschülerin des Jahres 2014“.

In der Rangliste der österreichischen Tennis-Damen steht die Linzerin Janina Toljan (24) auf Rang sieben, in der Weltrangliste ist sie die Nummer 443. Am Wochenende erreichte sie bei der Staatsmeisterschaft in Oberpullendorf (Burgenland) das Finale, das sie gegen die Vorarlbergerin Julia Grabher verlor. Dafür hielt sie sich mit dem Sieg im Doppel schadlos. Gewonnen hat sie auch in einem anderen Metier: Der Österreichische Fernschulverband hat sie zur "Fernschülerin des Jahres 2014" gekürt.

"Bis zur 5. Klasse bin ich ins Gymnasium Spittelwiese in Linz gegangen, dann habe ich mich ganz meiner Tennis-Karriere gewidmet", sagt Toljan. Doch bald habe sie erkannt, "wie wichtig die Matura für das spätere Leben ist." Sie entschloss sich zum Besuch einer Fernschule. "Begonnen habe ich über den Linzer Stadtschulrat, wo ich einige Prüfungen abgelegt habe." Dann sei sie aber in ein "Motivationsloch" gefallen. Bis 2012. "Da habe ich mich beim Wiener Stadtschulrat und bei der Maturaschule Dr. Roland angemeldet."

Die Zulassungsprüfungen hat sie zügig hinter sich gebracht – und im Oktober 2013 die Matura nachgeholt. Es waren nicht nur die durchwegs guten Noten, die sie für die Abschlussprüfungen erhielt. Es war auch die Art und Weise, wie sie sich vor der Prüfungskommission präsentierte, die ihr die einstimmige Wahl zur "Fernschülerin des Jahres" eingebracht hat. "Durch die Fernmatura bin ich als Persönlichkeit gereift, sogar in den Pausen zwischen zwei Tennismatches habe ich zu den Büchern gegriffen", sagt sie.

Preisgeld gab’s keines. Dafür einen Büchergutschein und einen Blumenstrauß. Doch der ideelle Wert überwiegt. Und was das Lernen betrifft – da ist Janina Toljan jetzt erst so richtig auf den Geschmack gekommen. Im März 2014 hat sie das multimediale Fernstudium der Rechtswissenschaften an der Universität Linz begonnen. Zwei Fernziele will sie erreichen: Bei einer Firma als Juristin arbeiten. Und unter die Top-100 der Tenniswelt kommen.

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