Nach Mord und Selbstmord: Am Freitag wird Ehepaar Sch. in St. Martin beerdigt
SANKT MARTIN.Trauer und Unverständnis im Oberen Mühlviertel nach Familientragödie.
Auch einige Tage nach der Familientragödie herrschen in der 3700-Einwohner-Gemeinde St. Martin Trauer und Unverständnis. Der 58-jährige Versicherungsmakler Gerhard Sch. hat, wie berichtet, am Montagnachmittag zuerst seine Ehegattin Maria mit einem Schuss in den Rücken tödlich verletzt und danach Selbstmord begangen.
Der Trauergottesdienst mit anschließender Urnenbeisetzung des Ehepaars findet am kommenden Freitag in ihrer Heimatgemeinde St. Martin statt. "Behaltet uns so in Erinnerung, wie wir in den schönsten Stunden mit Euch beisammen waren", heißt es auf der gemeinsamen Parte der Verstorbenen.
Tief ist die Trauer nicht nur bei den Angehörigen und den Freunden im Ort. Auch die Mitglieder des Charity-Clubs Soroptimist Rohrbacher Land trauern um eines ihrer Gründungsmitglieder. Maria Sch. war bekannt für ihre künstlerische Hand und Leidenschaft für Dekoration.
Sie hat unzählige Veranstaltungen der Soroptimisten in den Clubfarben Blau und Gelb dekoriert. Zuletzt war sie am Samstag, 14. Oktober, bei einem Benefiz-Konzert in Lembach unermüdlich im Einsatz. Kein Einzelfall, denn Maria Sch. war weithin für ihre Herzlichkeit bekannt.
In seinem Abschiedsbrief nahm Gerhard Sch., wie berichtet, auch von seiner Frau Abschied, was die Tat umso rätselhafter erscheinen lässt. Die These, dass die 60-Jährige ihren Mann bei seinem Suizidversuch in der Küche erwischt hat, wird von den Ermittlern nach wie vor untersucht. Gestern hielten sich die ermittelnden Beamten bedeckt. "Es gibt nichts Neues", hieß es auf Anfrage bei der Landespolizeidirektion. Fest steht, dass die Staatsanwaltschaft eine Obduktion der Leichen angeordnet hat. Mit dem Laborergebnis wird aber erst in einigen Wochen zu rechnen sein.