Verpartnern für alle: "Uns fällt ein Stein vom Herzen"
STEYR. Sieben Jahre kämpften Helga Ratzenböck und Martin Seydl dafür, sich verpartnern zu dürfen – nun sind sie dem Traum nah wie nie.
Es war ein ungewöhnliches Anliegen, für das Helga Ratzenböck und Martin Seydl aus Steyr sieben Jahre lang kämpften: Sie wollen das Recht, auch als heterosexuelles Paar eine Eingetragene Partnerschaft eingehen zu können. Diese war 2010 als Ehe-Ersatz für homosexuelle Menschen eingeführt worden.
Nun sind die beiden Steyrer ihrem Traum so nah wie noch nie: Justizminister Josef Moser hat vergangene Woche angekündigt, nach dem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes sowohl Ehe als auch Eingetragene Partnerschaft sowohl für Homosexuelle als auch für Heterosexuelle zu öffnen. Allerdings dürfte in der Regierung darüber noch keine Einigkeit bestehen. Laut Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal werden die diversen Möglichkeiten noch geprüft.
Das Paar ist dennoch über den Vorstoß des Justizministers glücklich: "Wir haben uns über die Nachricht total gefreut. Uns fällt ein Stein vom Herzen. Wir hoffen, dass die Wahlfreiheit tatsächlich endlich kommt", sagt Helga Ratzenböck. Schon jetzt schmieden die beiden Pläne: "Sobald es möglich ist, werden wir den Antrag stellen." Die Feier soll im Standesamt in Steyr stattfinden, vielleicht im August: "Dann könnten wir gleich die Flitterwochen anhängen."
Die beiden sind seit bald 35 Jahren ein Paar und haben gemeinsam eine 33-jährige Tochter. Doch warum wollen die beiden nicht einfach heiraten, wie andere Paare auch? "Uns hat das Eherecht nie wirklich zugesagt", sagt Ratzenböck. "Die Eingetragene Partnerschaft ist von ihrer Ausrichtung her viel partnerschaftlicher. Es gibt zum Beispiel keine Treuepflicht, sondern die Forderung nach umfassendem Vertrauen zueinander." Auch Unterhaltspflichten und Trennungsregelungen seien der Zeit angepasst, sagt die Sozialarbeiterin: "Es ist ein moderneres Recht und passt für uns beide besser."
Viele Rückschläge
Bisher war der Kampf des Paares von Rückschlägen gezeichnet: Sie waren bei der Stadt Linz (wo sie damals lebten), dem Land Oberösterreich und dem Verfassungsgerichtshof abgeblitzt. Im vergangenen Oktober fällte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ein negatives Urteil. Zeitungen und das ZDF berichteten immer wieder über die beiden.
Warum nicht auch noch die “Ehe auf Zeit“?
Dann kannst wählen, nach 1, 2, 3, 4,....Jahren ist die Ehe automatisch wieder beendet.
Irgendwelche blöde Ideen gibts sicher noch....
geht bruder schwester, vater tochter, mutter tochter usw auch? gibt es bei der Verp eine Scheidung?
Warum ist die Treuepflicht ein Problem, - will ich nicht wissen
der Unterschied Ehe-Verpartnerung ist nicht so groß, alltagswirksam ist der nicht
Heterosexuelle Verpartnerung (statt Ehe):
Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass!
Nein, nur das gleiche Recht, wie es die Homos haben.
Obs dabei einen Pferdefuss gibt, wird sich noch herausstellen. Z.B. wie es dann mit Witwenrente etc. ausschaut....
Das ZDF: ganz wichtig für eine österreichische (völlig unnötige) Gesetzesreform.
Wenn man zueinander steht und auch weiterhin zu einander stehen will, warum muss man dann partout eine Verpartnerung durchzwingen? Wenn alles im Lot ist könnte man schlicht und einfach heiraten.
jajaja, alles im Lot, eh nur jeder zweite lässt sich scheiden
echt cool. herzlichen glückwunsch. und jetzt noch ökomenisch (katholisch/moslemisch) heiraten.
Das geht eh schon lang, wenn man Geistliche findet, die mitmachen, es gibt sie
und zu was soll das gut sein - wir reden über Entbürokratisierung, einfacher Gesetze etc. - und dann gibt es noch eine zusätzliche "Partner"form. Das Eherecht anzupassen wäre wohl am einfachsten gewesen.
Ich finde das Theater rund um Homo/hetero und was weiß ich Verpartnerung einfach lächerlich.
und warum dem Paar ein Stein vom Herzen fällt, kann ich nicht beurteilen. Sie hätten ja auch heiraten können - tut bestimmt nicht weh. Ehe heisst aber auch formell Verantwortung übernehmen...
Sinnvoller wäre es sohl, wenn man es gleich "Lebensabschnittsverbindung" (LAV) nennt.
LAP macht mit LAPin LAV!
Ob bei LAV wirklich Love dabei ist?
(LAP, wird wohl eh fast jeder kennen: Lebensabschnittspartner)
Hund mit Katze, Hamster mit Maus...
die Welt steht nicht mehr lange
Dass das Blödsinn ist wissen Sie hoffentlich selbst...
Verpartnerung klingt fast sinnvoller als Ehe.
Wenn man sieht, wie sich Ehepartner im Trennungsfall bis aufs Blut zerfleischen.....
Und glauben sie wirklich, dass Trennungen bei einer Verpartnerung einfacher werden? Zusammen- du Auseinandergehen ist immer Charaktersache, ob verheiratet oder verpartnert, eine Trennung ist eine Trennung mal mit mehr, dann wieder mit weniger Tränen, Ärger, Wut,Verzweiflung, Enttäuschung, etc.
Über diesen Schritt werden sich viele Paare freuen die nicht heiraten wollen aber in einer eheähnlichen Partnerschaft leben. Es ist längstens an der Zeit sich der heutigen Zeit anzupassen und eine eingetragene Partnerschaft auch für Heteros einzuführen.
Aber wozu eigentlich?