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Verpartnern für alle: "Uns fällt ein Stein vom Herzen"

Von Herbert Schorn, 04. September 2018, 00:04 Uhr
Verpartnern für alle: "Uns fällt ein Stein vom Herzen"
Nach dem Vorstoß des Justizministers hoffen Helga Ratzenböck und Martin Seydl auf eine Verpartnerung. Bild: VOLKER WEIHBOLD

STEYR. Sieben Jahre kämpften Helga Ratzenböck und Martin Seydl dafür, sich verpartnern zu dürfen – nun sind sie dem Traum nah wie nie.

Es war ein ungewöhnliches Anliegen, für das Helga Ratzenböck und Martin Seydl aus Steyr sieben Jahre lang kämpften: Sie wollen das Recht, auch als heterosexuelles Paar eine Eingetragene Partnerschaft eingehen zu können. Diese war 2010 als Ehe-Ersatz für homosexuelle Menschen eingeführt worden.

Nun sind die beiden Steyrer ihrem Traum so nah wie noch nie: Justizminister Josef Moser hat vergangene Woche angekündigt, nach dem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes sowohl Ehe als auch Eingetragene Partnerschaft sowohl für Homosexuelle als auch für Heterosexuelle zu öffnen. Allerdings dürfte in der Regierung darüber noch keine Einigkeit bestehen. Laut Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal werden die diversen Möglichkeiten noch geprüft.

Das Paar ist dennoch über den Vorstoß des Justizministers glücklich: "Wir haben uns über die Nachricht total gefreut. Uns fällt ein Stein vom Herzen. Wir hoffen, dass die Wahlfreiheit tatsächlich endlich kommt", sagt Helga Ratzenböck. Schon jetzt schmieden die beiden Pläne: "Sobald es möglich ist, werden wir den Antrag stellen." Die Feier soll im Standesamt in Steyr stattfinden, vielleicht im August: "Dann könnten wir gleich die Flitterwochen anhängen."

Die beiden sind seit bald 35 Jahren ein Paar und haben gemeinsam eine 33-jährige Tochter. Doch warum wollen die beiden nicht einfach heiraten, wie andere Paare auch? "Uns hat das Eherecht nie wirklich zugesagt", sagt Ratzenböck. "Die Eingetragene Partnerschaft ist von ihrer Ausrichtung her viel partnerschaftlicher. Es gibt zum Beispiel keine Treuepflicht, sondern die Forderung nach umfassendem Vertrauen zueinander." Auch Unterhaltspflichten und Trennungsregelungen seien der Zeit angepasst, sagt die Sozialarbeiterin: "Es ist ein moderneres Recht und passt für uns beide besser."

Viele Rückschläge

Bisher war der Kampf des Paares von Rückschlägen gezeichnet: Sie waren bei der Stadt Linz (wo sie damals lebten), dem Land Oberösterreich und dem Verfassungsgerichtshof abgeblitzt. Im vergangenen Oktober fällte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ein negatives Urteil. Zeitungen und das ZDF berichteten immer wieder über die beiden.

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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
hochhaus (1.821 Kommentare)
am 07.09.2018 11:57

Warum nicht auch noch die “Ehe auf Zeit“?
Dann kannst wählen, nach 1, 2, 3, 4,....Jahren ist die Ehe automatisch wieder beendet.
Irgendwelche blöde Ideen gibts sicher noch....

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 04.09.2018 19:37

geht bruder schwester, vater tochter, mutter tochter usw auch? gibt es bei der Verp eine Scheidung?

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 04.09.2018 13:51

Warum ist die Treuepflicht ein Problem, - will ich nicht wissen

der Unterschied Ehe-Verpartnerung ist nicht so groß, alltagswirksam ist der nicht

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weinberg93 (16.897 Kommentare)
am 04.09.2018 13:22

Heterosexuelle Verpartnerung (statt Ehe):

Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 04.09.2018 14:27

Nein, nur das gleiche Recht, wie es die Homos haben.
Obs dabei einen Pferdefuss gibt, wird sich noch herausstellen. Z.B. wie es dann mit Witwenrente etc. ausschaut....

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ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 04.09.2018 13:17

Das ZDF: ganz wichtig für eine österreichische (völlig unnötige) Gesetzesreform.
Wenn man zueinander steht und auch weiterhin zu einander stehen will, warum muss man dann partout eine Verpartnerung durchzwingen? Wenn alles im Lot ist könnte man schlicht und einfach heiraten.

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 04.09.2018 13:52

jajaja, alles im Lot, eh nur jeder zweite lässt sich scheiden

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frausein (134 Kommentare)
am 04.09.2018 13:01

echt cool. herzlichen glückwunsch. und jetzt noch ökomenisch (katholisch/moslemisch) heiraten.

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 04.09.2018 13:39

Das geht eh schon lang, wenn man Geistliche findet, die mitmachen, es gibt sie

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rri (3.208 Kommentare)
am 04.09.2018 10:56

und zu was soll das gut sein - wir reden über Entbürokratisierung, einfacher Gesetze etc. - und dann gibt es noch eine zusätzliche "Partner"form. Das Eherecht anzupassen wäre wohl am einfachsten gewesen.

Ich finde das Theater rund um Homo/hetero und was weiß ich Verpartnerung einfach lächerlich.

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rri (3.208 Kommentare)
am 04.09.2018 11:29

und warum dem Paar ein Stein vom Herzen fällt, kann ich nicht beurteilen. Sie hätten ja auch heiraten können - tut bestimmt nicht weh. Ehe heisst aber auch formell Verantwortung übernehmen...

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tradiwaberl (16.054 Kommentare)
am 04.09.2018 07:11

Sinnvoller wäre es sohl, wenn man es gleich "Lebensabschnittsverbindung" (LAV) nennt.

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weinberg93 (16.897 Kommentare)
am 04.09.2018 13:32

LAP macht mit LAPin LAV!
Ob bei LAV wirklich Love dabei ist?

(LAP, wird wohl eh fast jeder kennen: Lebensabschnittspartner)

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felixh (5.055 Kommentare)
am 04.09.2018 07:08

Hund mit Katze, Hamster mit Maus...
die Welt steht nicht mehr lange

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xXPhoenixXx (5 Kommentare)
am 12.09.2018 14:44

Dass das Blödsinn ist wissen Sie hoffentlich selbst...

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alpe (3.510 Kommentare)
am 04.09.2018 06:08

Verpartnerung klingt fast sinnvoller als Ehe.
Wenn man sieht, wie sich Ehepartner im Trennungsfall bis aufs Blut zerfleischen.....

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ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 04.09.2018 13:19

Und glauben sie wirklich, dass Trennungen bei einer Verpartnerung einfacher werden? Zusammen- du Auseinandergehen ist immer Charaktersache, ob verheiratet oder verpartnert, eine Trennung ist eine Trennung mal mit mehr, dann wieder mit weniger Tränen, Ärger, Wut,Verzweiflung, Enttäuschung, etc.

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metschertom (8.366 Kommentare)
am 04.09.2018 05:28

Über diesen Schritt werden sich viele Paare freuen die nicht heiraten wollen aber in einer eheähnlichen Partnerschaft leben. Es ist längstens an der Zeit sich der heutigen Zeit anzupassen und eine eingetragene Partnerschaft auch für Heteros einzuführen.

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hochhaus (1.821 Kommentare)
am 07.09.2018 11:59

Aber wozu eigentlich?

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