"Das war heute das Erntedankfest des Sports"
OBERÖSTERREICH. "Danke schön!": Am Montag wurde der Ehrenamtspreis der OÖN und des Sportlandes Oberösterreich vergeben "Bitte schön!": Das sagen mehr als 200.000 Freiwillige im Land Tag für Tag – sie schenken der Gesellschaft Abermillionen Stunden
"Mein Papa ist freiwilliger Arbeiter!" Mit diesem Satz wurde Franz Pichler aus Hagenberg beim OÖN-Sportehrenamtspreis nominiert und gestern bei der Preisverleihung vorgestellt. Und wer mit dem Vater von drei Kindern redet, der weiß, dass dieser Satz mehr als stimmig ist, so sehr engagiert sich der Mühlviertler.
Dieser Satz steht aber auch stellvertretend für die insgesamt 16 Bezirkssiegerinnen und Bezirkssieger, die gestern wie Franz Pichler beim Ehrenamtspreis "Danke schön!" der OÖN sowie des Sportlandes Oberösterreich vor den Vorhang geholt wurden. Die Freude der Freiwilligen darüber war an den fröhlichen Gesichtern im Saal zu erkennen – was auch die Moderatorin des Abends, Dagmar Hager von Life Radio, treffend anmerkte: "Sie strahlen alle Freude aus, man spürt das richtig."
"Was treibt Sie an?"
Alle Ausgezeichneten wurden auch gefragt, was sie antreibt, warum sie im Ehrenamt aktiv sind. Und die Antworten – siehe auch oben – lassen sich in wenigen Worten zusammenfassen: der Wert für die Gesellschaft; etwas zurückzugeben; sich für andere einzusetzen; diese Momente mit Kindern und Jugendlichen und einer großen Gruppe zu teilen.
Bildergalerie: Ehrenamtspreis 2023: Das sind die Bezirkssieger
Galerie ansehenUnd was ist der Lohn für diese Abermillionen Stunden, die die mehr als 200.000 Freiwilligen in den 2500 Vereinen des Landes leisten? Als Antwort kam durchwegs, dass es das Lachen der Kinder sei, deren Emotionen und Freude. Aber auch das Erleben des Gemeinsamen. "Wenn ich sehe, wie sich bei unserem Nachwuchstag alle Trainer und alle Kinder auf dem Feld bewegen, dann läuft mir vor Freude die Ganslhaut über den Rücken", sagte Harald Hehenberger, Sieger des Bezirkes Rohrbach. Theresia Schenk aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung meinte: "Es freut mich, wenn ich zu einer Regatta fahre und die Kinder einfach Spaß haben."
Spaß ist das eine, um das es beim Ehrenamt geht, sich für einen sozialen Zweck, die Menschen und die Gesellschaft einzusetzen, das andere. Für ein berührendes Beispiel dafür steht der Bezirkssieger aus Schärding Pate, Günter Dieplinger. Er gewann stellvertretend für sein Team, das sich für schwer kranke Menschen einsetzt. Dafür ist er schon vom Ursprung des Inns bis nach Passau gelaufen, von Esternberg bis zum Parlament nach Wien. Auch am Montag waren er und sein Team noch müde, weil sie von einer 24-stündigen Charity-Veranstaltung für einen schwer kranken Menschen aus St. Roman zur Verleihung gekommen waren.
Beispiele dieser Art gab es am Montag noch und nöcher – und derer gibt es jeden Tag tausendfach im ganzen Land. Und das ist es auch, warum die OÖN – mit dem gesamten Medienkonzern Wimmer Medien – und das Sportland Oberösterreich diese Leistungen, die oft im Verborgenen liegen, aufzeigen. Gino Cuturi, Geschäftsführer des Medienhauses Wimmer, hob hervor: "Dieser Preis wird vom gesamten Medienhaus verliehen – wir geben damit jenen eine Öffentlichkeit, die es verdient haben."
Auch Thomas Arnoldner, stellvertretender Chefredakteur der OÖN, weiß den Wert der Freiwilligkeit zu schätzen, immerhin leitete er einst auch die Sportredaktion der OÖN: "Sonst heißt es immer, Zeit ist Geld, aber beim Ehrenamt ist es anders. Die Menschen investieren ihre Zeit in die Gesellschaft. Sie halten ein ‚Werkl‘ am Laufen, das sonst nicht funktionieren würde. Sie geben den Kindern und Jugendlichen ein Gefühl von Gemeinschaft, sie vermitteln Selbstbewusstsein fürs Leben. Das ist eine Leistung, die einen Applaus verdient – in Form dieser Ehrung."
"Freude kommt von Herzen"
Auch Sport- und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (VP) war die Freude an diesem Abend anzusehen. Für ihn sind "die Ehrenamtlichen die gute Seele des Sports in Oberösterreich und diese Veranstaltung ist das Hochamt des Ehrenamts. Wenn man in die Gesichter der Menschen hier schaut, dann sieht man pure Freude, das kommt von Herzen. Da denkt keiner im Moment an die vielen Stunden und Tage und Wochen, die sie investieren. Das ist schon auch typisch Oberösterreich."
Als Sportlandesrat sei er "stolz und dankbar, weil das, was wir säen, was wir in Sportanlagen investieren, das kommt zurück. Diese Saat geht auf – das war heute das Erntedankfest des Sports."
Als Erntehelfer dienen die vielen "freiwilligen Arbeiter" im Land.
Der Ehrenamtspreis wird jährlich in Kooperation mit den Medien des Medienhauses Wimmer – OÖNachrichten, Life Radio, TV1 und Tips – sowie dem Sportland Oberösterreich vergeben.