Die Polykrisen sind nur gemeinsam zu lösen
WILHERING. Zweite "Expedition für Humanismus" in Wilhering gestartet – "Das Wichtigste ist, die Debatten nie zu verlassen".
Angst, Ungewissheit, Sorgen: Die Vielzahl an gleichzeitigen Krisen, mit denen die Menschen konfrontiert sind, drückt aufs Gemüt. Wenn sich der Pessimismus in einer Gesellschaft breitmacht, dann ist Feuer am Dach. "Resignation ist aber ein Luxus, den wir uns nicht leisten können", sagte Ex-Minister Rudi Anschober Donnerstagabend in der Theaterscheune von Stift Wilhering.
Beim Auftakt zur zweiten "Expedition für Humanismus" war eines klar: Klimakrise, Krieg, Energiekrise, Inflation, Teuerung, all das hat miteinander zu tun und verlangt von der Menschheit rasches Handeln. Auswege und Lösungen gebe es, es gelte nur, sie einzusetzen, und zwar besser heute als morgen. "Dafür müssen wir aber Grenzen überschreiten, Allianzen bilden und die Auswege sowie Lösungen mit Hoffnung verbinden", sagte Anschober in seinem Impulsvortrag. "Wenn wir nur in Katastrophen denken, dann raubt uns das die Kraft."
Was ihm und den Teilnehmern einer anschließenden Podiumsdiskussion Mut macht, ist der Umstand, dass es nicht nur Lösungen gibt, sondern dass zum Beispiel die Energiewende schon in vielen Bereichen begonnen hat. Die Solidarität der Gesellschaft, die zu Beginn der Corona-Pandemie spürbar war, habe auch gezeigt, dass im Miteinander der Schlüssel zur Veränderung liege. "Verständnis schafft Sicherheit."
"Wir denken zu viel und fühlen zu wenig", zitierte Schauspieler Cornelius Obonya in einer Lesung Charlie Chaplin, um danach klarzumachen, dass der Weg aus der Polykrise über die Debatte führt. Diese dürfe man nie verlassen.
Das ist auch die Intention des Veranstalters der "Expedition", des Forums Humanismus Wilhering. Hausherr und Vorstandsmitglied Abt Reinhold Dessl sieht im Gedankenaustausch, im Abwägen verschiedener Sichtweisen und Positionen unterschiedlicher Menschen auch den Weg der Veränderung, den es zu gehen gelte, um aus der Polykrise herauszufinden.
Es war ein junger Mann im Publikum, der in der Fragerunde alle im Raum bewegte. Durch eine Gehirnhautentzündung von heute auf morgen um sein vorheriges Leben beraubt, stand Lukas vor der Wahl, den einfachen Weg zu gehen und den Kopf in den Sand zu stecken, oder den schwierigen Weg zu wählen, die Einschränkungen beim Sprechen und in der Mobilität anzunehmen. Er wählte den zweiten Weg. Sein Credo: "Es wird schon."
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