"Es war brutal": 1120 Feuerwehrleute waren 24 Stunden im Dauereinsatz
LINZ. Ein ständiges Heulen der Sirenen, kilometerweit zu sehende Rauchschwaden und hunderte freiwillige Feuerwehrleute im Dauereinsatz: Das war die Kulisse für den gestrigen Donnerstag in Oberösterreich.
Binnen 24 Stunden brachen zwölf Brände aus, die von 1120 Einsatzkräften in stundenlanger Schwerstarbeit bekämpft wurden. "Ich weiß nicht, was an dem Tag los war, aber es war brutal", zieht Markus Voglhuber vom Landesfeuerwehrverband (LFV) am Nachmittag Bilanz. Zu diesem Zeitpunkt waren die Nachlöscharbeiten bei mehreren Großbränden noch im Gange. Bis in die Nachtstunden waren die Kameraden damit beschäftigt, auch die letzten Glutnester zu löschen.
St. Thomas am Blasenstein, Brand im Heulager: Es war einer der größten Brände des gestrigen Tages, der um drei Uhr früh in einem Heulager im Bezirk Perg ausgebrochen war. "Als wir beim Einsatzort ankamen, stand das Wirtschaftsgebäude bereits in Vollbrand", sagt Victor Vogelsang, Pressesprecher vom Bezirkskommando Perg.
22 Feuerwehren mit rund 250 Kräften konnten zwar die 60 Kühe aus dem Stall und einen Großteil des Wohnbereichs retten, der Wirtschaftstrakt brannte jedoch vollständig aus. Der starke Wind hatte den Funkenflug begünstigt, ein Übergreifen des Feuers auf die Nebengebäude konnte aber verhindert werden. Aufgrund des abgelegenen Einsatzortes war die Wasserversorgung eine Herausforderung. "Zehn Strahlrohre brauchen im Durchschnitt 4000 Liter pro Minute", erklärt Voglhuber. 15 benachbarte Landwirte schafften daher das Löschwasser in Güllefässern herbei. "Das hat uns die Arbeit massiv erleichtert", so Vogelsang.
Der Hofbesitzer, der mit den übrigen drei Bewohnern noch versucht hatte, die Tiere aus dem Stall zu bringen, wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Bis zum Redaktionsschluss konnte noch nicht "Brand aus" gegeben werden.
Spraydosen explodierten in Pupping: In der Garage eines Pyrotechnikers in Pupping (Bezirk Eferding) explodierten am Donnerstagmorgen gegen 7 Uhr mehrere Spraydosen. Sie steckten ebenfalls dort lagernde Feuerwerkskörper in Brand, woraufhin sich ein Feuer auf die ganze Garage und das Wohnhaus ausbreitete.
Bei dem Einsatz war besondere Vorsicht geboten, denn als die Feuerwehrleute eintrafen, kam es noch zu kleineren Explosionen, sagt Abschnitts-Kommandant Hubert Straßer. Die fünf Bewohner – ein Ehepaar (52, 61) und ihre beiden erwachsenen Kinder (20, 22) sowie die 97-jährige Großmutter – wurden unter anderem von berstenden Fensterscheiben verletzt und ins Spital gebracht.
Gerling, Restmüll in Flammen: Kilometerweit zu sehen war die Rauchsäule beim Brand im Abfallwirtschaftszentrum in Gerling (Bezirk Urfahr-Umgebung). Schon um 20 Uhr am Mittwochabend hatte – wie berichtet – ein Zwischenlager für Restmüll der Firma Zellinger Feuer gefangen.
Rund 160 Feuerwehrleute waren noch bis zum Donnerstagnachmittag im Einsatz. Viel brennbares Material und zahlreiche Glutnester erschwerten die Löscharbeiten, weswegen sie so lange andauerten. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden außerdem viele Atemschutzträger gebraucht, wie Einsatzleiter Daniel Schürz berichtet. "Das ist körperliche Schwerstarbeit", sagte Voglhuber vom LFV. "Brand aus" hieß es erst nach 19 Stunden um 15.15 Uhr.
Abgebranntes Wirtshaus: Weitreichende Folgen hatte ein Carportbrand um kurz nach Mitternacht im Bezirk Grieskirchen. Das Feuer breitete sich auf ein angrenzendes Gasthaus aus, wodurch es vollständig zerstört wurde.
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