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Extremismus-Prävention: Streetworker helfen Jugendlichen im Internet

Von Karoline Ploberger, 18. Juni 2024, 12:54 Uhr
Besonders in den Abend- und Nachtstunden halten sich die Jugendlichen am Smartphone auf.
Besonders in den Abend- und Nachtstunden halten sich die Jugendlichen am Smartphone auf. Bild: colourbox.de

LINZ. Wo sich die Jugendlichen hauptsächlich aufhalten, sind nun auch vier Streetworker unterwegs: In sozialen Medien oder bei Online-Spielen. Ziel ist dabei auch die Prävention vor einer möglichen Radikalisierung.

Täglich mehr als 210 Minuten verbringen Kinder und Jugendliche in der Freizeit am Smartphone. Dass TikTok, Instagram und Snapchat zu Zeitfressern werden, ist den meisten von ihnen bewusst, doch davon los kommen die wenigsten. "Das Problem ist: Der digitale Raum wird mehr und mehr zum Nährboden für Parallelgesellschaften, Radikalisierung und extreme Ansichten", sagt Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP). 

Erfolgreiche Testphase

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde im Frühjahr 2024 das Projekt "Digital Streetwork" in Oberösterreich ins Leben gerufen: Vier Mitarbeiter aus den Bereichen Beratung, Sozialarbeit und Psychologie betreuen Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 27 Jahren auf unterschiedlichen Social-Media-Kanälen - anonym und kostenlos. "April und Mai lief die Testphase, alleine in dieser Zeit konnten wir mit 149 Kindern und Jugendlichen in Kontakt treten. Bisher ging es in den meisten Fällen um Herkunft und Zugehörigkeit, um Ausbildungsthemen, aber auch um Vandalismus und Challenges, die in den sozialen Medien viral gehen", sagt Martin Hajart, Obmann OÖ Familienbund und Linzer Vizebürgermeister (VP). 

Kontakt zu Jugendlichen

Ausschlaggebend für die "Digital Streetwork" in Oberösterreich war die Halloween-Nacht in Linz im Jahr 2022. "Auch hier haben sich die Jugendlichen hauptsächlich über soziale Medien organisiert. Einige wenige waren die Drahtzieher, viele andere nur Mitläufer. Und genau die wollen wir mit dieser Aktion erreichen", sagt Hajart. Ob in verdächtigen Chats, einschlägigen Postings, extremen Challenges - "Jugendliche müssen darauf aufmerksam gemacht werden, welche Gefahren in den sozialen Medien auch kursieren", sagt Projektleiter Efgani Dönmez. 

Sein Team von insgesamt vier Mitarbeitern taucht als Digital Streetworker in die Welt der Jugendlichen ein und versucht, aktiv bei Konflikten auf Nutzer einzugehen und Hilfe bei Problemen zu leisten. "Das Wichtige ist, nicht belehrend zu wirken, sondern die Jugendlichen in Gespräche zu verwickeln und den Kontakt aufrecht zu erhalten", sagt Dönmez. Derzeit wurde das Projekt mit 200.000 Euro vom Land Oberösterreich unterstützt, auch für das kommende Jahr ist eine Finanzierung sichergestellt. 

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Autorin
Karoline Ploberger
Redakteurin Oberösterreich
Karoline Ploberger

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