Hausdurchsuchung bei mutmaßlichem Hamas-Unterstützer (31) in Linz
LINZ. In der Wohnung eines staatenlosen Palästinensers und dessen Frau in Linz haben Polizei und Justiz am Mittwoch eine Hausdurchsuchung durchgeführt und zahlreiche Datenträger zur weiteren Untersuchung sichergestellt.
Der Vorwurf: Der 31-Jährige und seine mutmaßliche Komplizin sollen auf Online-Kanälen wie Facebook, Instagram und Telegram unter dem Motto „Gaza Now“ Spenden für die terroristische Hamas gesammelt haben. Um welche Summen es gehe, stehe noch nicht fest, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit.
Der Verdächtige sei zu jenem Zeitpunkt wohlauf gewesen und befinde sich weiter auf freiem Fuß, meinte eine Staatsanwaltschaftsprecherin Freitagnachmittag. Noch liege der Anklagebehörde nichts Schriftliches zur Hausdurchsuchung vor.
Daher sei vorerst nicht bekannt, was sichergestellt wurde, so die Sprecherin. Weil auf Läuten nicht reagiert wurde, wurde die Tür gewaltsam geöffnet, die Amtshandlung selbst sei aber problemlos verlaufen, teilte die Sprecherin mit. Die Ermittlungen seien im Laufen.
Mit Hamas verbündetes Spendensammelnetzwerk
Am Mittwoch hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass die USA und Großbritannien Sanktionen gegen ein mit der palästinensischen Gruppe Hamas, die von beiden Staaten als terroristische Vereinigung eingestuft wird, verbündetes Spendensammelnetzwerk verhängt hätten. In einer Erklärung des US-Finanzministeriums hieß es, die Strafmaßnahmen zielten auf zwei Personen und drei Einrichtungen ab, die als wichtige Finanzvermittler bei der Mittelbeschaffung für die Hamas beschrieben werden. Auf der Homepage des US-Finanzministeriums ist ersichtlich, dass einer der beiden sanktionierten Personen in Linz wohnhaft ist.
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Der ranghohe Hamas-Funktionär Sami Abu Zuhri bestritt indes jede Verbindung zwischen der Gruppe und den von den Vereinigten Staaten und Großbritannien aufgelisteten Einrichtungen und Personen.
"Keine Verbindung zur Hamas-Bewegung"
"Diese Institutionen haben keine Verbindung zur Hamas-Bewegung und die Entscheidung ist ein weiterer Beweis für die amerikanische Partnerschaft im Krieg gegen das palästinensische Volk", sagte Abu Zuhri gegenüber Reuters.
Die Maßnahmen richten sich gegen die Organisation Gaza Now, die nach Angaben des Finanzministeriums nach dem Hamas-Angriff begonnen hatte, online Spenden zu sammeln. Es handelt sich um die vierte koordinierte Sanktionsmaßnahme der USA und Großbritanniens im Zusammenhang mit der Geldbeschaffung der Hamas seit dem 7. Oktober.