"Ich nahm regelmäßig Drogen, um den unsagbaren Schmerz zu betäuben"
LINZ. Spendenmatinee für den Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution.
Mit knapp 19 Jahren wurde Esther zur Prostitution nach Wien verkauft, von ihrem eigenen Mann. Jahrelang musste sie anschaffen gehen, war Opfer von sexueller und psychischer Gewalt.
Menschen wie ihr ist der gestrige Europäische Tag gegen Menschenhandel gewidmet. Bei einer Matinee im Linzer Musiktheater, unterstützt von den OÖN, wurden gestern Spenden im Kampf gegen den Menschenhandel gesammelt. Sie kamen der Initiative "Solwodi" zugute.
"Der Menschenhandel ist ein sehr großes und auch aktuelles Problem. Dennoch wird es in der Öffentlichkeit fast gar nicht wahrgenommen", sagte Bischof Manfred Scheuer. "Würde es bei uns keine so starke Nachfrage geben, dann gebe es in Österreich auch keinen Menschenhandel", ergänzt Schwester Maria Schlackl von Solwodi. Im Solwodi-Schutzhaus werden Frauen betreut, die aus der Szene aussteigen wollen. "Meist haben sie Kinder bei sich. Über ihre im wahrsten Sinne unsagbaren Probleme wollen sie vor Angst nicht sprechen", sagt Schlackl.
- Video: Benefizmatinee zum Europäischen Tag gegen Menschenhandel
Sexueller Überdruck
Auf der anderen Seite, die Kunden des Menschenhandels, die Freier. "Ich habe nichts, wo ich den sexuellen Überdruck abbauen kann", sagt einer. "Selbstbefriedigung ist ja auch nicht immer das Wahre."
"In vielen Bordellen wird der Mensch zur billigen Ware", sagt Pater Hans Eidenberger. "Die Frauen werden zwar bezahlt, doch das Geld geht zum Großteil an die Leute im Hintergrund." So wie es bei Esther der Fall war, Schauspielerin Daniela Dett trug ihre Geschichte vor. Im Alter von sieben Jahren kam die Ungarin Esther ins Kinderheim, mit 17 Jahren lernte sie ihren späteren Mann kennen. Er sollte auch zu ihrem Zuhälter und Peiniger werden. "Er versprach mir die große Liebe, redete von Familie und Haus und machte mir Geschenke", sagt sie. Doch dann bemerkte Esther, dass er diese Masche auch bei anderen Frauen durchzog. Kurz nachdem sie zu ihm gezogen war, verkaufte er sie nach Wien an ein Bordell, gemeinsam mit den anderen Frauen. Das Geld, das sie durch das Anschaffen verdienten, ging an ihn. "Ich nahm regelmäßig Drogen und trank Alkohol, um den unsagbaren Schmerz zu betäuben", sagt Esther. Im Solwodi-Schutzhaus fand die Ungarin Zuflucht. Langsam lernt sie wieder Vertrauen in Männer zu fassen, hat nun auch einen Freund und eine kleine Tochter, ihren "Lebensmotor". (mis)
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JA DOPPELMORAL
Wenn ein Mann viele Liebhaberinnen hat, dann ist er ein Casanova (positiv besetzt).
Wenn eine Frau viele Liebhaber hat, dann ist sie eine Schlampe (negativ besetzt)
Außen Hui und innen Pfui!!
Wenn unsere Männer nicht so gerne ins Bordell gingen, wäre das Problem wahrscheinlich nicht so groß. Nachfrage erzeugt einfach das Angebot!
Aber in unserer scheinheiligen Welt gehen die Männer sonntags mit der Familie in die Kirche zur Messe. Dann lassen sie sich beim Kirchenwirt sehen, damit man das beliebte Networking betreiben kann und so etwas packeln kann. Nach dem Familienessen kommen vielen Männern der Sinn, etwas für sich selbst zu tun und ihre Macht an jungen hilflosen Frauen auszuüben. Kost ja nicht so viel!!
Kann ja nichts passieren. Man spricht zwar über schwangere junge Mädchen, die von ihrem Galan sitzen gelassen wurden - aber von einem älteren Herren, der sich an sehr jungen Mädchen vergriffen hat, spricht niemand und wenn doch - dann gilt er doch als "geiler Bock".
Diese doppelte Moral geht immer zu Lasten der Schwächeren. Sehr selten wird jemand wie Weinstein belangt. Eigentlich für den Mann gefahrlos. Aber nur für den Mann.
Stefanie, eine gewisse Häufung der Wahrnehmungen bei Filmschaffenden dieser Gattung ist mir aufgefallen.
"Der Menschenhandel ist ein sehr großes und auch aktuelles Problem. Dennoch wird es in der Öffentlichkeit fast gar nicht wahrgenommen"
Tja, interessant, dass gerade die Amtskirche dieses Thema aufgreift und noch die Stirn hat, eine Spendeaktion gegen Menschenhandel zu veranstalten.
Menschenware, an der ua die Kirchen und diesen Nahestehende verdienen, kommt auch noch von viel weiter her als bloß aus Ungarn oder anderen Nachbarstaaten und sorgt für das Fließen privater Spenden und staatlicher und überstaatlicher Subventionen.
Ausgerechnet Menschenhandel und Prostitution sind die Themen.? Sehr gut, es gibt wohl keine Organisation, die sich dort besser auskennt...
Logisch, haben ja meist mit Schutzbefohlenen zu tun und Spendengelder sind eben auch gewinnbringend anzulegen.
Das Matinee erinnert an den Pornojäger Murtin Hammer.