Sie holt die Kinder in den Altarraum
NEUKIRCHEN. Ursula Barth, verheiratet und Mutter zweier Kinder, lenkt in Neukirchen die Geschicke der Pfarre. Sie unterrichtet auch an der Volksschule.
Als im September 2006 Pater Silvius Kurcock die verwaiste Pfarre Neukirchen übernahm, wurde ihm eine fundiert ausgebildete Frau an die Seite gestellt – Ursula Barth. Für Pater Silvius, der auch Pfarrer von Handenberg und St. Georgen am Fillmannsbach ist, eine große Hilfe und Entlastung in pastoralen Angelegenheiten.
Lange bevor Ursula Barth ihre Ausbildung in Angriff nahm, war sie bereits ehrenamtlich in der Pfarre tätig. „Als Tischmutter für Erstkommunionkinder habe ich mich intensiv mit Glaubensfragen auseinandergesetzt und es entstand der Wunsch nach mehr“, sagt sie. Mit der Unterstützung ihrer Familie und der Förderung seitens der Diözese konnte sie das rasch umsetzen. Ihr Betätigungsfeld ist breit. Außer Messfeiern macht sie quasi alles: Andachten, Wortgottesdienste, Mitwirkung im Pfarrgemeinderat, Betreuung und Organisation der Erstkommunionfeier und Firmung, Ansprechpartnerin für Jugend und Jungschar, Ministranteneinschulung und Religionsunterricht in der Volksschule.
„Natürlich habe ich noch sehr viele Helfer, die mir die organisatorischen Aufgaben abnehmen und mich auch so noch sehr unterstützen. Das wäre sonst gar nicht zu schaffen. Von Anfang an ist man mir in der Pfarre offen begegnet, keine Spur von Vorurteilen, wenn ich mein Amt ausübe.“ Würde sie noch einmal zur Welt kommen und würden sich die die Rahmenbedingungen innerhalb der katholischen Kirche ändern, könnte sie sich auch vorstellen, Priesterin zu werden.
„Um der Menschen willen“, so sieht die Religionslehrerin den Schwerpunkt ihrer Arbeit gut beschrieben. „Es ist mir wichtig, dass im Ort jemand da ist, dem man sein Herz ausschütten kann“, sagt sie. Ihre Kraft zieht sie aus der Stille, ihrer Familie, aus der Ruhe beim Bergwandern und dem Meinungsaustausch mit anderen Seelsorgern. Manchmal hätte sie trotz der unvermeidbaren organisatorischen Vorbereitungsarbeiten gerne mehr Zeit für die Menschen.
Einladung für Kinder
„Lasset die Kinder zu mir kommen“. Ein Aufruf, der 1991 in die Tat umgesetzt wurde. Auch am Entstehen der Kindergottesdienste war Ursula Barth maßgeblich beteiligt und sie leitet diese auch. Unterstützt wird sie von engagierten Eltern und der Kindergartenpädagogin Inge Rappl. In regelmäßigen Abständen erhalten die Kinder persönliche Einladungen. Viele Eltern und Großeltern kommen mit ihren Kindern und feiern mitten im Altarraum. Sehr kindgerecht wird da gebetet, gespielt, vorgelesen und gemeinsam gesungen. Dabei darf es auch mal etwas lauter zugehen in der Kirche. „Das stört unseren Herrgott sicher nicht“, sagt Barth.