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Der Schlangenfänger aus dem Innviertel

Von Marina Mayrböck, 13. August 2024, 12:50 Uhr
Der Schlangenfänger aus dem Innviertel
Raphael Kollinger befreit die Ringelnatter aus dem Wohnzimmer. Bild: Hans Luttinger

SCHALCHEN, INNVIERTEL. Der 34-jährige Schalchner Raphael Kollinger ist Reptilienfachmann, Schlangenfänger und Wissensvermittler.

"Nicht mit der Schaufel draufhauen!", antwortet Raphael Kollinger aus Schalchen auf die Frage nach dem richtigen Verhalten, wenn ich eine Schlange – zum Beispiel – im Wohnzimmer finde. So geschehen neulich in Mattighofen. Elisabeth Salzlechner hatte einen ungebetenen, geschlängigen Gast, der prompt in ihrem Wohnzimmer übernachtete. Am nächsten Tag wurde Kollinger von der Polizei gerufen, um die 60 Zentimeter lange Ringelnatter aus dem Haus zu bringen. Darin ist er Experte, denn Schlangenfangen ist sein Beruf.

Ausbildung in Afrika

Schlange im Schwimmteich, Keller, in der Gartenhütte und selten im Wohnzimmer: Der 34-jährige Schalchner hat im Moment viel zu tun. Das Reptil scheint sich aktuell offensichtlich auch nach Abkühlung zu sehnen. Gut versteckt hinter den Blumentöpfen auf dem Fensterbrett hat er die Ringelnatter in Salzlechners Wohnzimmer entdeckt, sie sorgfältig auf mögliche Verletzungen untersucht und anschließend an einen sicheren Ort gebracht. "Ringelnattern sind vollkommen ungefährlich. Sie zählen zu den in Wohngebieten am häufigsten anzutreffenden Schlagen in Österreich", sagt der Reptilienfachmann.

Auch wenn die allermeisten Schlangen ungiftig sind, lösen sie bei Menschen üblicherweise Angst und Ekel aus. Nicht so bei Kollinger. Er hat sich in Afrika zum Nationalpark-Ranger und Spurenleser ausbilden lassen und sich anschließend seinen Traum von einer eigenen, kleinen Reptilienauffangstation verwirklicht. Mehr als 40 Reptilien hat der Schalchner daheim: Geckos, sämtliche Schlangen und Spinnen, Eidechsen, Chamäleon und "Standardtiere" wie Schildkröten. Sein Lieblingstier sei immer gerade das, um das er sich kümmern muss, damit es wieder gesund wird. Es sind Tiere, die ausgesetzt wurden oder aus schlechter Haltung stammen. Seit mehreren Jahren sind Reptilien sein Beruf. Er hält Vorträge an Schulen und vor Feuerwehren, um den Mitgliedern den richtigen Umgang mit Schlangen und anderen Reptilien zu lehren. Dass er auf seinem Gebiet Experte ist, hat sich inzwischen österreichweit herumgesprochen. Und so erreichen ihn Tierbilder von Wien bis Kärnten mit der Bitte um eine fachliche Einschätzung. Seit etwa drei Jahren ist er als offizieller Schlangenfänger auch für die Behörde im Dienst. Wann immer ein Tier im Innviertel gerettet werden muss, ist er zur Stelle. Elisabeth Salzlechner ist erleichtert, dass ihre Mitbewohnerin ausgezogen ist: "Jetzt werde ich wieder gut schlafen. Es ist schon ein mulmiges Gefühl, eine Schlange über Nacht im Haus zu wissen".

Mit seinen Vorträgen und Führungen durch seinen Schauraum möchte Kollinger Kindern und Erwachsenen einen Einblick in die Welt der Reptilien gewähren und Bewusstsein für die Tiere bilden: "Diese Tiere spielen eine entscheidende Rolle in unserem Ökosystem. Es ist wichtig, zu verstehen, dass Schlangen Wildtiere sind und keine Haustiere, die man streicheln kann."

Die Tatsache, dass Menschen Tiere in niedlich und eklig einteilen, fand er schon als Kind ungerecht. "Deshalb hab ich es mir zur Aufgabe gemacht, zu zeigen, dass Schlangen auch keine Monster sind, zumindest die meisten nicht", sagt der Reptilienfachmann augenzwinkernd.

Infos für Schulen, Feuerwehren und Interessierte online unter www.raphs-reptiles.at

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Autorin
Marina Mayrböck
Redaktion Innviertel
Marina Mayrböck

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2  Kommentare
2  Kommentare
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reschhe (103 Kommentare)
vor einer Stunde

Hatte in diesem Jahr schon vier kleine Ringelnattern im Schwimmteich. Sehr schön anzusehen. Leider bleiben sie nicht lange.

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il-capone (70 Kommentare)
vor einer Stunde

Vielleicht sind zu viele Katzen in der Umgebung?
Da hast keine Chance, dass die Lieblinge der " Tierfreunde" was nennenswertes übriglassen.
Der Gesetzgeber duldet es ausdrücklich, dass gezüchtete Neozooen die Endemischen lokal ausrotten dürfen.

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