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Kritik beim Wirtschafts-Empfang: "Wir müssen uns dringend etwas einfallen lassen“

Von Magdalena Lagetar, 24. Jänner 2025, 08:23 Uhr
WKO-Empfang bei Palfinger: v.l. Martin Rehling, Geschäftsführer Palfinger Europe, Helmut Gstöhl, Inhaber von Zaltech International, Moderator Reinhold Klika, Herbert Stranzinger, Geschäftsführer vom Stiegl-Gut Wildshut Bild: mala

LENGAU, BEZIRK BRAUNAU. WKO-Empfang: Unternehmen versuchen vorsichtigen Optimismus walten zu lassen, sparen aber nicht mit Kritik

Die Firma Palfinger in Lengau öffnete am Donnerstagabend ihre Tore für Wirtschaftstreibende aus der Region. Die Wahl dieses Veranstaltungsortes trafen die zuständigen der Wirtschaftskammer Braunau – Geschäftsführer Klaus Berer und Obmann Klemens Steidl – bewusst: Eine Salzburger Firma, die sich in Oberösterreich angesiedelt hat und hier ihr größtes Werk betreibt. Palfinger ist nicht das einzige Unternehmen, das aus dem Salzburger Land nach Oberösterreich gekommen ist: Auch der Gewürzspezialist Zaltech zog vom Flachgau weg nach Moosdorf, die Stiegl-Brauerei eröffnete in Wildshut in der Gemeinde St. Pantaleon ihr weit über die Grenzen beliebtes Stiegl-Gut. Geschäftsführer aller drei Unternehmen lobten Oberösterreich für die effiziente Umwidmungsarbeit und die schnelle, pragmatische Lösungsfindung, die letztlich den Ausschlag für diese Umzüge nach Oberösterreich gaben. Mit Lob wurde nicht gespart, aber auch nicht mit Kritik.

Ernste Worte richtete Helmut Gstöhl, Inhaber der international erfolgreichen Gewürzfirma Zaltech, an WKO-Präsidentin Doris Hummer. „Wir dürfen uns nicht auf den Loorbeeren ausruhen. Unseren Status als ein Land der Vorreiter haben wir auf den internationalen Märkten längst verloren. Diese Zeiten sind vorbei. Wir werden für unsere Bürokratie belächelt!“ Seine Firma hat einen Exportanteil von nahezu 100 Prozent, deshalb profitiere sie mit den aufstrebenden Märkten in der Welt mit. „Aber wir hier in Europa, wir hier in Österreich, wir müssen uns radikal verändern und uns dringend etwas einfallen lassen“, nahm er kein Blatt vor den Mund.

74 Personen für einen Bericht

Kritik, die die WKO-Präsidentin nicht zum ersten Mal gehört hat. „Die Amag hat für ihren Nachhaltigkeitsbericht, den vermutlich nie einer lesen wird, 74 Personen abbestellen müssen. 74 Leute, die für diese Zeit gefehlt haben. Da frage ich mich, ist das gscheit?“, übte sie ebenfalls Kritik an der überbordenden Bürokratie. „Wir sind nicht mehr um das besser, um das wir teurer sind“, betonte sie und forderte von der EU, ein paar Schritte zurück zu gehen: „Nicht mehr verbieten und verhindern, sondern unterstützten.“

Aber auch Österreich müsse seine Hausaufgaben machen, so wie die Unternehmen: Diese hätten in den Krisen der vergangenen Jahre alle Bereiche ihrer Unternehmen hinterfragt. Jetzt sei es Zeit für Veränderungen der Rahmenbedingungen. Als „Pflichtprogramm“ für die Standortpolitik nannte sie drei große Themen: Bürokratieabbau, eine Änderung der Kostenstruktur (Lohnneben- und Energiekosten senken) sowie eine Steigerung der Leistungsbereitschaft. Seit Corona seien mehr Köpfe beschäftigt, aber weniger Leistungsstunden würden erbracht. „Leistung muss sich wieder lohnen.“

Vorsichtig optimistisch

Trotz aller Kritik zeigten sich die Wirtschaftstreibenden vorsichtig optimistisch was das neue Jahr anbelangt. Martin Rehling, Geschäftsführer von Palfinger Europe, sprach von guten Auftragseingängen zu Jahresbeginn. Vor allem der Markt in Nordamerika brumme, betonte er. Paflinger sei zwar bekannt als Kranhersteller, aber mache bereits 65 Prozent der Umsätze außerhalb dieses Marktes. Die Marine sei ein Bereich, der stark wachse. Dass die Lebensmittelbranche krisenresistenter ist als viele andere, bekommen auch Helmut Gstöhl und Herbert Stranzinger, Geschäftsführer des Stiegl-Guts in Wildshut, zu spüren. Beide zeigen sich trotz aller Schwierigkeiten ebenfalls vorsichtig optimistisch. Wenngleich sich das Konsumverhalten beim Bier geändert habe: „Wirtshäuser schließen, Menschen bleiben seit Corona wieder mehr zu Hause. Der Bierkonsum hat sich in den privaten Bereich verschoben. Weg von Gastro hin zum Handel“, sagte er. Verkauft würde gleich viel - vergangenes Jahr waren es 1200 Hektoliter Bier.

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Autorin
Magdalena Lagetar
Redaktion Innviertel
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2  Kommentare
2  Kommentare
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Domin1k (429 Kommentare)
vor 2 Stunden

Die Nachhaltigkeitsregulatorik auf EU Ebene ist massiv überschießend und sollte auf ein absolutes Minimum reduziert werden.

Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass die AMAG 74 Personen für die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes abstellen musste, außer man wäre tatsächlich so ineffizient. Es wird wohl eher stimmen, dass in Summe 74 Personen eingebunden waren, um den Bericht erstellen zu können.

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Philantrop_1 (678 Kommentare)
vor 3 Stunden

Ja, und vor allem die Energiepreise durch Aussteig aus den selbstschädigenden Russlandsanktionen wieder auf ein vernünftiges Maß bringen!

Sanktioniert gehören eigentlich die sündteuren u. extrem umweltschädigenden Frackinggas-Transporte aus Übersee.

Übrigens:
Die Haushaltseinnahmen Russlands stiegen im vergangenen Monat auf Rekordhöhen, obwohl die USA den Bankensektor mit einer neuen Sanktionsrunde ins Visier nahmen, um Zahlungen im Außenhandel zu stören und Exporterlöse zu drosseln.

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