"Himmelschreiende" Zustände in einem Kuhstall im Bezirk Braunau
BEZIRK BRAUNAU. "Katastrophale Zustände" sollen in einem Kuhstall im Bezirk Braunau herrschen. Das berichtet der Verein "RespekTiere" in einer Aussendung. Darin ist die Rede von "himmelschreienden Missständen".
Auf den Bildern sind angekettete, bis auf den Rücken hinauf verdreckte Kühe und Jungstiere zu sehen, die in den eigenen Fäkalien und Güllelacken stehen. Der Stall, ein finsteres und dreckiges Gewölbe. Der Verein hat den Hof mehrfach angezeigt, die Behörde lässt den Stall nun räumen.
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"Es sind Bilder, die in der Seele schmerzen", sagt Thomas Putzgruber vom Verein "RespekTiere". Die Zustände seien nicht nur im Stall, sondern auch rundherum chaotisch: Verfall, Gerümpel und noch mehr Schmutz. "Wenn die Zustände rund um den Hof schon so arg sind, kann man erfahrungsgemäß davon ausgehen, dass es auch in der Tierhaltung entsprechende Mängel gibt", sagt Putzgruber auf OÖN-Anfrage. Schon vor ein paar Jahren habe er den Fall zur Anzeige gebracht. Der Hof ist seit längerem amtsbekannt, die Tierhaltung wurde bereits reduziert, jetzt soll der Stall endgültig geräumt werden, sagt Bezirkshauptmann Gerald Kronberger: "Es fanden in diesem Betrieb in der Vergangenheit regelmäßig veterinärrechtliche Kontrollen statt, mit der Aufforderung an den Tierhalter, die Missstände zu beseitigen. Derzeit läuft auch ein Verwaltungsstrafverfahren wegen tierschutzrechtlicher Verstöße. Der Rinderbestand wurde zwar reduziert, aber die hygienischen Zustände haben sich nicht verbessert. Deswegen wurde bei der letzten Kontrolle vereinbart, dass der Stall geräumt wird."
"Nicht immer der Feind"
Angeblich befinden sich derzeit noch etwa zehn Rinder im Stall. "Ich bin sehr froh über diese Lösung, ich freue mich, dass die Tiere einen anderen Platz bekommen. Ich glaube, dass es letztendlich auch eine Erleichterung für den Landwirt sein wird", sagt der Tierschützer, der sich dennoch ein schnelleres Eingreifen gewünscht hätte, nicht nur seitens der Behörde, sondern auch von der Bauernvertretung: "Damit wäre viel Leid erspart geblieben. Es ist immer Dasselbe: Anstatt die Missstände auszumerzen, werden wir angepöbelt. Ich denke, dass die landwirtschaftlichen Vertreter neue Wege gehen und den Tierschützer nicht immer als Feind sehen sollen. Man könnte durchaus zusammenarbeiten und sich austauschen. Denn Landwirten, die wirklich eine gute Tierhaltung haben – und davon gibt es Gott sei Dank genügend – tut man mit so einem Skandal auch nichts Gutes."