HTL Braunau räumte Innovationspreis gleich in zwei Kategorien ab
BRAUNAU/WIEN. Recycling von seltenen Erden und Hilfe bei Fortbewegungssystemen wurden ausgezeichnet
76 eingereichte Abschlussarbeiten von 212 Schülern aus 25 HTL, gleich zwei der insgesamt drei Siegerteams des Bosch Innovationspreises kommen von der HTL Braunau – verbunden sind die Preise mit je 1500 Euro Prämie. Und die HTL Braunau wurde auch heuer auf Basis des Wettbewerbs "Jugend Innovativ" zur "innovativsten Schule Oberösterreichs" erkoren.
Das Siegerprojekt beim Bosch Innovationspreis in der Kategorie Mobility "MCU" stammt von Niklas Probst von der HTL Braunau. Probst entwickelte mit der "Smart Control Unit for Brushless Motors" eine zentrale Systemlösung, die alle Vorgänge in einem elektrischen Fortbewegungssystem überwacht, umfassende Daten wie zum Beispiel Beschleunigung und Neigung sammelt, diese visualisiert und mithilfe künstlicher Intelligenz auswertet.
Im Falle von Anomalien wird der Pilot bzw. Fahrer rechtzeitig gewarnt. "Die umfassende Arbeit vereint fächerübergreifend Aspekte der Hardware- und Softwareentwicklung einschließlich künstlicher Intelligenz. Das Ergebnis ist ein voll funktionstüchtiges Kontroll-Modul, das für sämtliche Elektromotor-betriebene Einheiten wie Modellflugzeuge, Motorräder oder Rasenmäher verwendet werden kann und mit dem etwaige Problemfelder im Vorfeld sichergestellt werden können", sagt Jurorin Susanna Slaby vom Österreichischen Patentamt zum Sieger der Kategorie Mobility. Das Projekt sei hervorragend ausgearbeitet worden und für eine Markteinführung durchaus geeignet.
Siegerprojekt in der Kategorie Connected Living ist "REECYPRO": Tobias Daxecker und Mathias Standhartinger von der HTL Braunau erarbeiteten eine energiesparende, kostengünstige und sortenreine Lösung fürs Recyceln von seltenen Erden aus Elektroschrott mithilfe eines Proteins, das aus Bakterien extrahiert wird.
Mit diesem Verfahren, das auch für den Einsatz in "Rare Earth Elements"-Minen geeignet wäre, sei eine Wiederaufbereitung seltener Erden mit weitaus weniger Belastung für Mensch und Natur möglich, so die Jury.
"Das Projektteam hat sich mit dieser Arbeit nicht nur auf mutige Art und Weise auf ein Gebiet gewagt, in dem es noch nicht viel Vorarbeit gibt, sondern die Problemstellung in beeindruckendem Stil gelöst. Der innovative Lösungsansatz mit Bakterien, die die seltenen Erden herauslösen können, ist sehr originell", sagt Juror Wolfgang Kern vom Wissenschaftsministerium.
Preis "Innovativste Schule"
Auf Basis der Einreichungen zum bundesweiten Wettbewerb "Jugend Innovativ" wurde die HTL Braunau so wie im Vorjahr als "innovativste Schule Oberösterreichs" ausgezeichnet. Basis hierfür war die Anzahl der Projekteinreichungen und die Anzahl der errungenen Erfolge.
Drei Anerkennungspreise für Bioniker beim Bundesfinale sowie rekordmäßige 26 Digi- und Eco-Bonus-Projekte – das ist die Ausbeute der HTL Braunau beim diesjährigen Wettbewerb "Jugend Innovativ".