Im Bezirk Ried waren nach dem Sturm am Mittwoch 6800 Haushalte ohne Strom
RIED. Viele Bäume stürzten um, die Einsatzkräfte standen im Dauereinsatz. Zum Glück gab es keine Verletzten.
"Die Situation war wirklich gefährlich. Zum Glück sind gerade Sommerferien, das hätte schlimm ausgehen können", sagte Dominik Heinzlmaier, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Neuhofen bei einem OÖN-Lokalaugenschein am Mittwochabend beim Internat in Ried.
Der Sturm, der vor allem in der Stadt Ried und den umliegenden Gemeinden wütete, deckte das Dach des Internats ab, Teile des Dachstuhls landeten auf den Bahngleisen und dem Rad- und Fußgängerweg neben dem Internat. Offenbar soll kurz bevor das Dach heruntergeweht wurde, noch ein Fußgänger dort unterwegs gewesen sein. "Wir sind einfach wahnsinnig froh, dass niemandem etwas passiert ist. Es war großes Glück, denn durch die vielen umgestürzten Bäume war Gefahr für Leib und Leben gegeben", sagte Rieds Bürgermeister Bernhard Zwielehner, der mit der Freiwilligen Feuerwehr Ried zu zahlreichen Einsätzen ausrückte. Von den Kameraden der Feuerwehren Ried und Neuhofen wurde das Gebäude provisorisch abgedeckt.
Es wurde eine lange Nacht, auch gestern dauerten die Aufräumarbeiten im Rieder Stadtgebiet an. Vor allem die umgestürzten Bäume, zahlreiche davon landeten auf Autos und Dächern, hielten die Einsatzkräfte auf Trab. Auch im Stadtfriedhof stürzten zwei große Bäume um, er war in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gesperrt. Man sei, so Florian Schmidbauer, Kommandant der Feuerwehr Ried, mehr oder weniger durchgehend von Mittwochabend bis Donnerstagmittag im Einsatz gestanden. "Das Unwetter hat wirklich sehr lokal gewütet. Wir mussten viele Bäume mit Motorsägen zerschneiden. Wir sind froh, dass bei den Einsätzen niemand verletzt wurde", sagte Schmidbauer.
Neuer Dachstuhl
Schon kommende Woche soll das Internat wieder ein Dach erhalten. "Am Mittwoch wird schon der Dachstuhl angeliefert. Wir sind froh, dass es so schnell geht", sagte Stadtchef Zwielehner.
Das vom Heimbauverein betriebene städtische und in die Jahre gekommene Internat soll im Herbst 2026 geschlossen werden. Das wurde in einer Sondersitzung des Gemeinderates im März beschlossen.
6800 Haushalte ohne Strom
Die vielen umgestürzten Bäume, die auch auf Stromleitungen landeten, waren auch für einen großen Stromausfall im Bezirk Ried mitverantwortlich. 6800 Haushalte waren am Mittwochabend nach dem Sturm ohne Strom. Bis Mitternacht waren noch rund 600 Haushalte ohne Strom.
"Ich hoffe, dass wir bis heute Abend wieder alle Haushalte ans Stromnetz anschließen können", sagte Fritz Pöttinger, Geschäftsführer der Energie Ried, gestern Nachmittag im Gespräch mit den OÖNachrichten. Einen derart umfangreichen Stromausfall habe es im Netz der Energie Ried seit Jahren nicht mehr gegeben.
Verständnisvolle Kunden
"Unsere Mitarbeiter haben mit externer Hilfe wirklich toll gearbeitet. Die Reaktion unserer Kunden war außergewöhnlich. Fast alle haben sehr verständnisvoll reagiert, das ist natürlich auch für unsere Mitarbeiter motivierend. Wir haben sogar einige Dankesschreiben erhalten", sagte Pöttinger.