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Waldrappe trainieren vom Grenzgebiet aus zum Arterhalt ihren Zugvogelflug

Von OÖN, 30. August 2024, 09:16 Uhr
Waldrappe trainieren vom Grenzgebiet aus zum Arterhalt ihren Zugvogelflug
Vertrautheit schaffen: Jungvögel werden von Ziehmüttern aufgezogen.

TACHING AM SEE. Experten weisen mit Ultraleichtflieger den Weg nach Andalusien, den Tiere lernen sollen.

Ein Ultraleicht-Fluggerät ist gemeinsam mit 36 jungen Waldrappen – einer vom Aussterben bedrohten Vogelart – von einem Trainingscamp im grenznahen bayerischen Taching am See gestartet: Experten versuchen, den vom Aussterben bedrohten Waldrappen ihren alljährlichen Zugvogelflug in den Süden beizubringen. Denn Waldrappe geben dieses Verhalten von Generation zu Generation weiter.

Trainiert wurde in der Vergangenheit auch über dem Innviertel. Das "Waldrappteam" besteht aus 17 engagierten Personen aus Deutschland, Österreich und den USA. Das Ziel der Reise ist Vejer de la Frontera in Andalusien, 2800 Kilometer vom Trainingscamp entfernt. Noch niemals sind Menschen mit Zugvögeln über eine so lange Strecke geflogen.

Projektleiter und Pilot Johannes Fritz: "Wir wollen diese große Strecke in etwa 22 Tagesetappen von rund 130 Kilometern zurücklegen. An etwa ebenso vielen Tagen werden wir pausieren oder wetterbedingt am Boden bleiben müssen. Somit ist mit einer Gesamtdauer von mehr als sechs Wochen zu rechnen." Die 36 jungen Waldrappe wurden alle als Küken aus einer Tierpark-Brutkolonie entnommen und von den beiden Zieheltern Helena Wehner und Barbara Steininger aufgezogen.

Noch niemals zuvor seien so viele Vögel einem Fluggerät gefolgt. Möglich sei das durch die Prägung der Küken auf die beiden menschlichen Ziehmütter und ein aufwendiges Training über den gesamten Sommer im Camp in Taching am See, so die Experten. Bei den vorangegangenen menschengeführten Migrationen wurden die Vögel von zwei Piloten in baugleichen Fluggeräten geführt, mit je einer der beiden Ziehmütter als Copilotin. In diesem Jahr sollen die Vögel erstmals von nur einem Fluggerät geführt werden.

"Die Reduktion auf nur ein Fluggerät entspricht unserer Zielsetzung, die menschengeführte Migration ökologisch und ökonomisch weiter zu optimieren", sagt Johannes Fritz. Die Auswilderungsmethode soll in Zukunft auch für andere Zugvogelarten anwendbar gemacht werden.

"Wir sind überzeugt, dass die menschengeführte Migration künftig auch das Überleben anderer bedrohter Zugvogelarten sichern kann, indem Zugrouten geändert und neue Populationen aufgebaut werden." Seit vergangenem Jahr ist das Ziel ein Wintergebiet in Andalusien. In den vorangegangenen Jahren wurden insgesamt 277 Jungvögel in die Toskana geführt und dort ausgewildert. Diese Jungvögel sind die Gründer einer Population von inzwischen mehr als 250 Vögeln, die jährlich aus der Toskana in vier Brutgebiete migrieren, dort brüten und mit den Nachkommen im Herbst zurück in die Toskana fliegen. Es handle sich um die weltweit erste von Menschen gegründete, migrierende Vogelpopulation, so die Projektanten. Das neue Wintergebiet in Andalusien können die Vögel ohne die Querung von Gebirgsbarrieren erreichen.

Über den gesamten Zeitraum der Reise wird das Team von einem großen amerikanischen Filmteam begleitet, welches das Projekt aufwendig dokumentiert. Bereits während des Trainings in Bayern wurden dafür die Vögel an die Anwesenheit eines Helikopters im Umfeld gewöhnt.

Alle Vögel sind mit GPS-Trackern ausgestattet. Diese übermitteln während der Flüge die Positionen aller 36 Waldrappe in Intervallen von 15 Minuten. Dadurch können Vögel, die während eines Fluges verloren gehen, rasch wiedergefunden und zur Gruppe zurückgebracht werden. Zudem werden diese Positionsdaten auch auf der kostenlosen App Animal Tracker veröffentlicht. Mit dieser App können alle Interessierten die Flüge der Vögel verfolgen.

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