Finanzen: Wie geht es der SV Guntamatic Ried abseits des grünen Rasens?
RIED. Dritte Saison in der zweiten Liga wird für die Innviertler zur finanziellen Belastungsprobe.
Acht Siege in Serie, punktegleich mit Tabellenführer Austria Klagenfurt. Sportlich läuft es für die SV Guntamatic Ried vor dem letzten Spiel in diesem Jahr am morgigen Samstag gegen Dornbirn in der zweiten Liga derzeit ausgezeichnet. Seit Gerald Baumgartner vor rund einem Jahr das sportliche Zepter übernommen hat, spielt die Mannschaft erfolgreich. Der Schnitt von 2,3 Punkten pro Spiel in der Ära von Baumgartner ist außergewöhnlich hoch. Der Erfolgslauf hat jedoch Auswirkungen auf die Finanzen des Vereins. Unter anderem der Umstand, dass man in der vergangenen Saison trotz 63 Punkten aus 30 Spielen den Aufstieg verpasste, ist schmerzhaft.
Viele Prämien
"Mit einer derart hohen Punktezahl nicht aufzusteigen, tut aufgrund der zu zahlenden Prämien weh, das ist ganz klar", sagte SVR-Geschäftsführer Roland Daxl bei einem gemeinsamen Termin mit Nachwuchsvorstand Maximilian Schmidt und den OÖN Mitte der vergangenen Woche. Die Initiative für dieses Treffen ging von den OÖN aus. Grund dafür sind hartnäckige Gerüchte im Umfeld des Vereins über eine mögliche angespannte finanzielle Situation.
Verärgert ("So etwas fragt man nicht") zeigten sich die SVR-Bosse über die Frage, ob die Weihnachtsgelder pünktlich ausbezahlt würden und ob es Engpässe bei den Auszahlungen der Prämien geben könnte. "Die Gehälter werden pünktlich bezahlt", betonten die beiden. Laut Auskunft der Arbeiterkammer Ried müssen die Weihnachtsgelder laut Kollektivvertrag für Profifußballer entweder am 5. Dezember oder 10. Dezember ausbezahlt werden.
Drei Saisonen in der zweiten Liga um den Aufstieg mitzuspielen gehe an die finanzielle Substanz, räumt Daxl ein. "Ja, es ist ein steiniger Weg, aber wir wollen die SV Ried zurück in die Bundesliga führen. Wir haben im Vorstand zum dritten Mal die Voraussetzungen für den Aufstiegskampf geschaffen, die Kaderkosten konnten wir im Vergleich zur Vorsaison um rund zehn Prozent reduzieren", sagt Daxl.
Dass bei der SV Ried aber derzeit an allen Ecken und Enden gespart werden muss, ist mehr als ein offenes Geheimnis.
Lukrative Transferangebote
Im Sommer habe es sehr lukrative Angebote für zwei Spieler (Marco Grüll und Kennedy Boateng, Anm. d. Red.) gegeben. Rund eine Million Euro hätte man bei einem Verkauf einnehmen können. "Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, weil wir die Mannschaft sportlich nicht schwächen wollten", sagt Daxl.
Eine Garantie für den Verbleib der beiden wohl begehrtesten Spieler des Vereins gebe es freilich nicht. "Es ist kein primäres Ziel, Spieler zu verkaufen, aber es gibt auch bei uns eine Schmerzgrenze, bei der wir uns darüber Gedanken machen müssten."
Stadt soll mehr bezahlen
Von der Stadt Ried erhofft man sich bei den Vereinsverantwortlichen künftig mehr Unterstützung. Dieser Wunsch ist nicht neu. Er existiert, seit in Ried Profifußball gespielt wird. Offene Verbindlichkeiten des Vereins gegenüber der Stadt gebe es, so Daxl, derzeit nicht. Nach dem OÖN-Termin mit den SV-Ried-Verantwortlichen und einer Anfrage an Bürgermeister Albert Ortig und Sportstadtrat Peter Stummer gab es einen persönlichen Termin zwischen Stadt und SVR.
"Finanziell im Reinen"
Eine vor einigen Wochen im Raum stehende Klage der Stadt gegen die SV Ried wegen offener Verbindlichkeiten ist (derzeit) vom Tisch. "Es gibt aus heutiger Sicht keine Veranlassung, weshalb sich der Gemeinderat aktuell mit der finanziellen Situation der SV Ried zu befassen hätte. Der Verein ist mit der Stadtgemeinde finanziell im Reinen", heißt es von Ortig und Stummer. Man werde Außenstände im Rahmen der üblichen Maßnahmen im Controlling und Rechnungswesen aber ständig im Auge behalten.
Daxl betonte Anfang der Woche, dass er ein sehr gutes Gespräch mit Bürgermeister Ortig gehabt habe. "Ich hoffe, dass wir in Zukunft mehr Unterstützung erhalten", so Daxl.
Beim OÖN-Gespräch einige Tage zuvor klang das noch etwas anders. "Ich glaube, dass wir der Werbeträger Nummer eins für die Stadt sind. In Wels werden beide Regionalliga-Vereine mit sehr viel Geld gefördert, außerdem wird die Infrastruktur zur Gänze zur Verfügung gestellt. Wir bekommen nur einen Bruchteil und müssen Teile der Infrastruktur anmieten", ziehen Daxl und Schmidt den Vergleich zu Wels.
Dass sich die SVR von der Stadt zu wenig unterstützt fühlt, kommentierte Bürgermeister Ortig so: "Es ist verständlich, dass Vorstandsmitglieder, die für die Finanzen zuständig sind, versuchen, zusätzliche Mittel zu erhalten." Die Stadt Ried müsse aber die Fördermöglichkeiten für Vereine berücksichtigen, schließlich gehe es hier um Steuergeld.
Lizenzierung: "Wir können ruhig schlafen"
Mit Problemen bei der Erteilung für die Lizenz der Saison 2020/2021 rechnet Daxl nicht. "Ich möchte dem Urteil des Senats hier nicht vorgreifen, aber anhand der Entwicklung des Vereins gehe ich von der Erteilung der Lizenz im März 2020 wie im Vorjahr aus."
Auch wenn die finanzielle Lage nicht die beste sei, könne man ruhig schlafen. "Der Verein ist im Besitz von Werten, welche ein Vielfaches der Verbindlichkeiten ausmachen", sagt Daxl. Damit sind unter anderem Stadion, Akademie und Trainingszentrum gemeint.
Sollte der Aufstieg auch im dritten Anlauf nicht gelingen, müsse man sich möglicherweise neben der laufenden Doppelplanung für die Bundesliga und Zweite Liga einen "Plan B" überlegen. "Irgendwann wird man sich an das Liga-Niveau – auch vom Budget her – anpassen müssen. Dann wäre das Ziel, die SV Ried für eine möglicherweise längerfristige Zukunft in der Zweiten Liga auf solide Beine zu stellen", so Schmidt, der in Sachen Aufstieg positiv gestimmt ist: "Jeder im Verein ist nach dem mäßigen Saisonstart ruhig geblieben, das Vertrauen in Trainerteam und Mannschaft ist groß. Wir wollen zurück in die Bundesliga, daran glauben wir." Die Anspannung während der Spiele sei enorm, geben Daxl und Schmidt zu. "Wenn wir verlieren, ist es ein Wochenende zum Vergessen", sagt Daxl. Oft trat dieser Fall zuletzt nicht ein. Morgen, Samstag, will die SV Ried mit einem Sieg gegen Dornbirn in die Winterpause gehen. Sicher ist: Der nervenaufreibende Aufstiegskampf geht im Jahr 2020 in die nächste Runde – vorausgesetzt die SV Ried und Klagenfurt erhalten die Lizenz.
Akademie soll gehalten werden
Im Jahr 2000 wurde im Gemeindegebiet von Hohenzell das Nachwuchs-Fußball-Trainingszentrum der SV Ried errichtet. Seit 2011 trägt die Fußballschule den Namen Wenzel-Schmidt-Fußballakademie. "Wir betreiben die Akademie auf unsere Kosten", sagen Daxl und Schmidt. Bei einem erneuten Nichtaufstieg könnte es mit einer eigenen Weiterführung eng werden. Ein Szenario wäre, dass die Akademie dann vom Landesverband weiterbetreut würde. "Unser Ziel ist das aber sicher nicht, denn wir wollen in Zukunft vermehrt junge Eigenbauspieler in die Profimannschaft integrieren und stehen zu unserer Akademie", heißt es von den Vorstandsmitgliedern Daxl und Schmidt.
Ein sehr gutes und sachliches Interview. So ist es einfach. Ich habe für diese Saison ein gutes Gefühl. Diesmal wird es klappen!
Wenn Roland Daxl sagt, dass es finanziell sehr schmerzhaft war, dass man letzte Saison nicht aufgestiegen ist, obwohl man eine so hohe Punktezahl erreicht hat (wegen der zu zahlenden Prämien), dann wäre es vielleicht eine Möglichkeit. die Prämien für erreichte Punkte zu kürzen, dafür im Falle eines Aufstiegs den Spielern einen fetten Bonus zu bezahlen, der wesentlich höher ist (vielleicht das Doppelte - falls finanziell machbar) als die ursprünglichen Prämien. Würde auch den Anreiz erhöhen, bei jedem Spiel wirklich alles zu geben.
@Abe1912. Ich denke schon (ohne SVR interne Informationen über das Prämiensystem zu haben), dass eine sinnvolle Aufteilung zwischen Punkteprämien und Meisterprämien vorhanden war. Das Thema der letzten Saison war, dass man im Herbst zu wenig Punkte geholt hat und mit 6Punkte Rückstand ins Frühjahr gegangen ist. In dieser Situation mussten die Spieler motiviert werden, da ein Titel in dem Fall eher unwahrscheinlich war. Man muss dem Team und vor allem Baumgartner zu Gute halten, dass die SVR immerhin 4Punkte vom 6Punkte Rückstand aufgeholt hat und das Team hat das Siegen wieder gelernt. Das wäre heute auch wichtig. Der Gegner ist wesentlich stärker als das Ergebnis von der letzten Woche aussagt. Da muss ich fairnesshalber sagen, dass der Sieg zu hoch ausgefallen ist. Nichtsdestotrotz hilft heute nur ein SVR Auswärtssieg und ich halte kräftig die Daumen.
AKV, stimme ihnen vollkommen zu, habe mein Posting bezüglich Prämien aber auf die Zukunft bezogen. Wenn man heute z.B. einen Punkt oder noch besser 3 Punkte holt, könnte man den Spielern anbieten, die Punkteprämien für die Frühjahrssaison zu kürzen und ihnen dafür im Falle eines Aufstiegs einiges mehr zu bezahlen als die ursprünglichen Prämien ausgemacht hätten. Ein Aufstieg ist ja diese Saison viel realistischer als noch letzte Saison, wo man mit 6 Punkten Rückstand in die Frühjahrssaison gegangen ist. Ich würde auch die Spieler entscheiden lassen ob sie beim alten System bleiben oder das Risiko, während der Saison eine geringere Prämie zu erhalten, dafür im Falle eine Aufstiegs aber mehr zu verdienen eingehen wollen.
Diese Chance auf die Tabellenführung darf man sich nicht entgehen lassen. Morgen noch einmal alles reinhauen, bis an die Grenze gehen und 3 Punkte mitnehmen - dann kann man eh regenerieren. Halten wir alle den Riedern morgen die Daumen!
AK in Wien ausgerutscht da ist morgen für die SVR in Dornbirn alles möglich auf geht's vielleicht gehen wir als Erster in die Winterpause!
Was sagt man denn dann zur Austria aus Klagenfurt ..
https://www.90minuten.at/de/red/magazin/bundesliga-finanzreport/2019/2--liga--millionenverlust-fuer-austria-klagenfurt--verfahren-gegen-bw-linz/
Die im Sommer zum Titelfavoriten gehypte ALU darf man bei den Minus Champions auch nicht vergessen! Ich habe schon im Sommer geschrieben es muss dann erst alles bezahlt werden. Auch wenn wir mit unserer SVR manchmal schnell ungeduldig werden gibst nur eines einmal Rieder immer Rieder. Alles wird gut stehen wir zusammen es ist unser Verein es lebe die SVR!
@Goal. Völlig richtige Einstellung. Die SVR hängt nicht von einem einzigen Geldgeber ab, hat eine eigene Akademie. Seit einiger Zeit hat die SVR einen guten Trainer und Sportdirektor. Die jungen Wikinger spielen in der Regionalliga und trotz negativem Eigenkapital die SVR hat Assets (Vermögen) in der Bilanz. Ich bin sehr gespannt wie Klagenfurt mit einer solchen Bilanz die Lizenz kriegen wird. Ich werde da genau hinsehen. Am Samstag hoffe ich auf einen SVR Auswärtssieg und halte kräftig die Daumen.
Außer RBS muss ein jeder Buli 1/2 Verein den Euro zweimal umdrehen. Erfolg kostet ob bei der SVR oder dem Lask. Vorne mitspielen wird von uns Fans gefordert der Vorstand unternimmt wirklich alles um den Aufstieg zu ermöglichen. Die SVR muss sich natürlich auch über Transfer finanzieren so wird ein Grüll oder ein Boateng spätestens im Sommer wieder ein Thema sein. Das die SVR mit dieser Mannschaft auch Buli spielen könnte ist richtig die Qualität hätte sie. Morgen in Dornbirn alles raushauen dann etwas durchschnaufen und im Frühjahr wieder Vollgas.
Es ist so, dass jeder Verein in Österreich (auch Salzburg nur in anderen Dimensionen) von den Spielertransfers leben muss. Darum haben die meisten Teams einen eher jungen Kader. Bei der SVR sind Kennedy Boateng und Grüll die wertvolle Spieler. Ich hoffe, dass beide zumindest in der Winterpause gehalten werden. Ein zweiter Fall Grgic darf nicht passieren. Wertvoll ist auch der Trainer Baumgartner, der jeden Spieler weiterentwickelt hat. Ich hoffe, dass er über die Saison hinaus Trainer und Sportdirektor bleibt unabhängig in welcher Liga. Derzeit sind alle Spieler fit (soweit ich weiss). Der Gegner ist stark (nicht zufällig haben sie nur 4mal verloren), nichtsdestotrotz hilft am Samstag nur ein SVR Auswärtssieg. Ich halte kräftig die Daumen.
Gerald Baumgartner ist für die SVR ein Goldgriff den Roland Daxl POSITIV zu verantworten hat. Zählt für mich jetzt schon zu den besten 4 in der Trainerhistorie der SVR. Bei Grüll und Boateng wird das werben anderer Klubs im Winter wieder losgehen ist leider Part oft the Game.
Das war ein guter Hinweis wer die Bestellung Baumgartners zu verantworten hat. Baumgartner soll unbedingt gehalten werden unabhängig ob nächste Saison die SVR 2. Liga oder 1. Liga spielt. Grüll soll im Frühjahr unbedingt bleiben. Er spielt erst seit 1Jahr Profifussball, darum wäre für ihn besser (für die SVR sowieso), wenn er die Saison bei der SVR fertig spielt. Beim Kennedy Boateng wäre der Sachverhalt ein wenig anders, auch wenn ich hoffe, dass er die Saison ebenfalls bei der SVR fertig spielt. Er hat bereits länger Erfahrung im Profifussball und mit Reiner hätte die SVR einen guten Kandidaten Parat (selbstverständlich müsste dann trotzdem über preiswerte Alternativen nachdenken).
2. Liga passt genau für Ried, mit der Mannschaft sind sie Kanonenfutter in der Bundesliga.
so wie der Lask vor einigen Jahren,
da hats mal sogar f d 2 Liga nicht gereicht,
oder waren Sie da noch nicht auf der Welt
Schön bei der Wahrheit bleiben. Dem LASK hat man aus finanziellen Gründen die Lizenz verweigert. Sportlich gesehen wäre die zu dieser Zeit Tabellendritter. OK ?
@Gartenfan. Finanzielle Leistungsfähigkeit gehört genauso dazu, sonst würde jeder Verein mogeln und nur mehr Schulden machen. Darum war die damalige Versetzung richtig und wie wir wissen hat es den LASK dann später längerfristig nach Vorne gebracht.
war nicht bös gemeint, aber wens auch aus Finanziellen Gründen war ist was schiefgelaufen vorher,
das ist so wie beim Essen wenn die Augen größer sind als der Hunger
Das ist richtig., Ich wollte das nur etwas korrigieren. Ich wünsche den Riedern viel Glück in Dornbirn !
ASKLINZ, im Falle eines Aufstiegs würde es sicherlich zu Veränderungen im Kader der SVR kommen. Würden sie mir bitte begründen, warum sie glauben, dass DIESE Rieder Mannschaft in der Buli gegen Mannschaften wie Wattens, Admira, St. Pölten, Altach und Mattersburg Kanonenfutter wäre?
Ich glaube das Ried auch mit der jetzigen Truppe die Liga halten würde.
GARTENFAN, sie würden sicher im unteren Play Off spielen, und es würde sehr eng werden, aber ich glaube, sie würden es schaffen (hängt natürlich von vielen Dingen wie Verletzungen etc. ab).
@ASKLINZ. Ihr Posting ist arrogant und trotzt vor Fehlern (wahrscheinlich Zuviel gefeiert). 1. Kennen Sie überhaupt die SVR Spieler? Welche Spieler haben kein Erstliganiveau? Bitte Namen nennen. 2. Kennen Sie den Unterschied bei den Fernsehgeldern zwischen Liga 1 und 2? 3. Bitte begründen warum Admira, Mattersburg und Wattens sportlich viel stärker sind als Klagenfurt oder die SVR. 4. Es ist in Wirklichkeit auch LASK Interesse, dass nicht Klagenfurt aufsteigt, sondern die SVR. Gesunde Rivalität und Konkurrenz wirkt belebend.
Hat es hier im Forum nicht ständig geheißen:
Die SV Ried bekomme kein Steuergeld?
...genau so wenig wieder LASK .....
Wenn Sie vom Vereinswesen Ahnung haben müssten Sie wissen das ein jeder Verein der gemeldet ist einmal im Jahr eine Subvention von Stadt oder dem Land bekommt. Natürlich besteht dieser Aufwand aus Steuergeld. Von der Blasmusik bis zu den Taubenzüchtern jedem steht eine Förderung zu.
Genau so ist es !