Wohlmuth übernimmt mit 22 Jahren eine Führungsrolle im Aufstiegskampf
RIED. Fabian Wohlmuth zählt bei der SV Ried zu den absoluten Leistungsträgern.
"Fabian Wohlmuth kann mit seinen Emotionen und natürlich seiner riesigen Qualität so etwas wie ein Zünder sein für die ganze Mannschaft", sagt SV-Ried-Trainer Maximilian Senft über den 22-Jährigen, der seit seiner Verpflichtung im Sommer 2023 zu den absoluten Leistungsträgern beim Zweitligisten zählt. 45 Spiele hat der gebürtige Burgenländer für die Rieder seither absolviert, dabei acht Tore erzielt und zwölf vorbereitet. Gegen Rapid 2 versenkte er einen Freistoß aus rund 25 Metern im Tor des Gegners, beeindruckend vor allem die Schusstechnik. Als "Zünder" will Wohlmuth auch heute Abend beim Spitzenspiel gegen die Vienna (20.30 Uhr) vorangehen. Für beide Mannschaften geht es darum, den Rückstand auf Tabellenführer Admira Wacker im besten Fall zu verkürzen.
Wohlmuth mit Zuversicht
Der Zweitplatzierte Ried liegt fünf Punkte hinter der Admira; die Vienna (Platz drei), die zuletzt fünf Siege in Serie feierte, sechs Zähler. "Die Vienna ist spielstark und hat sehr gute Einzelkicker in ihren Reihen. Vor allem auf das Sturmduo müssen wir sehr gut aufpassen. Die Erfolgsserie der Vienna spricht für sich, aber wenn wir unsere Stärken auf den Platz bringen, bin ich zuversichtlich, dass wir mit drei Punkten nach Ried fahren", sagt Wohlmuth, der im Sommer unter anderem auf dem "Einkaufszettel" des Bundesligisten Wolfsberger AC stand.
Aus dem Interesse aus Kärnten machte die Vereinsführung der Rieder kein Geheimnis. Die geforderte Ablösesumme soll sich im Rahmen von 750.000 Euro bewegt haben. So teuer haben die Rieder in ihrer Vereinsgeschichte noch nie einen Spieler verkauft.
Der Wechsel kam nicht zustande, worüber sich zu Beginn die Freude von Wohlmuth in eher engen Grenzen gehalten haben dürfte. Das hat der 1,88 Meter große Rechtsverteidiger bzw. Mittelfeldspieler rasch abgehakt und sich wieder voll und ganz auf seine Aufgaben mit den Riedern konzentriert. "Das ist ihm sehr hoch anzurechnen. Es gab Gespräche innerhalb der Mannschaft, auch wir vom Verein sind auf ihn zugegangen. Dann war das erledigt. Fabian Wohlmuth gibt immer Vollgas, ist meinungsstark und geht auf dem Platz voran. Seine Entwicklung ist sehr positiv", sagt Wolfgang Fiala, Geschäftsführer Sport, im Gespräch mit den OÖNachrichten. Auf die Frage, ob er sich als Führungsspieler sehe, antwortet Wohlmuth: "Ich müsste lügen, wenn ich das Gegenteil behaupten würde. Das ist mein Naturell und ich glaube, dass ich der Mannschaft auch mental durchaus etwas geben kann."
Im Visier anderer Vereine
Die Kombination aus Größe, Ausdauer, Durchsetzungsfähigkeit, Schusstechnik und Spielstärke machen Wohlmuth zu einem der besten aktuellen Zweitligakicker.
Anfragen von höherklassigen Vereinen in der Winterpause wären alles andere als überraschend. "An unserem Standpunkt hat sich nichts verändert. Wohlmuth ist für uns ein enorm wichtiger Spieler im Aufstiegskampf", sagt Fiala. Das heißt, dass ein Verkauf des 22-Jährigen, der bei der SV Ried einen Vertrag bis 2026 hat, nur gegen eine hohe Ablösesumme infrage kommen würde. Wie auch immer: Bleibt Wohlmuth, der sechs Einsätze für die österreichische U21-Nationalmannschaft auf dem Konto hat, von Verletzungen verschont, wird er schon bald in der Bundesliga oder sogar für einen ausländischen Verein spielen.
Möglich wäre das natürlich auch mit der SV Ried. Um diesem Ziel einen ganz kleinen Schritt näherzukommen, wäre heute Abend ein voller Erfolg im Topspiel hilfreich. "Ja, wir hatten zwischenzeitlich ein Tief, aber das haben wir überwunden und sind gestärkt zurückgekommen. Wir freuen uns auf das Topspiel bei Flutlicht gegen die Vienna", sagt Wohlmuth.