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Wollte Frau ihren Mann ermorden? Viele Zeugen am zweiten Verhandlungstag geladen

Von Thomas Streif, 11. September 2024, 08:47 Uhr
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Um kurz nach 8.30 Uhr startete der zweite Prozesstag. Ein Urteil könnte am vierten Verhandlungstag am Montag, 16. September, fallen.

RIED, SANKT FLORIAN. Um kurz nach 8.30 Uhr begann am Mittwoch der zweite Verhandlungstag gegen eine 33-Jährige Frau, die sich wegen versuchten Mordes in Ried vor einem Geschworenengericht verantworten muss.

Wie mehrfach und ausführlich berichtet wird der Frau zur Last gelegt, im Sommer 2022 ihrem Ehemann in St. Florian am Inn Psychopharmaka ins Gulasch gemischt zu haben. Als dieser davon müde wurde und sich schlafen legte, soll sie ihm mit einer spitzen Klinge – die Tatwaffe ist unbekannt – den Hals aufgeritzt haben. Der Mann musste notoperiert werden. Die Angeklagte bestreitet die Tat, sie tischte in der Vergangenheit immer wieder verschiedene Versionen auf. Es gilt die Unschuldsvermutung. Der Prozess wird bereits zum dritte Mal völlig neu aufgerollt. Hier geht es zu einem Prozessbericht vom ersten Tag am Montag. Weitere Verhandlungstage sind für morgen, Donnerstag, und Montag anberaumt. Anfang kommender Woche könnte ein Urteil fallen. Hier geht es zu einem Prozessbericht vom ersten Tag.

Viele Fragen wirft ein Telefonat zwischen der Beschuldigten und ihrem damaligen Liebhaber, das offenbar schon  mehr als eine Stunde vor der Tat geführt wurde, auf. Demnach soll die 33-Jährige ihren Liebhaber aus dem Bezirk Ried bereits vor der Tat angerufen haben und ihm erzählt haben, dass ihr Ehemann stark blutend im Bett liege. Sie sei der Meinung, dass er aufgrund der Wunde am Hals tot sei.

„Wie können sie um 21.30 Uhr, also fast eineinhalb Stunden vor der Tat schon wissen, was nachher passiert“, will Stefan Kiesl, der vorsitzende Richter des Geschworenensenats, wissen? Die Antwort gibt er sich selber: „Entweder, der Täter hat es ihnen gesagt oder sie waren vorher schon eingeweiht? Welche Version trifft zu“? Jetzt antwortet der Zeuge: „Ersteres." Er verweist auf seine vor zwei Jahren getätigten Aussagen bei der Polizei. "Warum nehmen sie ihren Bruder zu ihrer Liebhaberin mit", bohrt der Richter nach. "Ich habe mir gedacht, wenn etwas schlimmes passiert ist, wäre es besser, wenn wir zu zweit sind." Ansonsten gibt der Zeuge immer wieder an, sich nicht mehr genau erinnern zu können. 

"Ich habe das Gefühl, dass sie Panik haben, etwas Falsches zu sagen. Ist das so?", fragt Verteidigern Alexandra Schauer. "Ja, sicher bin ich nervös, weil ich mir bei vielen Sachen nicht mehr ganz sicher bin. Es ist zwei Jahre her. Ich glaube, dass meine Aussagen von damals besser passen, weil es damals noch frisch im Gedächtnis war." Staatsanwältin Petra Stranzinger: "Haben sie gewusst, dass die Beschuldigte ihren Mann töten wollte?" Die kurze Antwort des Ex-Liebhabers: "Nein." 

Auch der Bruder des Ex-Liebhabers, der mit zum Tatort fuhr, wird in den Zeugenstand geladen. "Wie geht das, dass sie und ihr Bruder im Auto sitzen und eigentlich schon wissen, was erst nachher passiert ist. Wie geht das?", stellt Richter Kiesl erneut in den Raum. "Das weiß ich auch nicht", antwortet der Zeuge. 

Vor der Zeugeneinvernahme der 16-jährigen Tochter wird die Öffentlichkeit von Richter Kiesl ausgeschlossen. Die Jugendliche macht von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Um 10.30 Uhr wurde der Prozess bis ungefähr elf Uhr unterbrochen. Nach der Pause wird der tschechische Neffe der Angeklagten, der sich in der Tatnacht im Haus befand, in den Zeugenstand treten. Aller Voraussicht nach bleibt die Öffentlichkeit auch bei dieser Aussage ausgeschlossen. 

Dieser Bericht wird aktualisiert.

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif
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