Am Linzer Petrinum bereichert eine Sternwarte den Unterricht
LINZ. Sonne, Mond und Sterne etwas genauer beobachten: Das ist für die Schüler und Lehrer des Bischöflichen Gymnasiums Petrinum nun wieder möglich. Die 110 Jahre alte Sternwarte ist revitalisiert.
„Wir sind froh, dass die Arbeiten am Turm inzwischen beinahe abgeschlossen sind und wir die Sternwarte samt Teleskop bald in den Unterricht einbauen können“, sagt Franz Asanger, der Direktor des Petrinums. Die Idee dahinter: Die Schüler sollen ausgehend von den naturwissenschaftlichen Fächern auch künstlerische und theologische Zugänge und Inhalte miteinander verbinden.
Die Kosten für die Revitalisierung (unter anderem Aussichtsplattform, Turmaufgang, Kuppel, Verschindelung) werden von der Diözese Linz sowie dem Land und der Stadt getragen. Die Erneuerung ist Teil der inzwischen abgeschlossenen Dach- und Fassadensanierung. Die Entscheidung, die Sternwarte wieder instand zu setzen, sei letztendlich gefallen, weil sich der „Verband der Altpetriner“ bereit erklärt hatte, für ein neues, modernes Linsenteleskop um 30.000 Euro aufzukommen.
Tradition und Geschichte
Im März dieses Jahres war die alte, über 110 Jahre alte Holzkuppel abgetragen worden. Wenige Tage später wurde die Kuppel schließlich in 35 Meter Höhe montiert. „Ursprünglich war vor mehr als 100 Jahren ein Kirchturm geplant. Als diese Idee aus Kostengründen verworfen wurde, hat man sich für eine astronomische Kuppel entschieden“, sagt der Direktor.
Die Idee zur Revitalisierung stammt bereits aus dem Jahr 2004. Im Oktober 2006 reichte das Gymnasium ein Projekt namens „Sternschnuppern“ (einhergehend mit einer Turmsanierung) für Linz09 ein – und wurde abgelehnt. „Eine Entscheidung, die uns bis heute ratlos zurücklässt“, sagt Franz Asanger.
Die Sternwarte wird in Zukunft auch für angemeldete Kleingruppen begehbar sein. Im Turm entsteht derzeit ein kleines Museum mit Schätzen aus dem Fundus des Petrinums. Auch die Turmkapelle soll demnächst saniert werden.
Die Tunnelöffnungen des geplanten linzer Westrings befinden sich ca 150 m Luftlinie von der Sternwarten-Kuppel entfernt. Die anschließend teil-offene Trasse wird wie es einer Autobahn gebührt, entsprechend beleuchtet. Aus dem Heilham Knoten wird ohnenhin ein Abgas- und Lichtermeer.
Unter diesen Voraussetzungen wird kaum mehr einen Stern sehen, aber sicherlich den Mond und man kann sich dann dort einige Politiker hinwünschen!