Er läuft fast allen davon: Seriensieger Kosgei lebt der Liebe wegen in Linz
LINZ. "Ich wohne um die Ecke": Der Kenianer ist seit 2015 mit Claudia Ecker-Kosgei verheiratet.
Wenn er läuft, sieht das nicht nach Anstrengung aus. Spielerisch scheint Isaac Toroitich Kosgei die Kilometer abzuspulen. In einem Tempo, das Durchschnittsläufern den Atem raubt.
Dabei spielt es keine Rolle, ob Kosgei bei einem Rennen einen oder 42 Kilometer läuft. Er sieht meist als Erster das Ziel. Zuletzt so geschehen beim Gis-Lauf, beim Linzer Night-Run und beim Kürnbergtrail in Leonding.
Überraschende Gesichter sind dem 37-Jährigen garantiert. Nicht nur ob seiner sportlichen Fähigkeiten, sondern gerade dann, wenn er nach dem Zieleinlauf in Deutsch sagt, dass er eigentlich um die Ecke wohnt und diese Läufe fast so etwas wie Heimrennen für ihn sind. In solchen Momenten muss man nachfragen und entdeckt dabei eine besondere Liebesgeschichte.
Isaac Toroitich Kosgei
Pokale, Medaillen, Urkunden
Schauplatzwechsel. Eine Wohnung in Linz-Urfahr. Gemütlich eingerichtet, ruhig gelegen, vom Balkon einen wunderbaren Blick auf den Pöstlingberg. Praktisch überall, wo man hinblickt, Pokale, Medaillen, Urkunden. Sichtbare Zeichen eines Erfolgreichen.
"Mein Mann bringt praktisch von jedem Lauf einen Preis mit nach Hause", sagt Claudia Ecker-Kosgei und grinst. Die 42-jährige Linzerin ist seit drei Jahren mit dem Spitzenläufer verheiratet, der für die Zehnkampf Union startet. Hier, in der Wohnung, die einmal ihrer Großmutter gehört hat und die sie schon in jungen Jahren als Besucherin geliebt hatte, hat das Paar sein privates Refugium gefunden. Ein Rückzugsgebiet. Hier genießen sie die Zweisamkeit. In aller Ruhe. Was es meist erst am Abend spielt. Denn ihr Mann arbeitet tagsüber in einem Lebensmittelmarkt auf dem Pöstlingberg. Dort ist er die gute Seele, beliebt bei Vorgesetzten, Kollegen und Kunden. "Er ist der gutmütigste Mensch, den ich kenne", sagt seine Frau. Ein Kompliment, das der Angesprochene selbst gar nicht so sieht. Er helfe einfach gerne Menschen, sagt er dann in aller Bescheidenheit.
Diese Bodenständigkeit, die sich mit seiner offenen und freundlichen Art vermischt, macht ihn bei vielen Menschen beliebt.
Vor sieben Jahren sind sich die Soziologin und Pädagogin sowie der Profiläufer aus Karbarnet, das nördlich von Nairobi liegt, erstmals begegnet. Das lag nicht nur daran, dass auch die Linzerin eine passable Läuferin ist. Es lag vielmehr daran, dass sie für ihre Diplomarbeit ein besonderes Thema gewählt hatte. "Ich wollte über kenianische Langstreckenläufer schreiben", erinnert sie sich. Und sie tat es auch.
Als sie Kosgei das erste Mal sah, war es rasch um sie geschehen. "Es hat mich so erwischt", sagt sie. Ein Gefühl, das zwar Erwiderung fand, aber noch auf die Probe gestellt wurde – von den Begleitumständen seines Lebens als Profiläufer, Verträgen und der Verbundenheit zu seiner Heimat.
Eineinhalb Jahre lang trennen sich Ende 2013 ihre Wege, ehe sie auf der Turracher Höhe wieder zusammenfanden. Und ein paar Monaten später gaben sie sich das Ja-Wort.
"Es gibt uns nur gemeinsam", sagt Claudia Ecker-Kosgei, und ihr Mann nickt zustimmend. Seine Frau ist auch Managerin und betreut die Webseite laufenmachtfrei.at, auf der man die Erfolge nachlesen kann. Erfolge wie heuer den Staatsmeistertitel im Bergmarathon. Am Sonntag sind sie beim Drei-Länder-Marathon am Bodensee am Start. Es ist das läuferische Saisonfinale. Danach sind die Wochenenden frei – und das Paar kann samstags gemeinsam Gutes tun und für den Samariterbund "Essen auf Rädern" ausführen.
Bestzeiten
- 1 Kilometer: 2:27 min.
- 5 Kilometer: 13:57 min.
- 10 Kilometer: 29:52 min.
- Halbmarathon: 1:03:56
- Marathon: 2:20:5
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"Laufen macht frei" :D
Super Bestzeiten! 👍
Mein Rekord auf 1km: 400m