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Essen mit Aussicht: An der Donau schmeckt es noch besser

Von Erhard Gstöttner, 12. August 2011, 00:04 Uhr
Essen mit Aussicht: An der Donau schmeckt es noch besser
Die frühere Postkutschenstation in Alt-Urfahr-West ist seit 1892 Besitz der Familie Rauscher-Fischer. Seit 1999 führen Nina und Markus Fischer das Gasthaus. Bild: OÖN/gsto

GROSSRAUM LINZ. Gasthäuser am Wasser haben ein besonderes Flair. Das wahrscheinlich beste Gasthaus an der Donau im Großraum Linz ist das „Goldene Schiff“ beim Steinmetzplatzl in Urfahr.

„Ich bin im Paradies aufgewachsen, an der Donau in Alt-Urfahr“, sagt Markus Fischer. 1999 hat er das Gasthaus, in dem er aufwuchs, von seiner Mutter Maria übernommen, das „Goldene Schiff“, weitum auch „Rauscher“ genannt.

Markus Fischer (41) setzt mit seiner Frau Nina die Familientradition fort, die 1892 begonnen hat. „Damals haben meine Urgroßeltern das Haus erworben, eine Postkutschenstation mit Ausschank und Pferdestall.“ Markus Fischer kocht, was den Gästen auch seinerzeit besonders schmeckte: Hausmannskost. „Ich war in der Hotelfachschule Bad Ischl, habe dort auch kochen gelernt. Aber wirklich beigebracht hat mir es Tante Traudi, die früher bei uns kochte.“ So gibt es im Rauscher nach wie vor Bratl, Fleischlaberl, Innereien, bodenständige Jause, aber nun auch gehobene Küche.

Markus Fischer und seine Frau Nina haben die „haute cuisine“ intensiv kennengelernt. Denn bevor sie das Rauscher übernahmen, arbeiteten sie sechs Jahre auf den norwegischen Fünf-Stern-Kreuzfahrtschiffen „Song of Flower“ und „Seabourn“, stiegen dort zu Offizieren auf.

Vom Ozean an die Donau

„In der Seefahrt lernt man Toleranz und Weltoffenheit. Wir arbeiteten auf dem Schiff mit Menschen aus 26 Nationen zusammen“, erzählt Nina Fischer, die wie ihr Mann die Hotelfachschule Bad Ischl absolviert hat.

Toleranz und Offenheit ist auch die Philosophie im Gasthaus Rauscher. Dort sitzt der Generaldirektor neben dem Arbeiter, der Senioren-Donauradler neben dem Kunststudenten.

Tradition pflegen die Wirtsleute auch bei den Jahreszeiten. Der Gastgarten an der Donau wird nie vor Mai eröffnet, wie seinerzeit. „Den Gastgarten sperr ich erst nach den Eisheiligen auf“, hieß es bei Oma Rauscher.

Dann übersiedelt fast das ganze Wirtshaus, dann wird draußen in der Sommerküche gekocht. Wenn es regnet, gehen die Gäste ins Salettl.

Der am Westende des Steinmetzplatzls gelegene Gastgarten hat den Ruf, der schönste von Linz zu sein: alte Kastanienbäume, Kiesboden, einfache Holzsessel und ebensolche Tische. Dazu die Aussicht, der Blick auf die Donau, hinüber zum Schloss. Auf der Donau ziehen die Schiffe vorbei. „Donaukind“ Markus Fischer erkennt etliche bereits am Klang. „Das Boot hat einen V8-Motor, der pro Stunde 100 Liter braucht“, sagt Fischer, als ein schnittiger Flitzer daherbrettert.

In der Donau schwimmen

Markus Fischer kannte auch noch die alten DDSG-Dampfer wie Hebe, Stadt Wien, Stadt Passau. Er schwamm schon als Kind in der Donau und tut es heute noch.

Die Donau kann auch grimmig sein. Beim Hochwasser 2002 soff das Gasthaus ab. 1,95 Meter hoch stand das Wasser in den Wirtsstuben. Diese Gefahr ist nun durch den Hochwasserdamm gebannt. „Aber auch ohne Damm möchten wir an keinem anderen Ort in Linz leben“, sagen Nina und Markus Fischer.

 

In Alt-Urfahr

Geöffnet ist das Gasthaus „Goldenes Schiff“ Mittwoch bis inklusive Sonntag von 10 bis 22 Uhr. Telefonische Reservierung unter 0732 / 73 98 79.
In der Nachbarschaft des Gasthauses „Goldenes Schiff“ gab es früher zwei legendäre Wirtshäuser der etwas anderen Art: direkt am Steinmetzplatzl das Café Karner und ein Stückerl östlich in der Ottensheimer Straße das Gasthaus „Goldenes Fassl“. Dort verkehrte ein recht kerniges Publikum. Vom Gasthaus „Goldenes Fassl“ steht noch die Fassade. Dahinter wurde ein Wohnhaus errichtet.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 15.08.2011 19:47

"1,95 Meter hoch stand das Wasser in den Wirtsstuben."

Der Hochwasserdamm ist wie hoch, wenn er aufgestellt ist???

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 15.08.2011 19:36

ist elegant formuliert.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 12.08.2011 23:42

Das Boot hat einen V8-Motor,der pro Std.100 Liter braucht-der liebe Mann soll seine Fleischlaberln beurteilen-da dürfte er sich besser auskennen...

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( Kommentare)
am 13.08.2011 09:54

(100l) und ich dachte, das ist deine Meinung… geht's um ein fettes rennboot?

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 13.08.2011 17:21

Speedboote bei Vollgas-über 60 Liter pro.Std.Verbrauch sind sehr selten.Eventuell bei schweren,falsch austarierten Vergasermodellen möglich-und dies kaum...

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( Kommentare)
am 13.08.2011 22:03

gerne,

cu!

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( Kommentare)
am 12.08.2011 20:05

Die Tante Traudi hat wirklich noch Hausmannskost gekocht. Der heutige Besitzer/Koch verwendet leider sog. convenience - Produkte,d.h. vorgefertigte Saucen etc., ein Grund dieses Gasthaus nicht mehr zu besuchen, leider, wie gesagt !

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Fensterputzer (5.241 Kommentare)
am 12.08.2011 17:13

zwinkern

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( Kommentare)
am 13.08.2011 09:55

vermisse die anmerkung „bin zugewandert“ bei dir…

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