Die "Freudenau" kehrt nach 80 Jahren wieder an ihren Geburtsort zurück
LINZ. Das langjährige Zugschiff der DDSG wurde im Jahr 1942 in Linz gebaut.
Für Schifffahrtsfreunde gilt sie als ein besonderer Veteran der Donau: das Motorzugschiff (MZS) "Freudenau". 1942 in der Linzer Schiffswerft gebaut, war es bis 1993 auf dem längsten Strom Mitteleuropas zwischen Regensburg und Ismajil (Sowjetunion, später Ukraine) für die DDSG im Einsatz. Danach diente es noch als Bugsierschlepper in Linz.
Bis zu zehn Schleppkähne zog die mit zwei Dieselmotoren (1200 PS) betriebene "Freudenau" und transportierte so bis zu 10.000 Tonnen Erz und Kohle zur voestalpine beziehungsweise Autobleche von der Stahlindustrie in der Landeshauptstadt ins bayerische Regensburg. Vielen Linzern ist das 46,60 Meter lange, 7,20 Meter breite Motorschiff noch als Teil der "Klangwolke" in Erinnerung. Vom Schiff erklangen dabei damals nicht nur Chorstimmen, es wurde auch ein Beitrag zu den Feuerwerken des Großereignisses geleistet.
1995 wechselte es schließlich den Besitzer. Vom Arbeitskreis "Schifffahrtsmuseum Regensburg e.V." um den Symbolpreis von einem Schilling erworben, wird es in Bayern von freiwilligen Helfern instand gehalten und ist in den Sommermonaten noch immer mehrmals jährlich bei Spezialfahrten mit bis zu 50 Fahrgästen unterwegs – als das einzige noch fahrbare Schiff des Museums.
Letztes Schiff im Originalzustand
Zu ihrem 80. Geburtstag kehrte die "Freudenau" dieser Tage an ihren Geburtsort in die Linzer Schiffswerft zurück. Hier wurde sie aus dem Wasser gehoben, gereinigt und erhielt danach einen neuen Anstrich bis zur Reling verpasst. Herausgeputzt bleibt der "Freudenau" die Rückfahrt nach Regensburg vorerst allerdings verwehrt. Der Grund: das Niederwasser der Donau oberhalb der Dreiflüssestadt Passau.
Die "Freudenau" hat insgesamt 19 Schwesterschiffe, die in drei verschiedenen Werften gebaut wurden, sechs in Deggendorf, vier in Korneuburg und zehn in Linz. Die "Freudenau" ist allerdings als einziges noch im Originalzustand erhalten geblieben.
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Der "Freudenau" bleibt das Schicksal der "Anton Bruckner" erspart.