"Die Jungen müssen die Lösungen für die neuen Herausforderungen finden"
LINZ. Die Welt verändert sich rasant. Vor diesem Hintergrund sprach Speakerin Steffi Burkhart in der Linzer Tabakfabrik über Digitalisierung, KI und ChatGPT.
Ist das, was wir erschaffen, zum Wohl der Menschen oder nicht? Ist die künstliche Intelligenz Bedrohung oder Unterstützung, und was bedeutet der digitale Fortschritt für die Lebens- und Arbeitswelt?
Um Fragen dieser Art kreiste die erste Ausgabe von "Digital Values". Schüler, Lehrer und Firmenvertreter stellten sich dem breiten Themenfeld. "Wir haben die Fragen zu lösen und wir werden gemeinsam die richtigen Antworten finden", sagte Chris Müller in seiner letzten Veranstaltung nach elf Jahren an der Spitze der Tabakfabrik. Der Gründungsdirektor moderierte den Vormittag zusammen mit der Rose-Schülerin Gracia Pfeiffer. Den Impulsvortrag hielt Steffi Burkhart (37), danach ging es für die großteils jungen Teilnehmer in Workshops in der Grand Garage weiter. Die ehemalige Leistungssportlerin (Rhythmische Sportgymnastik), die sich seit 2015 für ihre Generation in Politik und Wirtschaft stark macht, sprach mit den OÖN danach über Herausforderungen, Veränderungen und Hoffnungen.
OÖN: Wird der Mensch auch in der fortschreitenden Digitalisierung seinen Platz haben?
Steffi Burkhart: Ich versuche immer, mit einer positiven Mission in die Zukunft zu blicken. Wenn junge Menschen hier sitzen, dann muss man ihnen einen positiven Blick in die Zukunft mitgeben. Wir werden mehr Menschlichkeit haben, die Jungen können gestalten, das ist eine Chance. Die Hoffnung ist da, dass die Zukunft eine positivere wird. Die Jungen müssen die Lösungen für die neuen Herausforderungen finden. Die Hoffnung muss immer da sein, dass die Zukunft eine positivere wird und uns die Technologie nicht massiv einnimmt.
Was hat die Leistungssportlerin aus Ihnen gemacht?
Ich glaube schon, dass ich ein paar Fähigkeiten in der menschlichen Intelligenz mitgekriegt habe. Ehrgeiz, nach Niederlagen wieder aufzustehen. Ich musste lernen, in einem Team zu funktionieren, musste Verantwortung übernehmen und Durchhaltevermögen aufbauen. Da hat mich der Sport mehr geprägt als die Schule. Dass ich mich komplett anders entwickelt habe, dafür braucht man auch Selbstvertrauen.
War es für Sie schwierig, sich selbst zu finden?
Im Alter von 28 Jahren bin ich zum Job gekommen, den ich jetzt mache. Ich wusste gar nicht, dass es Speaker als Job gibt. Ich habe mich vielfältig ausprobiert. Mich hat immer schon die biopsychosoziale Gesundheit von Menschen und Organisationen interessiert. Ich habe versucht, den jungen Menschen mit auf den Weg zu geben, dass sie darauf vertrauen, dass die Dinge sich im Rückblick fügen. Sie sollen ihrem Herzen folgen, sollen sich nicht von den Ratschlägen der Älteren beeinflussen lassen, die zwar gut sind, aber nicht mehr in die jetzige Realität hineinpassen. Es ist wichtig, Manager des eigenen Lebens zu sein. Die gesellschaftlichen Normen weichen immer mehr auf. Dadurch muss jeder immer mehr Verantwortung für sich übernehmen.
Seid mutig, ist einer Ihrer Leitsprüche für die Jungen.
Würde die Elterngeneration vor mir sitzen, würde ich ihnen das genauso sagen. Sie sollen die jungen Menschen darin bestärken, sich selbst zu finden. Jeder, der eine Leidenschaft hat für das, was er tut, wird damit auch Geld verdienen können. Es ist wichtig, Manager des eigenen Lebens zu sein.
Veränderung ist immer das Schwierigste, weil sie auch bei einem selbst beginnen muss. Wertfrei Menschen zu begegnen etwa. Sind wir schon soweit, dass wir als Menschen diese Veränderungsnotwendigkeit verinnerlicht haben?
Ich glaube, es ist ein wichtiger Teil von menschlicher Intelligenz, dass ich allem wertfrei begegne und mich selbst reflektiere, wie ich werte. Je älter ich bin, desto mehr habe ich meine Muster und Glaubenssätze. Erfahrung alleine wird uns nicht mehr in die Zukunft bringen. Natürlich brauchen wir neue Fragen und neue Antworten. Da muss ich wertfrei dem Neuen begegnen und jungen Menschen gegenübertreten, was noch nicht so einfach ist. Aber das heißt Selbstreflexion.
Sie sagen auch, dass die Schule nicht zwangsläufig Noten braucht.
Was sagen denn Noten aus? Viele junge Leute glauben, sie müssten beste Noten haben. Ich sage immer, nutzt die Schule als Experimentierraum, euch auszuprobieren, arbeitet an euch selbst, damit werdet ihr die Unternehmen überzeugen. Fachliche Expertise verändert sich. Wir wissen alle viel, aber wir setzen viel zu wenig um. Wir kennen genug Studienabbrecher, die im Berufsleben hoch erfolgreich sind.
Haben Sie persönlich Angst vor der Zukunft?
Nein, ich bin ein sehr optimistischer Mensch. Ich bin überzeugt davon, dass immer Lösungen gefunden werden, um die Menschheit besser zu entwickeln, aber natürlich müssen wir schauen, dass wir in dem rasanten technologischen Entwicklungsstadium gravierende Fehler vermeiden. Wenn die Technologie zu negativ ausgerichtet ist, kann sie irgendwie auch den Menschen angreifen. Das sollte nicht passieren.
Wie wird sich die Arbeitswelt verändern?
Wir müssen uns konstant fragen, welchen Einfluss Tools wie ChatGPT auf den eigenen Job haben. Es wird darum gehen, wie man am Ball sowie am Puls der Zeit bleibt. Die Veränderungen werden so häufig auf uns zukommen, dass wir viel mehr Zeit in das Lernen und Weiterentwickeln investieren müssen. An Orten wie der Tabakfabrik oder der Grand Garage kann man die neuen Themen verstehen lernen. Das ist der Lauf der Zeit. Wir sind in einer neuen Umbruchphase, wo wir sehr neugierig bleiben müssen.
Was gibt Ihnen die Hoffnung, dass wir merken, dass wir uns alle gegenseitig brauchen, um die Welt insgesamt besser zu machen?
Es geht viel von Regierungen aus, wer Länder regieren darf. Was sich in Gesellschaften zum Negativen entwickelt, hat häufig mit Regierungen und Menschen in der Politik zu tun. Meine Hoffnung ist, dass wir in Zukunft viel mehr positive Führungspersönlichkeiten in den Regierungen haben werden, die da agieren dürfen.
Zur Person: Steffi Burkhart, Jahrgang 1985, studierte nach 12 Jahren Leistungssport und Abitur Sportwissenschaften in Köln und promovierte 2013 im Bereich Gesundheitspsychologie. Von 2010 bis 2012 arbeitete sie im Betrieblichen Gesundheitsmanagement eines Großkonzerns, wechselte 2013 zum Start-up "GedankenTanken". Seit 2015 ist Burkhart selbständig. Mehr Infos: steffiburkhart.com
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Na ja, auch eine, die weiss, wie man den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen kann.
Ach herrje, "Nichtschonwieder":
Haben Sie den Artikel eigentlich gelesen?
Verstanden worum es geht?
Ich vermute mal- Nein!
Denn sonst hätten Sie diese, Ihre entbehrliche Meldung wohl kaum abgegeben..
"ein paar Fähigkeiten in der menschlichen Intelligenz mitgekriegt...."
"Die biopsychosoziale Gesundheit von Menschen und Organisationen...."
"Es wird darum gehen, wie man am Ball sowie am Puls der Zeit bleibt....."
"Es geht viel von Regierungen aus, wer Länder regieren darf."
"dass wir in Zukunft viel mehr positive Führungspersönlichkeiten in den Regierungen haben werden, die da agieren dürfen."
Je mehr ich lese, umso sicherer bin ich mir, daß es vielleicht gar nicht so schlecht wäre, wenn das die "last generation" wäre, gell...........
Monaco...
Sind Sie noch so jemand, der nicht verstanden hat, worum es hier eigentlich geht, oder?
Überfordert? 😉
Tja, mit 20 Stundenwoche wird es eng. Also Ärmel hoch. Wenn euer Erbe durchgebracht ist droht die Armut.