Eltern protestieren gegen Kühlanlage im Klostergarten
LINZ. Eltern der Michael Reitter Schule befürchten durch den Lärm eine zusätzliche Belastung für die Kinder.
Die Eltern der Michael Reitter Schule in der Linzer Kapuzinerstraße haben sich mit dem offenen Brief an die politischen Entscheidungsträger gerichtet. Anlass ist die Errichtung einer Kühlanlage auf dem Nachbargrundstück, dem ehemaligen Klostergarten, direkt am Landesschulzentrum für Hör- und Sehbildung. Die Eltern befürchten Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder. Für Kinder, die ohnehin schon mit Hörproblemen kämpfen, sei die permanente Geräuschkulisse, die von der Kühlanlage ausgeht, eine zusätzliche Belastung.
Der Elternverein fordert:
- eine gründliche Überprüfung der Kühlanlage und ihrer Auswirkungen unter Einbeziehung des Elternvereins
- Lösungen, die sicherstellen, dass der Lärmpegel und mögliche gesundheitliche Risiken minimiert werden
- eine transparente Kommunikation über die getroffenen Maßnahmen und die Prüfungsergebnisse
Initiative aus kooperative Verfahren ausgestiegen
Gegen die Errichtung der Kühlanlage an diesem Standort hat in der vergangenen Woche auch schon die "Initiative Klostergarten" protestiert. Es sei eine massive Beeinträchtigung der Kinder zu erwarten. Auch sei die Anlage nicht im kooperativen Verfahren vereinbart worden, weshalb sich die Initiative aus diesem zurückgezogen hat.
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Rückkühler nicht hörbar
Der Bauträger widerspricht der Kritik. Laut einem Sachverständigen-Gutachten sei der Umgebungslärm während des Schulbetriebs höher und der Rückkühler "dem Grund nach nicht hörbar. Man werde nach dem Aufstellen der Anlage noch einmal Tests durchführen, um eine Beeinträchtigung der Kinder ausschließen zu können.
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Aus dem Kloster wird ein Bürogebäude
Wie berichtet, wird das 400 Jahre alte, denkmalgeschützte Kloster samt Kirche in ein modernes Bürogebäude mit 300 Arbeitsplätzen verwandelt. An der Nordseite liefert ein sechsstöckiger Neubau die nötige Bürofläche. Im 4. Quartal 2024 soll alles fertig sein. Das Projekt hat eine lange Vorgeschichte. Ursprüngliche Pläne für ein Hochhaus im Garten des 1991 aufgelassenen Klosters mussten nach Anrainerprotesten fallen gelassen werden. Auch der aktuelle Entwurf brauchte drei Anläufe im Gestaltungsbeirat, bevor dieser grünes Licht gab. Mit Hilfe eines kooperativen Planungsverfahrens wurden darüber hinaus Ideen für das ganze Viertel gesammelt, wie eine Quartiersgarage die zugeparkten Straßen entlasten soll.
Aus dem Archiv: Arbeiten, wo früher gebetet wurde: Große Pläne für ehemaliges Kloster
Leider kommt es immer wieder vor, dass jemand sein Klimagerät oder Wärmepumpe rücksichtslos an die Grundstücksgrenze stellt- und zwar so dass es sie selber möglichst wenig stört- wie es dem Nachbarn dabei geht ist denen oftmals wurscht!
Das ist eine der Nachteile auch von Wärmepumpen:
Sie sind nicht geräuschlos! Es wird zwar immer besser (Weiterentwicklung) , aber günstige oder schon alte Modelle können unangenehm laut sein, vor allem wenn die Wohngegend sehr ruhig ist fallen die Dinger mit ihrem Brummgeräusch auf...
Leider gibt's zu viele Egoisten,
Stellen einfach auf anstelle sich mit den Nachbarn auszutauschen,
der bauträger kommt da eeeher von der unsensiblen ecke. natürlich wird vermutlich rechtlich argumentiert usw.
man hätte es aber kooperativ auch anders lösen können.
alles gute der elterninitiative
Solche Anlagen werden desöfteren ja auch auf den Dächern von Gebäuden installiert. Aber da halten dann oft die Penthouse-Bewohner den Lärm nicht aus.
Na, da sekkiert man dann doch lieber die Schulkinder.
Sarkasmus off
Soweit zu der prima "Kooperation"... Das Ganze war eine Feigenblattaktion, um nur ja alle Wünsche des Investors ohne Widerstand durchzusetzen. Und die Megaanlage an der Grundgrenze zur Hörgeschädigtenschule ist der Gipfel der Frechheit.
Was für eine unglaubliche Rücksichtslosigkeit gegenüber den SchülerInnen der Spezialschule! Wie kann man so derart unverfroren agieren! Alles Gute der Schule und den engagierten Eltern!
Es zeugt von guter Nachbarschaft, das unbedingt an der Grundgrenze zu positionieren...
„Helikoptereltern“ & „früher war alles besser“
…
diese schule wird unter anderem von kindern mit sinnesbeinträchtigungen besucht. da bedarf es schon alternativer bewertungen als die fachliche expertise meiner vorposter. auch wenn die fachmeinung natürlich extreeem wichtig ist. wie hat man wirklich früher überlebt ohne diese fundierten postings ist mir auch schleierhaft.
der bauträger muss entweder dermaßen ignorant oder naiv sein – oder anderswo am gelände würde es den (penthouse?)bewohnerInnen oder büromenschen stören. das ist absurd und der stunk (vom bauträger) hausgemacht. ich wünsche der elterninitiative alles gute.
Wie haben Kinder früher nur überlebt?
Scheinbar ohne derart unsensible Nachbarn recht gut.
Vor vielen Jahren machten wir eine Exkursion in die damalige Schule.
Dort wurde zB. der Lehrer mit Mikrofonen aufgenommen und verstärkt mit diversen Hörhilfen den Schüler:innen übermittelt.
Da kann ein unspezifisches Brummen unangenehm lästig bis sehr störend sein!
Kältegeräte produzieren oft Schall, der Wände und Fenster auch im geschlossenen Zustand durchdringt.
Helikoptereltern.
Hier gehts um hörbeeinträchtigte Kinder. Die habens ohne Kühlanlage schon schwer genug.