Gewalt gegen Frauen passiert vor allem im persönlichen Umfeld
LINZ. Die Stadt Linz beteiligt sich auch heuer wieder an der weltweiten Aktion "16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen".
Die Zahlen sind nicht neu, aber unverändert erschütternd: Jede dritte Frau (34,51 Prozent) zwischen 18 und 74 Jahren hat ab dem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Mehr als jede vierte Frau (26,59 Prozent), die bereits mindestens einmal erwerbstätig war, hat sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erfahren. Die Mehrzahl aller gewaltsamen Übergriffe passieren im engsten persönlichen Umfeld. Im schlimmsten Fall enden sie tödlich. Heuer gab es bereits 25 Femizide, also Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von "Verstößen" gegen die traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen zugeschrieben werden.
Prävention schon bei den Kindern
Das Frauenressort der Stadt Linz setzt das ganze Jahr über bewusstseinsbildende und präventive Maßnahmen. So werden neben allgemeinen Kampagnen, wie die aktuelle mit Cartoons von Stefanie Sargnagel gegen Sexismus, speziell für die Linzer Pflichtschulen kostenlose Workshops und Veranstaltungen zu den Themen Gewaltschutz und Empowerment angeboten. "Wir versuchen präventiv zu arbeiten, schon mit Kindern. Da geht es um Körperbewusstsein, und darum die Kinder darin zu bestärken ihre Grenzen wahrzunehmen und Nein zu sagen", so Frauenstadträtin Eva Schobesberger (Grüne).
Kooperiert wird dabei mit verschiedenen Organisationen, wie dem autonomen Frauenzentrum, dem Verein PIA (Prävention, Beratung und Therapie bei sexueller Gewalt) und dem Verein PROGES. Wichtige Netzwerk- und Kooperationspartner sind auch das Frauenhaus Linz und das Gewaltschutzzentrum OÖ.
Weltweite Aktion
Die Stadt Linz beteiligt sich auch heuer wieder an der weltweiten Aktion "16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen", die zwischen 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) und 10. Dezember (Internationaler Tag der Menschenrechte) stattfindet. In diesem Zeitraum wehen als sichtbares Zeichen Fahnen vor den Rathäusern. Mit einer Sprechblasenaktion werden Unternehmen und Privatpersonen eingeladen, ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen. Die laminierten Sprechblasen sind mit verschiedenen Statements erhältlich und sollen z.B. in Auslagen, auf Autoscheiben, auf dem Fenster zu Hause oder im Büro angebracht werden.
Veranstaltungen:
- Freitag, 24. November, 13 Uhr, macht eine eine Kundgebung des Bündnis 8. März auf die Zahl der Femizide aufmerksam
- Dienstag, 28. November, 19 Uhr: Frauen im Gespräch im "Haus der Frau" zu Femiziden mit Yvonne Widler und Karin Neuwirth
- Mittwoch, 6. Dezember, 18 Uhr: Poetry Slam mit After Party in der Stadtwerkstatt