Konzert: In den Sprachen des jüdischen Volkes
LINZ. Das Konzert mit dem casalQuartett am Mittwoch im Brucknerhaus war ein gewagtes Experiment.
Einerseits widmete man sich Werken jüdischer Komponisten, die teilweise auf traditionelle jiddische Musik zurückgriffen, diese aber auf die Umbrüche der Avantgarde reagierend verarbeiteten. Andererseits ergänzte der Oberkantor der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Shmuel Barzilai, dieses klanglich divergente Umfeld mit traditionellen Gebetsgesängen, mit denen er die Vielfalt an Stilen und Modi präsentierte.
Zwei Werke stachen an diesem Abend heraus. Zunächst "The Dreams and Prayers of Isaac the Blind" für Klarinette und Streichquartett von Osvaldo Golijov. Gesundheitlich angeschlagen begeisterte David Orlowsky, der mit dem casalQuartett – Felix Froschhammer und Rachel Späth (Violine), Markus Fleck (Viola) und Andreas Fleck (Cello) – die klanglichen Herausforderungen und rhythmischen Vertracktheiten ideal meisterte. Das zweite Werk war das Streichquartett op. 55 von Jacob Weinberg – großartig komponiert und vom casalQuartett großartig interpretiert. (wruss)
Fazit: Ein anspruchsvoller, spannend programmierter Abend.
Brucknerhaus: Konzert mit dem casalQuartett, 13. 3.
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