Kunsthandwerk mit alten Weinreben: "Sie haben einen gewissen Charakter"
WILHERING. Elisabeth Hackl verwandelt in Wilhering das gebrauchte Holz zu Dekorationsgegenständen.
Eine Affinität zu Wein haben viele. Daraus mehr zu machen, nicht nur zu genießen, sondern Dauerhaftes entstehen zu lassen, ist eher selten. So gesehen darf sich Elisabeth Hackl als besonders betrachten. So würde sich die in Wilhering lebende 46-Jährige selbst nie sehen. Dabei hat sie ein Händchen dafür, wie man alten Weinreben ein neues Leben beschert, indem man sie zum Mittelpunkt von dekorativen Gegenständen umfunktioniert.
"Sie sind schön anzuschauen und haben einen gewissen Charakter", sagt Hackl im OÖN-Gespräch über die Ausschusswaren der Weinproduktion. Die Weinreben werden, wenn sie ihren Dienst versehen haben, weggeworfen. Das fand die aus Hinterstoder stammende Wirtshaustochter, die vor 15 Jahren der Liebe wegen nach Wilhering zog, schade. So entstand aus der Faszination für die Weinkultur etwas Angreifbares, indem sie die Weinreben als Basis für ihr Kunsthandwerk nahm.
Premiere mit Kerzenständer
Der kreative "Zeitvertreib" als Ausgleich zum 40-Stunden-Job in einem Werbetechnik-Unternehmen zeigt sich auch in Keramiken, die in ihrer Werkstätte entstehen. Die ist in einem kleinen Haus untergebracht, das ihren drei Pferden auch als Selbstversorgerstall dient. Der Reiterei ist sie seit Kindheitstagen an verbunden, und dahinter steckt auch das Geheimnis des Namens ihres kunsthandwerklichen Tuns: "Priwa" ist die Kombination aus den Namen ihrer ersten drei Pferde. Aber zurück zu den Weinreben, die 2019 die Aufmerksamkeit von Hackl fanden. es begann mit einem Kerzenständer.
Seither freut sie sich auf die Zeit, da die Weinlese vorbei ist und sie im "Angebot" der ausgedienten Weinreben wühlen kann. Dabei hat sie nicht nur ein Auge dafür, was sein könnte, sie hat auch schon beim ersten Rendezvous mit dem Holz eine gewisse Vorahnung. "Die Wurzel sagt mir an, was ich daraus machen kann", erzählt sie und grinst. Die entsprechend inspirierenden Hölzer zu finden, mache ihr mindestens genauso viel Spaß wie die kunsthandwerkliche Verwandlung.
Bevor es zur Sache geht, muss sie die rund eineinhalb Meter langen Rebenstöcke zuschneiden, um dann ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Dabei schwört sie, wie sie selbst sagt, auf die Verbindung von Kunst, Natur und menschlichem Ausdruck. "Ich muss etwas spüren, dann entwickelt sich alles von selbst."
In Hinterstoder, wo ihre Wurzeln sind und wo sie lange gelebt hat, trifft man sie auch immer wieder einmal. Die Verbundenheit zur Natur wurde ihr praktisch in die Wiege gelegt, und die ist auch nach der Übersiedlung in den Zentralraum geblieben. Ihren Pferden – "irgendwann bin ich bei den Arabern hängengeblieben" – gehört auch viel Zeit. Da schaut sie auf einen achtsamen Umgang mit ihnen und mit sich selbst als Reiter oder Besitzer. Dieses Wissen gibt sie auch weiter. Aber das ist eine weitere Facette ihres Lebens.
Infos: www.priwa.at
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