Linz: Einbrecher flüchtet mit 120 km/h vor der Polizei

Mit bis zu 120 km/h raste ein 22-jähriger Kosovare aus Linz am Sonntagnachmittag auf der Flucht vor der Polizei mit dem Auto durch Linz. 

Zur Vorgeschichte: Gemeinsam mit einem 38-jährigen Landsmann, über den im Schengenraum ein Einreise- und Aufenthaltsverbot verhängt wurde, der seine Ex-Frau mit einer Pistole bedroht haben soll und gegen den wegen des Verdachts des Suchtgifthandels ermittelt wurde, hatte der 22-Jährige einen Firmeneinbruch in Leonding begangen.

Die beiden hatten den Einbruch gemeinsam verübt und waren dann zum Mühlbach in der Lunzerstraße gefahren, wo sie den Tresor aufbrachen und Dokumente aus dem Tresor, die sie nicht brauchen konnten, verbrannten. Eine Passantin beobachtete die beiden dabei. Als sie die Frau bemerkten, ergriffen die beiden Männer die Flucht. Die Frau und ihr Lebensgefährte hatten sich jedoch das Auto der beiden eingeprägt und verständigten die Polizei.

Polizist auf dem Heimweg bemerkte Fluchtauto

Eine großangelegte Fahndung im gesamten Stadtgebiet wurde ausgelöst – wobei den entscheidenden Hinweis ein Polizist gab, der nach seinem Dienst auf dem Heimweg war, als er das Fluchtauto sah, und die Kollegen informierte. 

Der 22-Jährige lieferte sich eine waghalsige Flucht mit teilweise 120 km/h über die Turmstraße – Wiener Straße Richtung Muldenstraße, bis zum Kreisverkehr Bindermichl und retour zur Muldenstraße, berichtet die Polizei. Er raste auf Polizeistreifen und Absperrungen zu und gefährdete die Beamten massiv, berichtet eine Polizeisprecherin. 

Erst eine Straßensperre in der Wankmüllerhofstraße konnte die wilden Fahrmanöver des 22-Jährigen stoppen. Dort versuchte er noch, der Polizeisperre auszuweichen - und krachte daraufhin in ein Verkehrsschild. 

38-Jähriger gestand weitere Taten

Um 15.15 Uhr konnten der 38-Jährige, gegen den eine Festnahmeanordnung bestand und auch der 22-Jährige festgenommen werden. Nach der Einlieferung ins Polizeianhaltezentrum Linz zeigte sich der 38-Jährige bei der Einvernahme zu zahlreichen weiteren Einbrüchen, Diebstählen, Urkundenunterdrückungen in mehreren Fällen, Sachbeschädigungen und mehrfach unbefugtem Gebrauche von Fahrzeugen geständig.

Teile der Einbruchsbeute vom Sonntag konnten ebenso wie weiteres Diebesgut im Fluchtauto sichergestellt werden. Zudem konnte eruiert werden, dass der 38-Jährige für seine Straftaten mehrfach ein Auto, das in Wels unversperrt abgestellt war, "ausborgte" und es danach getankt wieder zurückstellte. Außerdem gab er zu, rund zweieinhalb Monate lang mit zumindest 250 Gramm Crystal Meth gehandelt zu haben.

Der 22-Jährige, der keinen Führerschein mehr besitzt, weil er ihm bereits entzogen wurde - und der das Fluchtauto außerdem unter Drogeneinfluss gelenkt hatte und sich nicht geständig zeigte - wird unter anderem wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt angezeigt.