Linzer Donauufer wird eine Art "Perlenkette": Kritik an Minimallösung
LINZ. Pläne des Architekturkollektivs G.U.T. für Uferkante am Jahrmarktareal sollen ab Frühjahr 2025 realisiert werden. Grüne und Anrainer kritisieren, dass nicht größer gedacht wird.
Viele Köche verderben den Brei. Im Fall der Neugestaltung des Jahrmarktareals in Urfahr gilt es, viele Köche an den Herd zu bekommen, um gemeinsam ein Menü zu gestalten, das den Menschen schmeckt, egal welche Vorlieben sie haben. Im Fachjargon heißt das, alle Beteiligten (Stadt, Land, Bund, Grundeigentümer) mitzunehmen.
Mehr zum Thema: Jahrmarktgelände soll ab 2024 grüner werden
Die Gespräche in der jüngeren Vergangenheit seien gut verlaufen, sagt Andreas Henter vom Architekturkollektiv G.U.T., das den Prozess der Attraktivierung des Geländes an der Donau vor Jahren mit einer besonderen Idee ausgelöst hat. Nach Verzögerungen, "die nicht so geplant waren", solle nun die Uferkante von der Rampe des Ars Electronica Centers bis zum Sportplatz neu gestaltet werden.
Stufenanlage und Parkbucht
Auf einer Länge von 500 Metern sind nach den Planungen der von der Stadt Linz beauftragten Architekten eine Stufenanlage, eine Art Plattform "mit einem guten Blick Richtung Donaulände" und eine Parkbucht mit Bänken vorgesehen. Dazwischen soll es auch immer wieder Sitzmöglichkeiten geben. "Wir wollen, dass der Platz an der Donau zu einem Treffpunkt für die Menschen wird", sagt Architekt Martin Urmann. Wie eine "Perlenkette" angelegt, soll hier auch Entschleunigung passieren. Dafür will man gestalterisch auch den Treppelweg mitnehmen.
Baubeginn 2025
1,5 Millionen Euro stehen zur Verfügung, im Frühjahr 2025 will man mit den Bauarbeiten beginnen. Das ist auch das erklärte Ziel von Stadtrat Dietmar Prammer (SP). Dafür ist der politische Konsens mit den anderen Fraktionen ebenso Voraussetzung wie die Erledigung von Vorarbeiten. So müssen zum Beispiel Probeschürfungen an der Uferböschung gemacht werden, die bereits genehmigt sind.
Am Jahrmarktgelände als Ort für Veranstaltungen werde man nicht rütteln. "Der Urfahranermarkt ist gesetzt", sagt Prammer. Der sei Kulturgut. Das Musikfestival Lido Sounds entwickle sich. Ideen, wie hier etwa ein Springreitturnier zu veranstalten, können die Verantwortlichen nichts abgewinnen. Die Lärmgrenzen dürfen nur an relativ wenigen Tagen überschritten werden. "Das können und wollen wir nicht mehr ausreizen", sagt Stadtentwicklungsdirektor Hans-Martin Neumann.
Mehr Grün auf das Areal
Mehr Grün auf das Areal zu bringen, bleibe aber ein Ziel. Klimatisch habe sich die Hitzesituation am asphaltierten Jahrmarktgelände verschlechtert. Begonnen werde jetzt aber einmal im Uferbereich. "Ideen können vieles auslösen", sagt Architekt Henter. "Wenn ein erster Stein gesetzt ist, wird sich anderes weiterentwickeln." Im Sehen, was möglich ist, sollten die vielen Köche dann vielleicht auf den Geschmack kommen.
Grüne enttäuscht
Man könne zwar der angekündigten Gestaltung des Uferbereiches etwas abgewinnen, aber wenn dies die einzige Maßnahme bleibt, ist die nächste Chance vertan, wurde Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne) in einer Reaktion auf den OÖN-Bericht deutlich. Dabei würden die Extremwetterereignisse der vergangenen Wochen deutlich vor Augen führen, dass es dringend notwendig sei, die Stadt Linz klimagerecht umzubauen.
Enttäuscht ist Schobesberger von Planungsstadtrat Prammer. Er habe im vergangenen Sommer noch Schritte zur Entsiegelung des Jahrmarktgelände für heuer in Aussicht gestellt. "Dass von dieser Ankündigung jetzt lediglich die Umgestaltung des Uferbereiches übrig bleiben soll, ist enttäuschend."
"8 Jahre vergeudet"
Mehr Mut wünschen sich auch die Verfechter einer großen Lösung auf dem Jahrmarktareal. "Warum wird die Chance, die 40.000 Quadratmeter große Asphaltwüste zu entsiegeln, nicht ergriffen", wurde zum Beispiel auf der Facebook-Seite "Linz will eine Badebucht" gefragt. Anrainerin Kira Schinko wird sogar noch deutlicher: "Was für eine Verarschung", schreibt sie in einem Posting. "8 Jahre komplett vergeudet. Der Platz wird weiterglühen!"
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Die Farce um die Tatenlosigkeit rund um diese Betonwüste ist ein einziger Witz. Das veranschlagte „Budget“ lächerlich und die genannten Vorschläge (Sitzstufen aus Beton?…) lassen Befürchtungen wachsen…
Luger ist eine Schande für Linz.
Keine Vision, kein Drive und nichts geleistet
Von den 1,5 Millönchen sind 1 wahrscheinlich für die Architekten...
Bei diesem nahezu wahnwitzigen Investitionsvolumen werden sich sicherlich umfangreiche, nachhaltige, sinnhafte etc. Maßnahmen umsetzen lassen.
Ich hätte dazu für das Architekturkollektiv noch einen Gestaltungsvorschlag: Man könnte die gesamte Asphaltfläche grün beschichten, wäre auch ein sicherheitsrelevanter Kontrast zu den roten Mehrzweckstreifen (Radfahrstreifen Anm.). 😉
Die Asphaltwüste wurde damals schon in grünen Farbtönen bepinselt...
Luger ist der Inbegriff der Tatenlosigkeit und Nichtverantwortung (abperlen lassen und auf andere abschieben).
Wenn man nur wollte, könnte man das Problem rasch in den Griff bekommen. Schon Rasenpflastersteine statt Asphalt würden eine deutliche Verbesserung bringen! Regenwasser könnte versickern und die Gluthitze auf der rieseigen Asphaltfläche wäre deutlich geringer.
Man könnte da ja auch gleich um ein bisschen Geld so eine schwimmende, runde Plattform machen die sich vielleicht sogar dreht...? Wär sicher eine tolle Sache für die Anwohner und Touristen!
So ein abgesoffenes Nudelaug?
Wegen zwei Wochen Massenbesäufnis am Urfahrmarkt muss sich Linz das ganze Jahr über eine versiegelte Brachfläche in bester Lage gefallen lassen. Ab mit dem Jahrmarkt in den Hafen oder auf ein Festgelände im Linzer Süden, dann kann das Areal wirklich zum Lebens- und Erholungsraum umgestaltet werden.
1,5 Milliönchen und wirklich SCHON nächstes Jahr... So wie fix versprochen heuer, letztes Jahr...
Wo bleibt ein Bild für diese "Verschönerung"?
Was ist mit Urfahranermarkt, Lido Sounds und Krone Fest etc.............Ganz zu schweigen von Hochwasser
Einige temporäre Wasserspiele, Kübelpflanzen, Pergolen und Sitzbänke würden genügen, um den Platz attraktiver zu machen.