Prominente Unterstützung für Stadtbahn-Petition
LINZ. AK-Präsident Andreas Stangl ruft dazu auf die Initiative zu unterstützen: "Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist unabdingbar."
Das System des öffentlichen Verkehrs ist in Teilen von Linz an der Grenze der Leistungsfähigkeit angelangt, gerade zu den Hauptverkehrszeiten im Berufspendlerverkehr ist das Problem ganz besonders groß, beklagt Andreas Stangl. "Deshalb ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebots unabdingbar. Beim Thema Stadtbahn ist eine rasche Entscheidung erforderlich, damit das offene Zeitfenster bis zur nächsten Nationalratswahl genutzt wird und vor- bzw. nachwahlbedingte Verzögerungen vermieden werden. Weitere Verzögerungen durch parteipolitische Taktierereien sind unverantwortlich", sagt der AK-Präsident.
Mehr zum Thema: Stadtbahn-Petition soll Stelzer und Luger Rückenwind geben
Politischer Zwist um Stadtbahn-Projekt
Der Bau von S 6 und S 7 und deren bestmögliche Abstimmung auf das Angebot der Linz-Linien würde zusätzlich um die 20.000 Arbeitsplätze fußläufig innerhalb von maximal zehn Minuten erreichbar machen. Somit entstünde ein enormes Verlagerungspotenzial zugunsten des öffentlichen Verkehrs. Wie berichtet gab es zuletzt grobe Unstimmigkeiten zwischen Stadt und Land über die Umsetzung und Finanzierung, Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) und Bürgermeister Klaus Luger (SP) erklärten die Causa daraufhin zur Chefsache. Einigung gibt es bisher noch keine.
"Ich ersuche eindringlich, diese Chance in Zeiten einer Klimadebatte zu nutzen", sagt Stangl. Abgesehen davon hält der AK-Präsident die Kosten für kein überzeugendes Gegenargument: "Hätte man das Projekt in der Niedrigzinsphase der letzten zehn Jahre umgesetzt, wäre die Finanzierung günstiger gewesen. Diese Chance ist vorbei, aber je länger man die Stadtbahn und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs nach hinten verschiebt, umso teurer wird es am Ende werden. Und ohne sie wird es ganz sicher nicht gehen."
Ausweg aus Stauproblem
Das Klimaticket hat österreichweit gezeigt, dass noch viel "Luft nach oben" ist und viele Menschen bereit sind, ihr Mobilitätsverhalten zu verändern: Straßenbahnen, Busse und Züge werden derzeit stärker denn je in Anspruch genommen, geraten aber vielfach, insbesondere im Berufsverkehr, an ihre Kapazitätsgrenzen. In den Verkehrsspitzen zu Pendelzeiten, aber teilweise auch im Freizeitverkehr, sind Sitzplätze Mangelware.
"Immer dann, wenn das Angebot im öffentlichen Verkehr deutlich verbessert wurde, wurde es von sehr vielen Menschen auch sehr gut angenommen", argumentiert Stangl. Daher braucht Oberösterreich und vor allem der Linzer Zentralraum dringend einen weiteren kräftigen Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Gerade in Ballungszentren wird es zunehmend unmöglich, den zusätzlichen Verkehr durch den Bau neuer Straßen zu bewältigen. Der Platzmangel lässt das kaum noch zu und treibt auch die Kosten des Straßenbaus entsprechend in die Höhe. Stangl betont: "Für Linz und Umgebung ist der Ausbau des Angebots ein Ausweg aus den Stauproblemen. Die Petition soll den involvierten Verantwortungsträgern Rückenwind für eine rasche Beschlussfassung geben. Daher rufe ich dazu auf, die soeben gestartete Petition zu unterzeichnen."
Die Investitionen in dieses Projekt können laut Stangl auch ein weiterer Beitrag zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage sein. Sie werden sich mittel- bis langfristig rechnen: weniger Abgase, gesündere Umwelt, zusätzliche Arbeitsplätze und mehr Verkehrssicherheit seien Ziele, die wirklich allen nützen!
Nur schade, dass man mit der S6 das wohl größte Naherholungsgebiet kaputt macht anstatt die Straße etwas zu Verdrängen. Konkret meine ich, es ist keine gute Idee mit dem Zug am Damm entlang zu fahren. Das ist eben kein Niemandsland. Wenn die Dammkrone nicht mehr zu benutzen ist, wird ein Krieg zwischen Radlern, Skatern und Fußgängern auf der verbliebnenen Fläche ausbrechen... Man wird doch nördlich der Autobahn einen streifen finden können - vlt wenn man etwas Straße hergibt?
Zusätzlich schneidet dann die Trasse etliche Zugangsmöglichkeiten bei den einzelnen Autobahnunterführungen ab. Oder wird dann der Hochwasserdamm (+Hauptkanal drunter?) dafür durchbrochen?
Lärmtechnisch sehe ich auf Wiesen-Gleisbett und neben der A7 weniger Probleme.