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Das Mühlviertel hat bald ein eigenes Frauenhaus

13. Mai 2024, 15:58 Uhr
Gewalt gegen Frauen ist immer noch ein alltägliches Problem. Frauenhäuser bieten eine Anlaufstelle. (APA)

Das Schutznetz für Frauen und Kinder in der Region wird erweitert. Im Mühlviertel wird ein Frauenhaus gebaut

Mühlviertel. Wo das neue Frauenhaus für das Mühlviertel gebaut wird, wollten Frauenlandesrätin Christine Haberlander (VP) und Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz (SP) freilich nicht verraten. Immerhin sei eine gewisse Anonymität Voraussetzung für derartige Schutzeinrichtungen. "Gewalt an Frauen ist eine der hässlichsten Seiten unserer Gesellschaft und leider immer noch Realität", sagte Frauenlandesrätin Christine Haberlander anlässlich der Einigung auf den Standort eines Frauenhauses für das Mühlviertel. Diese präsentierte sie gemeinsam mit Nationalratsabgeordneter Sabine Schatz, die sich seit Jahren für einen Frauenhaus-Standort im Mühlviertel einsetzt. Dass es einen solchen nun im Unteren Mühlviertel geben wird, freut sie: "Diese Entwicklung ist ein entscheidender Fortschritt für das Mühlviertel. Die Standortwahl und die geplanten Kapazitäten sind ein klares Bekenntnis zur Unterstützung gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder in Zeiten größter Not", sagt sie.

Kein städtisches Problem

Der neue Standort wurde nach sorgfältiger Prüfung ausgewählt und muss einer ganzen Reihe an Kriterien standhalten. Eine optimale Erreichbarkeit ist ebenso wichtig wie gleichzeitige Diskretion. Deshalb gehören auch ein Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz sowie die Erreichbarkeit von Einrichtungen wie etwa einem Kindergarten oder einer Schule zu den wichtigsten Punkten. Auch Einkaufsmöglichkeiten sind am neuen Standort vorhanden.

Es sei wichtig, dass sich die Einrichtung unauffällig in die nähere Umgebung einfügen lässt und das Gebäude nach außen hin nicht als Frauenhaus erkennbar ist. Warum nicht einfach das Frauenhaus in Linz erweitert wird, hat einen einfachen Grund: "Gewalt an Frauen ist kein städtisches Problem, sondern leider im ganzen Land verbreitet. Wir wollen in jedem Bezirk einen Zugang zu geschützten Wohnbereichen für Frauen und Kinder anbieten", sagt Haberlander. Das geplante Frauenhaus im Mühlviertel wird 18 Wohnplätze bieten, davon sechs für Frauen und zwölf für Kinder, denn diese sind im Regelfall ebenso betroffen, wenn gegen eine Frau Gewalt ausgeübt wird.

Damit wird auch das Frauenhaus in Linz entlastet, welches im Vorjahr eine Auslastung von 95 Prozent hatte. "Allein das zeigt schon die Notwendigkeit und Dringlichkeit für zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten in der Region", sagt Schatz.

Finanzierung durch das Land

Jedes Frauenhaus wird von einem Verein betrieben. Diese Trägervereine sind vom Land Oberösterreich beauftragt, Frauen und Kindern, die Gewalt in ihrem Umfeld ausgesetzt sind, Schutz und Sicherheit zu bieten.

Nach seiner Fertigstellung wird das Frauenhaus vom Verein Frauenhaus Mühlviertel betrieben. Finanziert wird der Verein durch die Abteilung Soziales des Landes Oberösterreich. Diese übernimmt auch die Baukosten, die etwa auf 1,6 Millionen Euro geschätzt werden. Nachdem nun das Grundstück in einer entsprechenden Gemeinde gefunden ist, kann der Bau starten. "Sowohl die Gemeinde als auch das Grundstück wurden im sorgfältigen Einvernehmen ausgesucht. Denn eine Gemeinde muss sich damit auch identifizieren", versicherte Haberlander. Nun werden auf den 1200 m2 das Gebäude und ein geschützter Außenbereich errichtet. Alles ist so konzipiert, dass es den Anforderungen der betroffenen Frauen und Kinder entspricht.

Unbürokratische Hilfe

Die Frauenhäuser sind rund um die Uhr erreichbar; eine Aufnahme ist jederzeit möglich und erfolgt rasch und unbürokratisch. Die Anonymität ist eine wichtige Säule der Sicherheit. So wird verhindert, dass gewalttätige Partner die Frauen aufspüren können. Neben dem Angebot von Unterkunft bieten Frauenhäuser auch Unterstützung vom Erstberatungsgespräch bis zur Erarbeitung neuer Lebensperspektiven. Möglich sind auch psychologische Betreuung und rechtliche Beratungen. Grundsätzlich entscheiden die Frauen selbst, wie lange sie in der Unterkunft bleiben möchten. Der Aufenthalt in einem Frauenhaus variiert von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten. (fell)

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Gugelbua (33.012 Kommentare)
am 14.05.2024 10:55

ich kann es nicht glauben, werden die Zeiten wirklich immer aggressiver ❔

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fischerfel (772 Kommentare)
am 13.05.2024 17:24

Ist wohl nötig, nach Linz ist es im Ernstfall zu weit!

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