Diese Koalition hält seit 25 Jahren
PREGARTEN. Man benötigt im Marktzentrum von Kefermarkt keinen Kalender, um zu wissen, wann der erste Donnerstag im Monat angebrochen ist. An diesem Morgen bewegt sich wie das Amen im Gebet seit 1999 vom Gemeindeamt aus eine Gruppe von 30 bis 50 freudig gestimmten Männern, durchaus mit Anspruch auf "70 ist das neue 50", hinaus in die freie Natur. Dabei handelt es sich um die Wanderungen des SPÖ-nahen Pensionistenverbandes, an denen anfangs auch Frauen teilnahmen, die jedoch bald die "Füße davon ließen" und sich selbständig machten.
Diese Wandergruppe ist beispielgebend, denn die Teilnahme ist nicht eine Frage des Parteibuches. Alle sind willkommen, Männer verschiedenster politischer Couleur, gerne auch "Zuagroaste", vom Arbeiter bis zum Professor. Sie alle wollen, nicht nur der Fitness wegen, einige Stunden in Geselligkeit den Alltag vergessen. Walter Mühlbachlers Worte gelten wohl für alle: "An diesen Tagen habe ich für niemand anderen Zeit." Dass es hier keine politischen Gräben gibt, schätzt auch Peter Brait, aus Amstetten zugezogen: "Ich wurde von Anfang an freundschaftlich aufgenommen und wusste lange nicht, dass ich beim Pensionistenverband mitgehe."
Das Navigationssystem der Gruppe ist seit 15 Jahren Franz Freudenthaler, der nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" die Wanderrouten aussucht. "Wir gehen keinen Marathon, aber 15 bis 25 km und ein Wirtshaus zur Stärkung müssen immer drinnen sein", definiert er seine Planungsziele.
Während Franz den Weg weist, rennt dahinter durch Stimmungskanonen wie Gerold Meininger auch der Schmäh. Dabei geht es über Berg und Tal an allem vorbei, was das Mühlviertel an Schönheiten bietet. Zum 25-Jahr-Jubiläum wurde kürzlich mit der fünften Etappe der Johannesweg vollendet. Gemütlich wird es, wenn die Route an Häusern von "Geburtstagskindern" vorbeiführt oder endet und dann zu Klängen aus Karl Horners "Quetschn" frohgestimmt auf deren Wohl angestoßen wird.
Der Überlieferung nach sollen die ersten Wanderungen ab 1995 fallweise zu den legendären "Kesselheißen" zum Gasthaus Peraus in Pregarten geführt haben. Aber 1999 ging es dann richtig los. Nach Erika Weißengrubers Aufzeichnungen (anfängliche Chronistin) war im August 1999 der "Singende Wirt" in St. Leonhard das erste Ziel. Schon im Jahr 2000 waren es vier, dann zehn, und ab 2002 rafften sich die rüstigen Pensionisten jährlich zu zwölf Wanderungen auf, trotzten dabei Regen und Schnee, Hitze und Kälte.
Was macht nun die Beständigkeit dieser erfolgreichen harmonischen Wander-Koalition aus? Sepp Krupka, ein Urgestein: "Jeder bringt sich unkompliziert ein, es gibt keine Meckerer oder Querulanten, man will nur in Geselligkeit den Tag genießen." Dabei können sich die Wanderer auch in Sicherheit wiegen, haben sie doch mit Hans Schnell einen erfahrenen Sicherheitsexperten mit auf dem Weg. Schließlich war dieser Linzer Polizei-Stadtkommandant.
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