"Es ist immer noch eine Freude, hier zu wohnen"
MAUTHAUSEN. Ab zehn Stockwerken darf ein Wohngebäude als Hochhaus bezeichnet werden. Das einzige Haus dieser Art im Bezirk Perg befindet sich in der Machlandstraße 15 in Mauthausen. Und das seit genau 50 Jahren. Im Sommer 1974 zogen die ersten Bewohner in die insgesamt 38 Eigentumswohnungen des Hauses ein. Am Samstag organisierten Reinhard Jobst und Herbert Penner von der Hausgemeinschaft ein Fest anlässlich des 50. Jahrestags der Fertigstellung des Hauses.
Viel vom Leben im Hochhaus zu erzählen wissen speziell jene, die seit 50 Jahren hier wohnen. So wie Brigitta Gschwandtner: "Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit meinem Mann in die Wohnung im zweiten Stock eingezogen bin. Leider ist er schon zwei Jahre später verstorben. Das war ein großer Schicksalsschlag. Ich wusste anfangs nicht, wie es weitergehen soll. Aber wir hatten immer eine gute Gemeinschaft. Ich bin froh, dass ich in der Wohnung geblieben bin. Es ist immer noch eine Freude, hier zu wohnen."
Ebenfalls seit 50 Jahren wohnt Gregor Riegler im Haus. "Viele Nachbarn von damals haben später ein Haus gebaut und suchen jetzt im Alter wieder etwas Kleineres. Ich bin geblieben und habe mir diese Übersiedlungen erspart. Ich werde so lange hier wohnen, solange es gesundheitlich passt."
Karl Kurz war der erste Haussprecher. Auch wenn er mittlerweile am Mauthausener Kirchenberg wohnt, erinnert er sich gerne an die Zeit im Hochhaus zurück: "Wir haben uns gleich zu Beginn darauf geeinigt, dass wir uns keinen Hausmeister leisten, sondern alle Arbeiten im Haus selbst erledigen. Gottfried Kraft und ich haben sogar die Prüfung für die Wartung des Aufzugs abgelegt."
Das Haus sei immer noch in einem guten Zustand, sagt Reinhard Jobst: "Vor acht Jahren wurde die Fassade erneuert. Das und unsere vielen Eigenleistungen helfen uns, die Betriebskosten trotz hoher Inflation niedrig zu halten."