Krisenstab im Bezirk Perg rüstet sich für Hochwasser-Szenario
PERG. Die Alarmpläne liegen griffbereit und werden in Abstimmung mit der Machlanddamm-Gesellschaft umgesetzt.
Mit zunehmender Sorge blickten die Verantwortlichen im Unteren Mühlviertel gestern auf die Prognosen für die Donaupegel. War man am Mittwoch noch mit Regenmengen von rund 150 Litern ausgegangen, könnten es in Summe auch etwas mehr werden, die über das Machland und den Strudengau niedergehen. Konkret wird der flächige Dauerregen in den nächsten Tagen anhalten, vor allem am Samstag ist mit einer Intensivierung der Niederschläge zu rechnen. Dadurch kommt es zu einem Anstieg der Wasserstände an den Oö. Gewässern. Die Schneefallgrenze liegt derzeit bei ca. 800 bis 900 Metern. Im Bereich der Stadt Steyr ist mit einem Überschreiten der Warngrenzen entlang der Enns zu rechnen, auch die Traun wird steigen. Dadurch kann es im Bereich des Pegels Mauthausen zu einem Überscheiten der Vorwarngrenze sowie der ersten Warngrenze (650 cm) am Sonntag in der Früh kommen.
Erste Warngrenze wird erreicht
Pergs Bezirkshauptmann Werner Kreisl ließ daher am Donnerstag den dafür vorgesehenen Sitzungssaal seiner Behörde für die Arbeit des integrierten Bezirkseinsatzstab vorbereiten: "Nach wie vor gehe ich davon aus, dass viel davon abhängen wird, wie sehr sich das Zentrum der Niederschläge in Richtung Ostösterreich verlagert und in welchem Zeitraum und die zu erwartenden Niederschläge erfolgen. Aber wir müssen natürlich darauf vorbereitet sein, dass es auch entlang der Donau zu weiteren Anstiegen kommen wird." Gusen, Aist und Naarn sollten von großen Schadensereignissen verschont bleiben. Exakte Prognosen sind hier jedoch schwierig, weil sie noch viel stärker als die Donau von lokalen Regenmengen abhängig sind.
Wie sich die Situation bis Sonntag entwickelt, hängt zu einem wesentlichen Teil auch davon ab, wie viel Niederschlag in den höheren Lagen in Form von Schnee fallen wird. Kommt es tatsächlich zu höheren Wasserständen in der Donau, werden in Abstimmung mit der Machlanddamm GmbH und dem Hochwasserschutzverband St. Georgener Bucht die ausgearbeiteten Betriebsvorschriften und Notfallpläne in den betroffenen Gemeinden umgesetzt. Das betrifft auch den Zeitplan für den Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes in Mauthausen, Grein sowie in Langenstein bzw. Luftenberg. Hier könne man auf exakt getaktete Einsatzabläufe zurückgreifen, die auf den Erfahrungen vergangener Hochwassersituationen fußen. "Dammbetreiber, Feuerwehren, Gemeinden und Bezirkshauptmannschaft stimmen sich regelmäßig ab und entscheiden gemeinsam die weiteren Abläufe", sagt Pergs Bezirkshauptmann
Abgesehen von der Situation entlang der Donau dürfe man aber auch die Entwicklung an den kleineren Gewässern nicht außer Acht lassen, sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Eduard Paireder den OÖN am Freitagmorgen: "Nachdem der Boden jetzt gesättigt ist, beschäftigt uns natürlich auch die Frage, was mit dem Klambach, mit dem Kreuzner Bach oder dem Arbinger Bach passiert." Ein Teil dieser Zuflüsse, wie etwa der Tobrabach und der Auhofbach in Perg, sind mittlerweile mit Rückhaltebecken ausgestattet. Das sollte die Situation entschärfen. Laut Paireder haben sich die örtlichen Feuerwehren haben sich bereits seit Beginn dieser Woche auf die Regenfront vorbereitet und stünden mit entsprechender Helferzahl bereit.