Schüler aus der kasachischen Steppe bereisten Mühlviertel
PEILSTEIN. "Kommt und schaut es euch selbst an." Mit dieser Antwort von Pater Karl Barton auf die Frage, wie es denn in Österreich und Deutschland so sei, fing 2009 ein Projekt an, das seither anhält: Schüler des Gymnasiums Sankt Lorenz in Kasachstan reisen jährlich zu mehrwöchigen Sprachreisen nach Europa. Sie kommen, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und das Deutsche Sprachdiplom (B2/C1) zu erhalten. Zwei Wochen lang erkundeten acht Schüler aus der Steppe Kasachstans bis vorgestern Braunau, das Mühlviertel und Wien. Untergebracht waren sie bei Gastfamilien.
"Man merkt den Unterschied beim Sprechen schon nach zwei Wochen. In Kasachstan fehlt den Schülern die Praxis, in den Gastfamilien müssen sie deutsch reden", sagt Schwester Agnes Mairhofer von den Franziskanerinnen Vöcklabruck. Gemeinsam mit der Gemeinschaft der Diener Jesu und Mariens wird die Schule in Kasachstan unterstützt.
Gegründet hat sie der Berliner Priester Lorenz Gawol, der von 1991 bis 2001 im postsowjetischen Kasachstan als Seelsorger tätig war. Seit 28 Jahren wird dank seines Einsatzes das wohl einzige Dorfgymnasium Kasachstans betrieben. Deutsch gilt in Kasachstan als Sprache, die viele Türen öffnen kann: "In Kasachstan gibt es eine dynamische Wirtschaft, viele deutsche Firmen. Einige unserer ehemaligen Schüler finanzieren sich ihr Studium in den Städten mit Deutschunterricht. Manche studieren in Österreich und Deutschland", sagt Schwester Agnes. Alexej, ein ehemaliger Schüler, der heute in Wien Sport unterrichtet, begleitete die Schüler in Oberösterreich.
Bildung für kasachische Schüler ist dank des Engagements der beiden Orden nicht nur in den weit entfernten Städten, sondern auch in der unmittelbaren Umgebung möglich. Eine Wohltat für die Zukunft eines Landes, in dem das einfache Leben dominiert und viele Menschen kaum Geld haben. "Wir bieten für 15 Euro monatlich unseren Schülern Frühstück, Obst, Mittagessen und eine Nachmittagsjause an", sagt Schwester Agnes. Damit kein Kind hungrig bleibt, werden Spenden benötigt. Alle Ausgaben, die über das Monatsbudget hinausgehen, werden gemeinsam mit Hilfsorganisationen und Förderern bewältigt.
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