Spezial-Implantate und zwei Operationen: Verena (20) kann wieder gehen
PIERBACH. Absterbendes Knochengewebe verursachte bei Verena Pehböck einen Bruch beider Hüftköpfe. Nun kann sie wieder gehen und auf dem Rücken ihres geliebten Pferdes "Ikarus" Platz nehmen.
Einen kaum vorstellbaren Leidensweg hat Verena Pehböck hinter sich. Aufgrund einer Hüftkopfnekrose waren bei der 20-jährigen Pierbacherin vor einem Jahr beide Hüftköpfe eingebrochen. Starke Schmerzmittel und ein Rollstuhl prägten fortan ihren Alltag. Jetzt konnte ein orthopädisches Team aus dem Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern die erlösenden Hüftoperationen mit einzigartigen Spezial-Implantaten durchführen.
Die Hüftbeschwerden haben bei Verena Pehböck im Alter von sechs Jahren begonnen. Durch eine Entwicklungsstörung kam es zu Schmerzen und die Koordination beim Gehen fiel ihr nicht so leicht. Kein Turnunterricht, kein Herumlaufen im Pausenhof und leider auch Mobbing wegen ihrer Gangart – es war keine leichte Schulzeit. Auch ihre erste Lehre zur Haarstylistin musste sie abbrechen, da sie nicht lange stehen konnte. Vor einem Jahr wurden die Schmerzen so schlimm, dass Verena nicht mehr gehen konnte. Ihr Vater musste sie vom Erdgeschoss in ihr Zimmer im Obergeschoss tragen. Und sie konnte ihr geliebtes Pferd "Ikarus" nur mehr mit dem Rollstuhl im Stall besuchen.
Nach einiger Suche nach medizinischer Behandlung kam die 20-Jährige in die orthopädische Abteilung am Ordensklinikum Linz. OA Dr. Lukas Pichler: "Verena hatte beidseitig einen eingebrochenen Hüftkopf, ausgelöst durch absterbendes Knochengewebe. Trotz starker Opiate hatte sie unvorstellbare Schmerzen. Nach der Erstuntersuchung war sofort klar: Sie braucht dringend zwei neue Hüftprothesen und einen raschen OP-Termin", erinnert sich Oberarzt Lukas Pichler.
Implantate nach Maß
Aufgrund der geringen Körpergröße von 150 cm konnten bei der Operation aber keine Standard-Implantate verwendet werden. Eine Firma, die normalerweise Tumorprothesen herstellt, fertigte zwei Spezial-Implantate an, die vorab mit einer Planungs-Computertomographie (CT) genau angepasst wurden. Pichler: "Mitte Jänner und Ende Februar haben wir diese neuen Hüftgelenke dann eingesetzt. Beide Operationen sind sehr gut verlaufen."
Bereits nach der ersten Hüftoperation begann das Team der Physikalischen Medizin mit therapeutischen Maßnahmen zur Remobilisation. Physiotherapeutin Anja Grasböck und Ergotherapeutin Lena Zauner halfen der Patientin, ihre Beinmuskulatur zu stärken und das Gleichgewicht zu trainieren, um sie an einen Alltag mit neu gewonnener Mobilität zu gewöhnen.
Endlich wieder im Sattel
Besonders erfreulich verlief kürzlich der letzte Kontrolltermin im Ordensklinikum. Orthopäde Lukas Pichler: "Frau Pehböck kann wieder ohne Krücken laufen. Sie sitzt sogar schon im Sattel auf dem Rücken ihres Pferdes Ikarus." Auch die Patientin freut sich über ihre wieder gewonnene Freiheit: "Meine Schmerzen sind weg und ich kann wieder gehen. Ich bin Oberarzt Lukas Pichler und seinem Team so dankbar." Nun kann Verena auch ihre Ausbildung als Einzelhandelskauffrau fortsetzen.
Viel Glück der Patientin für die Zukunft.....
Wow, das liest sich aber schön!
Toll, wenn es vorwärts geht!
Dank der heutigen Medizin ist sowas möglich!
Alles Gute und viele schöne Zeiten im Sattel!👍👍👍