Windkraft-Abstimmung soll Richtung für Politik vorgeben
RAINBACH IM MüHLKREIS. In Lohnsburg im Innviertel hat der Gemeinderat am Donnerstagabend den Weg geebnet für die Errichtung von sechs Windrädern. In Rainbach sind kommende Woche die Bürger am Wort. Sie sollen in einer Volksbefragung darüber befinden, ob am Schiffberg der Verbund einen Windpark mit insgesamt sieben Anlagen (drei in Rainbach, vier in der Nachbargemeinde Grünbach) verwirklichen soll. Geht der Entscheid positiv aus, wird das Projekt einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen. Ein "Nein" hätte das Aus zur Folge.
Politik erhofft sich klares Signal
"Ich wünsche mir eine hohe Wahlbeteiligung und ein klares Signal für den Gemeinderat", sagt Bürgermeister Günter Lorenz (VP) über den Urnengang, der wie eine Gemeinderatswahl organisiert wird: Die Wahllokale in den gewohnten Wahlsprengeln sind am 2. Juni von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Jeder Wähler ist verpflichtet, einen Lichtbildausweis vorzulegen. Zudem können noch bis Mittwoch, 29. Mai, Wahlkarten beim Gemeindeamt oder online (www.wahlkartenantrag.at) beantragt werden.
Nachdem in der vergangenen Woche Windpark-Gegner um Umweltanwalt Martin Donat im benachbarten Leopoldschlag bei einem Informationsabend die negativen Auswirkungen von Windrädern auf Landschaft und Tierwelt thematisiert hatten, traten vorgestern Projektverantwortliche des Verbunds an die Öffentlichkeit, um für den Windpark Schiffberg zu werben. "Die Klimakrise ist längst in Österreich angekommen. Aufgrund der warmen und trockenen Sommer ist die Stromproduktion aus Wasserkraft nicht mehr so zuverlässig wie früher. Wir brauchen vermehrt andere Energiequellen", sagte Dietmar Reiner, Geschäftsführer der Verbund Green Power GmbH.
Auch wenn Projektgegner zuletzt Stimmung gegen die Windkraft gemacht hätten, sei die Einstellung der Bevölkerung überwiegend positiv, verweist Verbund-Projektentwicklerin Lisa Csenar auf eine repräsentative Umfrage, die im vergangenen Herbst unter 400 Bewohnern des Bezirks Freistadt durchgeführt wurde. Dabei meinten 69 Prozent, sie würden sich eher für die Errichtung eines Windkraftwerks im Bezirk aussprechen, wenn dieses außerhalb des Siedlungsgebietes und mit der Einhaltung des gesetzlichen Sicherheitsabstands zu Wohnhäusern errichtet würde. Selbst Standorte in der eigenen Gemeinde kamen auf eine Zustimmung von 62 Prozent (dagegen: 22 Prozent; keine Meinung: 16 Prozent).
Auswirkungen auf das regionale Stromnetz hätten die Windräder nicht, heißt es. Der Windstrom würde über ein Erdkabel direkt zum Umspannwerk in Apfoltern geleitet. (lebe)
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