Kurt Palese: Trauer um begeisterten und langjährigen Apotheker
LINZ. Abschied nehmen müssen Familie und Freunde am Freitag von Kurt Palese. Ein halbes Jahrhundert führte der Linzer die Hofstätter-Apotheke am Linzer Hauptplatz. Er starb 89-jährig an Herzversagen.
„Mein Vater war ein begeisterter Pharmazeut“, sagt Sohn Peter. Es ist eine Leidenschaft, die sichtbar ist. Die Türklinke am Haus der Familie auf dem Froschberg ziert ein Äskulap-Stab, das Symbol des pharmazeutischen Standes, und selbst vor seinen Hunden machte die Begeisterung Paleses für Pharmazie nicht Halt. „Mein Vater war ein Pudelfan. Braune Pudel liebte er über alles. Sie hießen Äskulap I, II ...“
Kurt Palese wird 1921 in Linz geboren. Kurz nach der Matura im Gymnasium auf der Spittelwiese wird er eingezogen. Sechs Jahre verbringt er vorwiegend in Russland und in englischer Gefangenschaft. Als Heimkehrer macht sich Palese auf den Weg nach Graz, um Pharmazie zu studieren. Mit 27 Jahren tritt er in die Apotheke seines Onkels ein. Er baut die sogenannte Hofstätter-Apotheke auf dem Hauptplatz nach dem Krieg auf und führt sie schließlich als Besitzer 50 Jahre lang.
Neben seinem fachlichen Wissen bringt Kurt Palese alles mit, was einen guten Apotheker ausmacht. „Er hatte die Gabe, mit allen reden zu können. Er war immer freundlich und auch optimistisch“. Jammern sei ihm fremd gewesen, so sein Sohn. Erst im Alter von 79 Jahren zieht er sich als Apotheker zurück. Privat war Kurt Palese ein geselliger Mensch, der gern ein Glas Wein trank, und sich für philosophische Bücher begeisterte. Aber auch das Ferne gehörte zu seinem Leben. Sein Vater sei gemeinsam mit seiner Mutter gern gereist, von Afrika bis Südamerika. „Aber trotz aller Reisen, ich glaube, das Mühlviertel hat er am meisten geliebt,“ sagt Peter Palese. Ein strenger Vater sei er nie gewesen, so der erfolgreiche Virologe, der seit 40 Jahren in New York lebt. Im Gegenteil. „Ich bin meinem Vater sehr dankbar, was er mir alles ermöglicht hat. Er hat mich immer gefördert.“
Kurt Palese starb am 12. Dezember im 90. Lebensjahr in Folge von Herzversagen. „Er ist in Würde aus dem Leben gegangen.“