20.000 Euro bei Autokauf verloren - Polizei warnt vor "Andre Schneider"
BEZIRK ROHRBACH. Knapp 20.000 Euro überwies ein 64-jähriger Mühlviertler an einen vermeintlichen Autoverkäufer aus dem Internet. Dass er das Geld zurückbekommen wird, ist "mehr als unwahrscheinlich".
Einer dreisten Betrugsmasche, die nicht selten mit einem Verlust von mehreren tausend Euro für die Geschädigten endet, bedient sich derzeit ein Unbekannter unter dem Namen Andre Schneider. Er gibt sich im Internet als Autoverkäufer aus. Ans Steuer der Autos jedoch werden sich die Betrugsopfer nie setzen können.
Eines der jüngsten Opfer des Internetbetrügers ist ein 64-Jähriger aus dem Bezirk Rohrbach - er wurde im Internet auf einen zu Verkauf stehenden Geländewagen aufmerksam.
Angebote oft "unverschämt günstig"
Die angegebene Mailadresse gehörte vermeintlich zu einer deutschen Autovermietungsfirma. Sämtlicher Informationsaustausch zum Fahrzeug, die Übermittlung des Kaufvertrages und die Rechnungslegung erfolgte schriftlich per Mail. Der Adressat der E-Mails war ein Händler mit dem Namen Andre Schneider. Verdacht schöpfte der 64-Jährige offenbar erstmals keinen. Am 16. September überwies er den vereinbarten Kaufpreis von knapp 20.000 Euro per SEPA-Überweisung. Dann kamen jedoch Zweifel auf - und der Mühlviertler fragte bei der angegeben Autovermietungsfirma nach. Dort erfuhr er, dass der inserierte Geländewagen bei der Firma nie zu Verkauf stand. Und, er war nicht das einzige Opfer des Betrügers: Unter dem selben Namen hatte dieser bereits mehrere "Autoverkäufe" abgewickelt. Die Ermittlungen laufen.
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"Solche Angebote sind oft so unverschämt günstig, da setzt der gesunde Menschenverstand oftmals aus", sagt Gerald Sakoparnig, Leiter der Abteilung Betrug beim oberösterreichischen Landeskriminalamt (LKA) im Gespräch mit den OÖN.
"Online-Betrugsfälle häufen sich"
Dass der Geschädigte sein Geld wiederbekommen wird, sei erfahrungsgemäß "mehr als unwahrscheinlich". Im Online-Autokauf gäbe es derzeit keine besondere Häufung von Betrugsfällen, so der Experte, jedoch kommt es regelmäßig zu ähnlichen Fällen in Oberösterreich. "Häufen werden sich in der kommenden Zeit aber die Online-Betrugsfälle generell." Besonders in der Vorweihnachtszeit würden Fake-Shops im Internet florieren.
Autokäufern rät der Kriminalist dazu, selber eine Internetrecherche zu starten, bevor sie auch nur einen Euro überweisen. Besonders bei Angeboten, die um ein Vielfaches günstiger zu sein scheinen als vergleichsweise Inserate, sei eine gesunde Vorsicht geboten. "Den Namen des Autoverkäufers in eine Suchmaschine einzugeben, kann den Betroffenen oft schon die Augen öffnen", sagt Sakoparnig. Weiter lautet die Empfehlung des Experten, sich, insbesondere wenn es um größere Anschaffungen wie ein Auto gehe, vor Ort ein Bild zu machen. Oder zumindest mit dem Händler in telefonischem Kontakt zu stehen. Oft handle es sich bei überstürzten Überweisungen einfach um Kurzschlusshandlungen, denn "nicht selten setzt der Kopf aus, wenn die Gier zuschlägt".
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