Polizist soll Drogen verkauft haben: Urteil soll heute in Wels fallen
WELS. Bis zu zehn Jahre Haft drohen einem 34-jährigen Oberösterreicher wegen mehrerer Drogen- und Amtsdelikte. Auch die Ex-Freundin des suspendierten Beamten ist angeklagt.
Die Liste an Vorwürfen, die sich gegen den suspendierten Polizisten aus Vöcklabruck richten, ist lang: Suchtgifthandel, Amtsmissbrauch, pornographische Darstellung Minderjähriger, Beweismittelunterdrückung, Urkundenfälschung. In die Drogengeschäfte soll auch seine ehemalige Lebensgefährtin, eine Krankenschwester, verwickelt gewesen sein.
Auf die Schliche kam die Polizei dem Duo im Februar 2023: Die 31-Jährige wurde erwischt und bezeichnete ihren Ex-Partner als "Komplizen". Der Beamte wurde daraufhin sofort vom Dienst suspendiert. Seit 29. April 2024 wird am Welser Landesgericht verhandelt, ein Urteil soll am heutigen Donnerstag fallen.
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Drogen konsumiert und weitergegeben
Jahrelang sollen der 34-Jährige und die 31-Jährige Drogen im Internet in Deutschland, Holland und anderen Ländern bestellt haben. Mindestens zwei Kilogramm Speed und 100 Gramm Ecstasy sollen dabei laut Staatsanwaltschaft zusammengekommen sein. Dabei habe er das Suchtgift nicht nur selbst konsumiert, sondern auch an Dritte weitergegeben. Gewinnabsichten werden dem mittlerweile getrennten Paar nicht unterstellt.
Verfehlungen im Polizeidienst
Nachdem ein Päckchen abgefangen worden war, soll der Angeklagte selbst die Ermittlungen übernommen und auch Beweismittel unterschlagen haben. Beim Prozessauftakt Ende April hat der Mann erklärt, dass er in einigen Punkten schuldig sei.
Auch zum Vorwurf der Urkundenfälschung zeigte er sich geständig. Er soll während der Corona-Pandemie Absonderungsnachweise gefälscht haben. Seinem Bruder stellte er außerdem eine Verlustbestätigung für den Führerschein aus, den die Polizei entzogen hatte. Zudem wird dem 34-Jährigen vorgeworfen, Akteninhalte fotografiert und weitergeleitet zu haben. In einem Fall soll es sich um ein Nacktfoto einer Minderjährigen gehandelt haben.
Den beiden Angeklagten drohen im Fall einer Verurteilung ein bis zehn Jahre Gefängnis.
Der Artikel wird aktualisiert.
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