Polizist stellte falsche Strafzettel aus: Ermittler suchen weitere Opfer
VÖCKLABRUCK. Wer einen Strafzettel mit der Blocknummer 137580 erhalten hat, soll sich beim Innenministerium melden.
Im Fall eines Polizisten aus dem Bezirk Vöcklabruck, der im Zeitraum von 2019 bis Ende Oktober dieses Jahres Organstrafverfügungen selbst hergestellt und dann im Dienst benutzt haben soll, hat das Innenministerium am Mittwoch einen Opferaufruf gestartet. Die Strafzettel tragen demnach die Blocknummer 137580. Betroffene werden gebeten sich zu melden.
- Betroffene Fahrzeuglenker oder Zeugen werden um Kontaktaufnahme per Telefon unter +43 1 53126 90 6800 oder per E-Mail an BMI-III-BAK-SPOC@BAK.gv.at ersucht
Ende Oktober wurde der Beamte, der das Geld in die eigene Tasche gesteckt haben soll, vom Dienst freigestellt. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Korruption ermittelt, das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) hat den Fall übernommen. Die Schadenshöhe ist derzeit noch unbekannt.
Auch Originalblöcke verwendet?
Die Verdachtslage dreht sich um drei Bereiche. Zum einen soll der Beamte Formulare für Organstrafmandate gefälscht haben, um damit angebliche Verkehrsübertretungen zu ahnden und das Bußgeld mutmaßlich in die eigene Tasche zu stecken. Aber auch die Originalblöcke soll er dazu verwendet haben. Außerdem werden dem Mann Ungereimtheiten bei der Erstellung von Anzeigen und beim Protokollieren vorgeworfen.
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Wieso nur freigestellt? Jeder Betrieb würde eine Fristlose aussprechen.
Das dürfte mit dem Beamtendienstrecht zu tun haben
Wer hebt eine Strafzettel auf?