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Ein Künstler aus Nigeria machte das Bier der Eggenberg-Brauerei „Åndas“

Von Gabriel Egger, 14. März 2024, 14:41 Uhr
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Die Werbekampagne des neuen „Åndas“-Bieres – das Ziel: Verankerung in der Tradition mit Blick auf die Globalität. Bild: Schell

VORCHDORF. So lange der Vorrat reicht können Biertrinker bei jedem Schluck Pfeffer, Sorghum und Zutaten afrikanischen Ursprungs herausschmecken: Ein Seiterl als „Brückenbauer“

Elisabeth Schweeger hätte ihre Rede bereits nach einem Satz beenden können und niemand hätte widersprochen. „Bier ist für alle da“, sagte die künstlerische Leiterin der Kulturhauptstadt Mittwochabend in der Brauerei Eggenberg und meinte damit nicht den lagernden Vorrat in Vorchdorf. Ein „Brückenbauer“ soll die 0,33-Liter-Flasche mit Verschluss zum Abziehen und schwarzem Etikett sein, ein Verständnisförderer und ein Zeichen für die globale Vielfalt. Der Inhalt jedenfalls ist ungewöhnlich. Oder „Åndas“.


Dafür verantwortlich zeichnet Emeka Ogboh. Der 46-jährige Nigerianer ist Video-, Klang- und Eat-Art-Künstler und kein Neuling als Bierbrauer. 2017 ließ er in Belgien ein Bier mit Lindenblütenhonig-Zusatz brauen, während des Fermentierungsprozesses wurden die Brautanks mit Klängen seiner Heimatstadt Lagos beschallt. Und in Kassel waren es im selben Jahr 50.000 Flaschen Craftbeer. Als Grundlage für die Rezeptur des „Sufferhead Original“ dienten geschmackliche Erfahrungen von Afrikanern in Deutschland. Und: Es missachtete die Regeln des Reinheitsgebots, einer urdeutschen Besonderheit. Nun ist Ogboh im Salzkammergut tätig geworden.


Gemeinsam mit der Brauerei Eggenberg hat er für die Kulturhauptstadt das Bier „Åndas“ entworfen. In limitierter Auflage und im Stil eines traditionell österreichischen Bieres gebraut, wurden Sorghum, Pfeffer und Zutaten afrikanischen Ursprungs verwendet. Es schmeckt schärfer als herkömmliches Bier, ist aber kein völlig neues Geschmackserlebnis. Eine gute Mischung eben. „Das Salzkammergut ist etwas abgeschieden geblieben und hat seine Homogenität bewahrt“, sagt Ogboh. Das werfe für ihn eine tiefgreifende Frage auf: Kann das Salzkammergut in einer Zeit zunehmender Vernetzung seine Türen für die Symphonie der Vielfalt öffnen, die nur darauf wartet, angenommen zu werden?“

Erhältlich bei der Brauerei 


Das „Åndas“ Bier soll Vorstellungen von Vertrautem und Fremdem neu definieren und zur Reflexion und Entdeckung anregen. Für Hubert Stöhr, Geschäftsführer der Eggenberg-Brauerei, jedenfalls ein Gewinn: „Wir sind seit jeher offen für neue, frische Ideen. Wir haben uns für die Zusammenarbeit bewusst entschieden und sind stolz auf die gelungene Geschmacksmischung“, sagt er. Auch die Werbekampagne ist „åndas“: Afrikaner tragen auf den Sujets traditionelle Kleidung des Salzkammerguts (siehe Bild oben). Das Bier wird allerdings nicht in den Supermärkten landen: Es ist exklusiv bei der Brauerei Schloss Eggenberg in Vorchdorf erhältlich.

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Autor
Gabriel Egger
Redakteur Oberösterreich
Gabriel Egger
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