Scharnsteins neue Radwege brachten viele neue Schilder
SCHARNSTEIN. Die neuen Rad- und Gehwege beiderseits der Scharnsteiner Ortsdurchfahrt (B120) werden von der Bevölkerung bereits gut angenommen. Sie haben aber auch Diskussionen ausgelöst – beispielsweise, weil die Wege so oft unterbrochen werden, wenn Querstraßen in die Bundesstraße einmünden. Dass bedeutet, dass acht Schilder das Ende des Radwegs verkünden und acht wieder den Anfang. Jeweils im Abstand von nur wenigen Metern.
Eigenart in Oberösterreich
Scharnstein ist damit nicht alleine. Diese Art der ständigen Unterbrechung von Radwegen ist landestypisch, klagt Gerhard Fischer, Obmann der Radlobby OÖ. "In anderen Bundesländern, beispielsweise in Salzburg, gilt auf Radwegen entlang von Vorrangstraßen meist ebenfalls Vorrang", sagt er. "Autofahrer, die ab- oder einbiegen, müssen auf die Radfahrer Rücksicht nehmen." Das würde Radwege nicht nur attraktiver machen, auch Schilderwälder ließen sich damit auslichten.
Aber auch die Art, wie die neue Beschilderung zustande kam, stößt in Scharnstein auf Kritik. Aus Sicht von Vizebürgermeister Max Ebenführer (SPÖ) sind die Schilder "gesetzwidrig" aufgestellt worden. "Es hat keinerlei schriftliche Verordnung dazu gegeben", sagt er. Dabei sei außerdem eine kuriose Situation am Kirchenplatz entstanden. Dort weist ein Schild "Vorrang geben" Autofahrer vor dem querenden Radweg darauf hin, Radfahrern den Vorrang zu gewähren. Diese ihrerseits werden jedoch durch ein "Radweg-Ende-Schild" dazu angehalten, Autofahrern den Vorrang zu geben. "Wer muss nun stehenbleiben?", fragt Ebenführer. "Egal, was Kinder an dieser Kreuzung bei einer Fahrradprüfung tun: Sie würden durchfallen."
Bezirkshauptmann Alois Lanz hat bereits reagiert. Gestern schickte seine Behörde eine Verordnung an die Straßenverwaltung, in der unter Einbindung von Experten die Neugestaltung der Beschilderung genau vorgeschrieben wird. Die Pattsituation beim Kirchenplatz dürfte dabei aufgehoben werden.
Lanz rechtfertigt jedoch die bisherige Vorgehensweise. "Bei der Entstehung neuer Verkehrsflächen werden diese von der Straßenverwaltung zunächst immer provisorisch ausgeschildert. Sonst wäre ja Gefahr im Verzug. Erst danach justiert die Bezirksbehörde nach. Oft braucht es gar keine Verbesserungen. Falls doch, werden sie durchgeführt."
Vizebürgermeister Ebenführer hätte noch Verbesserungsvorschläge: Seiner Meinung nach wäre eine Tempo-30-Zone entlang der Mittelschule notwendig. Zudem fordert er einen Zebrastreifen im Ortszentrum, wie es ihn einst auf Höhe der Volksbank gab.
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