Tanne vom Traunstein wird in Wien an Himalaya-Ziegen verfüttert
WIEN. Der Weihnachtsbaum des Schlosses Schönbrunn endet jetzt als Tierfutter.
Der Weihnachtsbaum, der in den vergangenen Monaten das Schloss Schönbrunn schmückte, stammte aus dem Salzkammergut. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) stellten ihn zur Verfügung. Es handelte sich um eine fast 100 Jahre alte Tanne aus dem Forstrevier Traunstein, die mit einem Tieflader in die Bundeshauptstadt transportiert wurde. Dort wurde er mit knapp 200 Christbaumkugeln geschmückt und war rund um Weihnachten ein beliebtes Fotomotiv. „Der Baum war ein absolutes Highlight unseres Weihnachtsmarktes“, sagt Schönbrunn-Geschäftsführer Klaus Panholzer.
Diese Woche wurde die 18 Meter hohe Tanne ein zweites Mal und damit endgültig gefällt. Ausgedient hat sie aber noch nicht. Sie wurde in zersägtem Zustand in den Tiergarten Schönbrunn gebracht und im Gehege der Himalaya-Tahre abgelegt. Tahre sind ziegenartige und trittsichere Paarhufer mit einer Schulterhöhe von bis zu einem Meter. In ihrer asiatischen Heimat dringen sie bis in Höhen von 4400 Metern vor. Neben Gras fressen Tahre gerne auch Baumtriebe. 25 Stück umfasst die Herde in Schönbrunn, wo in einem 1400 Quadratmeter großen Gehege eine künstliche Gebirgslandschaft für sie angelegt wurde. „Der große Weihnachtsbaum aus dem Salzkammergut ist für unsere Tahre nicht nur Futter, sondern auch ein außergewöhnliches und willkommenes Ereignis“, sagt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. „Sie klettern neugierig auf dem Baum herum.“
„Die Übergabe des Christbaums an den Tiergarten Schönbrunn ist eine lieb gewonnene Tradition“, sagt ÖBf-Vorstand Andreas Gruber. „Es freut mich, dass unsere Tanne vom Traunstein nach der Weihnachtszeit Verwendung als tierischer Leckerbissen findet und für spielerische Abwechslung sorgt.“